Illegitimer Sohn des fränkischen Hausmeiers Karl
Martell aus dem Hause der KAROLINGER
und der Ruodhaid
Schwennicke Detlev: Tafel 3
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
BERNHARD
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* vor 732, † 787
urk 773
1. oo eine Fränkin
†
2. oo eine Sächsin
†
42 Bernhard
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Bernhards Abstammung von
Karl
Martell ist - gegen ältere
und jüngere Versuche, ihn als Sohn Karlmanns
(Nr. 45) bzw. als Schwager König
Pippins aufzufassen - jüngst von L. Weinreich, Wala
(wie in Nr. 26), Seite 90f., überzeugend dargetan worden; dort auch
Zusammenstellung der teils widersprechenden Quellen. Hinzuweisen ist außerdem
auf die um die Mitte des 10. Jahrhunderts entstandene Genealogia comitum
Flandriae I, MG. SS. 9, Seite 302: Karolus
senior
et dux genuit Pippinum, Karlomannum,
Griphonem
et
Bernardum ex regina; Remigius et
Geronimum ex concubina. Bernhard
erscheint
auch hier als Sohn Karl Martells, wenngleich
fälschlich als Sohn einer
regina(!). Vgl. auch schon L. Oelsner,
Jahrbücher des Fränkischen Reiches unter König Pippin, Leipzig
1871, Seite 425 Anmerkung 4.
Das Reichenauer Verbrüderungsbuch, das ziemlich deutlich
drei Ehefrauen Karl Martells überliefert,
deckt sich mit einer flandrischen Genealogie des 10. Jahrhunderts, die
Bernhards
Abstammung von der der übrigen Konkubinensöhne
Karl Martells
abhebt. Hier könnte eine lange unterdrückte Tradition einen späten
Niederschlag gefunden haben. Zwar sind Nachfolgekämpfe
Bernhards
nicht überliefert. Dennoch kann in dessen Verbindung mit einer
Sächsin ein Hinweis darauf gesehen werden, daß er ähnlich
wie Grifo bei den Feinden seiner Halbbrüder Unterstützung
suchte. Neben jener Ehe ging Bernhard auch eine zweite Verbindung
mit einer Fränkin ein. Auch hier könnte Polygamie
vorliegen, was zusätzlich auf eine besondere Bedeutung dieses recht
wenig bekannten Sohnes Karl Martells hindeuten
würde.
In der Generation Pippins III.
dürfte eine grundsätzliche Änderung in der Haltung gegenüber
der Polygamie stattgefunden haben. Nur der in Opposition gedrängte
Bernhard scheint diese Eheform beibehalten
und damit eine ausgedehnte Bündnispolitik betrieben zu haben.
Dahn Felix: Seite 500
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"Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte
Europas."
KARL selbst führte das Hauptheer - die ganze Macht des Reiches war aufgeboten - auf dem alten Weg der Langobardenkriege über den Mont Cenis, und sandte seinen Oheim Bernhard nördlicher über den Großen Sankt Bernhard mit einer kleineren Schar.
Schieffer Rudolf: Seite 40
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"Die Karolinger"
Erst recht im Hintergrund standen drei weitere Söhne Karl Martells namens Bernhard, Hieronymus und Remedius (Remegius), die er von einer Nebenfrau mit dem vermutlichen Namen Ruodhaid hatte.
Wies Ernst W.: Seite 50,85
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"Karl der Große"
Der Papst zog 754 in Rom ein, begleitet von König
Pippins Stiefbrüdern Hieronymus,
Bernhard
und Remigius, alle drei außereheliche Söhne Karl Martells.
Neben dieser hochrangigen Eskorte der Erzkapellan des Franken-Reichs.
KARL griff Italien
von zwei Seiten an. Mit einem Hauptheer zog er über den Mont Cenis
gegen das Hauptverteidigungswerk Italiens, gegen die Klausen.
KARLS
Oheim Bernhard führte eine
Armee über den großen St. Bernhard, durch das Aostatal hindurch
und drang bei Ivrea in die Po-Ebene ein. Seine Aufgabe war es, die langobardischen
Stellungen an den Klausen vom Rücken her zu bedrohen.
Borgolte Michael: Seite 155
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"Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer
Zeit. Eine Prosopographie."
Nach einer überraschenden These Decker-Hauffs hat Isanbrand zu den Vorfahren der WELFIN Judith gehört; außerdem soll er mit Theodrada, einer Tochter des PIPPINIDEN Bernhard (Hlawitschka, Vorfahren 81, Nr. 53), verheiratet gewesen sein. Die Begründung dieser Vermutungen hat Decker-Hauff (Ottonen und Schwaben 364 A. 476) zwar angekündigt, aber - soweit ich sehe - nicht vorgelegt.
Herm, Gerhard: Seite 93,96
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"Karl der Große"
Natürlich hatte KARL
von den befestigten "Klausen" am Fluß der West-Alpen gewußt
und gerade ihretwegen seine Streitmacht in zwei Marschsäulen aufgeteilt.
Er selbst war von Genf aus zum Mont Cenis gezogen, sein Onkel
Bernhard hatte den Weg zu jenem anderen Paß eingeschlagen,
der damals noch Jupiterberg hieß und inzwischen, möglicherweise
sogar nach ihm, der Große Sankt Bernhard genannt wird. Von dem 2.500
Meter hoch gelegenen Übergang hätte Pippins
Halbbruder ins Aostatal herabsteigen und das an den Klausen aufmarschierte
Langobardenheer im Rücken packen sollen. Nun zeigte es sich, daß
dieser Zangenangriff unter falschen Voraussetzungen geplant worden war.
Zwischen Aostatal und Mont Cenis liegt ein völlig unwegsamer Gebirgsstock,
den Bernhard unmöglich überwinden
konnte.
KARL vereinigte daraufhin
in der Poebene seine Truppe mit den Abteilungen Bernhards
und rükte gegen die langobardische Hauptstadt vor.
1. oo N.N. (Fränkin)
†
2. oo N.N. (Sächsin)
†
Kinder:
1. Ehe
Adalhard
752 † 2.1.826
2. Ehe
Wala Abt von Corbie
773 † 31.8.836
Gundrada
775 † nach
826
Bernhar Mönch in Corbie
†
Theodrada Äbtissin des Marienklosters in Soissons
nach 776 †
846
Literatur:
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Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer
und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1986, Seite 155 - Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
- Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte
Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977, Seite 500 - Herm, Gerhard:
Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York
1987, Seite 93,96 - Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des
Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und
Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Konecny
Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische
Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie
vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien
1976, Seite 54 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte
unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion
- Nack Emil: Germanien. Ländern und Völker der Germanen.
Gondrom Verlag GmbH & Co. KG, Bindlach 1977, Seite 281 -
Riche
Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch
Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 170 - Schieffer
Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992,
Seite 40,74,89 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln
Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998
Tafel 3 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger.
Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 50, 85,268 -