Sein Neffe Germanus wurde ein brillanter, erfolgreicher
General, ein grand seigneur, und heiratete in zweiter Ehe Matasuntha,
Enkelin des gotischen Königs Theoderich
in Italien und Witwe von dessen Nachfolger Witiges.
Eutharich
starb im Jahr 522; er hinterließ seine Frau Amalasuntha,
Tochter des
Königs Theoderich,
und zwei kleine Kinder, Athalarich
und Matasuntha.
Als er zwei Jahre danach den Oberbefehl in Italien übernahm
heiratet er mit großem Pomp - er war damals Witwer - die gotische
Prinzessin Matasuntha, Witwe König
Witigis'
und Enkelin Theoderichs. Die Hochzeit
symbolisierte Justinians Vorhaben,
die Verhältnisse in Italien durch eine Verbindung der Interessen Konstantinopels
mit den Ansprüchen der gotischen Königsfamilie dauerhaft zu ordnen.
Doch war Johannes, dessen Onkel den Kaiserthron
angestrebt hatte, äußerst ehrgeizig. Seine Agenten verhandelten
schon mit Matasuntha, der Enkelin
Theoderichs und Witigis'
Gemahlin, die bereit war, ihren verhaßten Gatten zu
verraten.
Belisar
machte sich schnellstens auf den Weg.
Witiges,
Matasuntha und die gotischen Adligen,
die sich ergeben hatten, führte er mit sich, außerdem den Königsschatz
Theoderichs.
Im Sommer 550 ernannte er Germanus zum Oberbefehlshaber
in Italien und versprach ihm mehr Truppen und mehr Geld als Belisar
je hatte. Gleichzeitig verheiratete er ihn in zweiter Ehe mit der gotischen
Prinzessin Matasuntha, der Witwe
des Königs Witiges
und Enkelin Theoderichs.
Die politische Bedeutung dieser Ehe und des Kommandos blieben den Zeitgenossen
nicht verborgen. Matasunthas Abstammung
aus der alten Königsfamilie der AMALER
würde ihr zu weitgehender Unterstützung bei den Goten,
insbesondere beim Adel, verhelfen. Germanus selbst war dem römischen
Adel im Osten und im Westen genehm. Obgleich es nirgends einen konkreten
Hinweis auf Justinians Absichten gibt,
kann man annehmen, daß er hofftte, das Weströmische Reich möglichst
unter Germanus als jüngerem Mit-Kaiser und designierten Nachfolger
neu erstehen zu lassen. Die Zeitgenossen sahen in dem noch ungeborenen
Kind des Germanus und der Matasuntha
ein Unterpfand für die unverbrüderliche Freundschaft zwischen
beiden Völkern.