Illegitimer Sohn des Kaisers
ARNULF VON KÄRNTEN
Werner Karl Ferdinand: Seite 460
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"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr
1000 (1.-8. Generation)"
VI. Generation
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Zu Ratold
gibt
Brandenburg nur den Beleg zu 896. Aber schon 889 (Ann. Fuld.) schwören
die fidelis König ARNULFS
Treue für seine Söhne
Zwentibold
und
Ratold
für den Fall, daß er kein legitimes Kind haben werde.
Konecny Silvia: Seite 143
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"Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die
politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen
Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."
In diesem Jahr einigte er sich nämlich mit dem Adel über die Herrschaftsnachfolge Zwentibolds und Ratolds, sofern die "legitime" Gattin Uota, keinen Sohn gebären würde. Eine Regelung dieser Art bedeutete gewiß einen Kompromiß, auch wenn Uota "legitme" Gattin und später sogar Königin genannt wurde. Bezeichnenderweise erfolgte jedoch keine Krönung Uotas, obwohl ARNULF wie KARL III. Anspruch auf die Gesamtherrschaft über das Frankenreich erhob, ja nicht einmal eine Dotation Uotas ist überliefert. Auf dem Italienzug des Jahres 896 aber begleitete Ratold den Kaiser, nicht etwa Uota und deren Sohn Ludwig. Möglicherweise war ARNULF die mütterliche Sippe Ratolds im lombardischen Grenzgebiet nützlicher als die KONRADINER. Auch Zwentibold erhielt trotz der Geburt Ludwigs des Kindes die Königswürde im Jahre 895 zugesprochen.
Dümmler Ernst: Band II Seite 330,422,478
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"Geschichte des Ostfränkischen Reiches"
Der Antrag ARNOLFS
ging dahin, daß die Franken sich eidlich verpflichten sollten, anch
seinem Tode seinen beiden von Kebsweibern geborenen Söhnen Zwentibold
und Ratolf die Erbfolge im Reiche zuzugestehen.
In großer Eile wurde dieser Weg zurückgelegt,
so daß der Kaiser schon im Mai 896 durch das Tal von Trient die Heimat
wiedergewann. Die einzige Maßregel, die er vorher noch zur Sicherung
Italiens treffen konnte, bestand darin, daß er seinen jüngeren
unehelichen Sohn, den kleinen Ratolf
in Mailand zurückließ und ihn der Treue des Volkes anvertraute.
LAMBERTS
Annäherung bewog Ratolf, den Sohn
des Kaisers, seinem Vater auf dem nächsten Wege über den Komersee
eilends nachzufolgen [Ann. Fuld. 896 Ratolf
war vorher ad fidem Italicae gentis Mediolanium dimisso.].
Literatur:
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Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen
Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865, Band II Seite 330,422,478
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Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses.
Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen
Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität
Wien 1976 Seite 143 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher
in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz
Wien Köln 1990, Seite 86,89 -