Sohn des Grafen Poppo von Berg und der Sophia
W. Wegener sieht in Heinrich I. einen
Sohn des Grafen Diepold
I. von Vohburg
Prinz Isenburg sieht in Heinrich I. einen
Schwiegersohn des Grafen
Diepold II. von Giengen-Vohburg
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Dr. Wilhelm Wegener: Seite 185
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9. Heinrich I.
Graf von Berg in Schwaben (ob Ehingen an der Donau). F. In der 2. Hälfte
des 12. Jh. treten wiederholt verwandtschaftliche Beziehungen zwischen
den DIEPOLDINGERN und den Grafen
von Berg zutage: 1179 heißt Markgraf
Berthold I. (n 26) cognatus des Bischofs Dietpold von Passau aus
dem Hause BERG Oefele SS 1, 712
c 1179 weiht dieser Bischof auf Bitten des jüngeren Dietpold
(n 30) die von diesem erbaute Kirche zu Ebnath AG Kemnath MB 27,
27 n 26
man könnte zunächst geneigt sein, sie auf eine unbekannte
DIEPOLDINGERIN zurückzuführen,
die mit dem Großvater des Bischofs vermählt gewesen sein müsste,
da des Bischofs Vater schon Dietpold hieß, aber schon dieser Vater
Dietpolds hatte einen Bruder Ratpoto (Württ. UB 2, 13 n 312). Wenn
wir nun in Bertholds Zwiefaltener Chronik (SS 10, 103) von einem Grafen
Heinrich dem Älteren von Berg, aus dem letzten Drittel
des 11. Jh. lesen, ferner von seinen Söhnen, dem vor dem Vater verstorbenen
Dietpold, dem Grafen Heinrich dem Jüngeren und Ratpot nebst 3 Schwestern,
die an die Herzoge von Böhmen, Mähren und Polen verheiratet waren,
so gibt das zunächst einmal eine Vorstellung von dem Ansehen des Hauses
schon in den Anfängen, dann aber springt der Zusammenhang schon der
ältesten Grafen von Berg mit den RATPOTONEN-DIEPOLDINGERN
in die Augen. Unter den Söhnen des mit einer Tochter Heinrichs von
Schweinfurt verheirateten Dietpold
I. vermisst man anfänglich den Namen Heinrich, den man bei
solch vornehmer Heirat unbedingt erwartet, man findet ihn aber bei Heinrich
I. von Berg wieder. Nun geben freilich Zwiefaltener Quellen
Heinrichs Eltern mit Bobbo und Sophia
an. Aber das Sohnesverhältnis Heinrichs zu Bobbo lässt sich aus
den ältesten Nekrologen nicht ersehen. Es handelt sich bei den dies
besagenden Nachrichten immer um Nachträge aus der zeit nach 1150 und
um eine Angabe Ortliebs von Zwiefalten (SS 10, 85), nach der der alte Heinrich
mit seinem gleichnamigen Sohn nach Zwiefalten gekommen, dort als Konverse
eingetreten sei und die Gebeine seiner Eltern, des Grafen Bobbo und dessen
Gattin Sophia, sowie eines als Kind verstorbenen Sohnes Dietpold mitgebracht
habe. Man wird diese Mitteilung mit Vorsicht aufnehmen müssen, weil
ein Nachtrag zum Nekrolog 24/9 Heinricus comes senior davon spricht, dass
Heinrich mit seinem Vater Bobbo und seinen Brüdern zu Zwiefalten begraben
sei, während es bei den Brüdern nach allen sonstigen Angaben
sich offenbar um die Heinrichs des Jüngeren handelt. Ein verwandtschaftlicher
Zusammenhang zwischen Heinrich dem Älteren und dem c 1050 gestorbenen
Bobbo steht außer Frage, auch war sicher der letztere Heinrichs Vorläufer
in der Grafschaft, die man später nach Berg zubenannte. Aber Bobbos
Vaterschaft gegenüber Heinrich ist unwahrscheinlich. Läge sie
tatsächlich vor, so müsste es wundernehmen, dass der Name dieses
angeblichen Stammvaters später bei den Grafen von Berg nicht mehr
vorkommt, auch schon bei den Enkeln nicht, obwohl 3 männliche Sprossen
als solche bekannt sind. Dagegen findet sich unter den Enkelkindern der
Name Sophia vertreten, Bobbo und Sophia gehören also sicher zu den
Großeltern. Aber der Name Bobbo wurde durch das Gewicht der Namen
Heinrich, Dietpold und Ratpoto verdrängt. Sehen wir zunächst
von Heinrich ab, so führen die beiden letzteren sicher auf die RATPOTONEN-DIEPOLDINGER
zurück. Es könnte nun Heinrichs I. Gattin,
die Gräfin Adelheid von "Mochintal" (+ 1/12), diesem Geschlecht
angehört haben, sie war aber, nach dieser Herkunftsbezeichnung (Mochenthal
bei Ehingen) zu schließen, offenbar eine Einheimische und wahrscheinlich
Erbtochter ihrer Eltern. Also bleibt nur übrig, Heinrich
I. selbst für einen RATPOTONEN-DIEPOLDINGER
und der Zeit nach für einen Sohn Dietpolds
I. und Bruder der berühmten Angehörigen der Familie
Ratpoto IV. und Dietpold
II. zu erklären. Dass damit das Richtige getroffen ist, ergibt
sich aus der Tatsache, dass das Zwiefaltener Nekrolog auch den Todestag
Dietpolds I.,
des Vaters all dieser Brüder, freilich mit dem späten Zusatz
"comes de Monte" bringt.
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Heinrich I. starb als Mönch
zu Zwiefalten.
oo Adelheid von Mochental, Tochter des Diepold II. von Giengen
und der Litgard von Zähringen
-1.12.1125 als Nonne
Kinder:
Heinrich II.
-24.2. vor 1127
Diepold II.
-19.5.1160/65
Rapoto
-25.6.
Salome
vor 1101-27.7.1144
1115
oo Boleslaw III. Herzog von Polen
-28.10.1138
Richinza
-27.9.1125
um 1110
oo Vladislav I. Herzog von Böhmen
-12.4.1125
Sophia
-31.5.1126
oo Otto II. Herzog von Mähren
-28.2.1126