STRONGBOW


Lexikon des Mittelalters:
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Strongbow eigentlich Richard der Clare, englischer und angloirischer Hochadliger
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* um 1130, 30. April 1176

Sohn von Gilbert S
trongbow, erbte 1148 den Titel des Earl of Pembroke sowie die väterlichen Besitzungen und wurde durch den Vertrag von Westminster (7. November 1153), der Heinrich (II.) Plantagenêt als Nachfolger Stephans von Blois anerkannte, in seinem Rechtsstatus bestätigt; Strongbow stand als ehemaliger Anhänger Stephans bei Heinrich II. aber in Ungnade und scheint 1167-1168 einen Großteil seiner Besitzungen verloren zu haben. Der vertriebene irische König Dermot mac Murrough gewann Strongbow als Verbündeten bei der Rückeroberung des Königreiches Leinster (Laigin) und versprach ihm die Hand seiner Tochter Aoife (Eva) nebst der Erbfolge in Leinster. Nachdem bereits Männer aus dem südlichen Wales erfolgreich in Irland für Dermots Ansprüche gekämpft hatten, landete Strongbow im Mai 1170 bei Waterford und vermählte sich im August desselben Jahres mit Aoife. 1170 und 1171 errang er große militärische Erfolge gegen die Feinde seines Schwieger-Vaters, so daß König Heinrich II., der die Errichtung eines unabhängigen, mit dem südlichen Wales verbündeten anglonormannischen Königreiches in Irland befürchtete, allen Zuzug für Strongbow verbot und die Rückkehr der in Irland kämpfenden englischen Verbände für Ostern 1171 befahl. Strongbow unterwarf sich hierauf König Heinrich II. und stellte ihm seine Eroberungen zur Verfügung; bei seinem Aufenthalt in Irland (1171-1172) begrenzte der König den Herrschaftsbereich Strongbows auf Leinster (Gebiete südlich des Flusses Liffey) und unterstellte die Handelshäfen seiner unmittelbaren Königsgewalt. In den letzten Lebensjahren beteiligte sich Strongbow an der anglonormannischen Expansion; er hinterließ eine dreijährige Tochter, Isabella.
G. Mac Niocaill