Ältester Sohn des Markgrafen
Diepold II. von Vohburg und der Liutgard
von Kärnten, Tochter von Herzog Berthold I.
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 138
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Diepold III., Markgraf
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+ 1146
Vater: Diepold II. (+ 1078)
Mutter: Luitgard von Zähringen
oo Mathilde, Schwester Herzog Heinrichs des Stolzen
1099 im Erbfall von seinem Vetter Rapoto IV. die Mark Cham und die Herrschaft Vohburg. Zugleich Markgraf von Nabburg. Besitzungen in Österreich und Chiemgau und in Schwaben. 1118 Gründung des Klosters Reichenbach/Regen. 1133 des Klosters Waldsassen. Fähigster und mächtigster Vertreter seines Geschlechts und der eigentliche Stammvater. Nach seinem Tod Einzug des an Nabburg angeschlossenen Egerlandes durch die STAUFER. Somit Begrenzung des diepoldingischen Herrschaftsausbaus. In der Folge Konzentration des Machtbereichs um das Chamer Becken, wo mit Berthold, dem Sohne Diepolds IV. (+ 1193), die Chamer Linie 1204 ausstarb. Die Markgrafschaft Cham fiel an die WITTELSBACHER, die sie teilten 1238 Aussterben der DIEPOLDINGER, zuletzt Markgrafen von Nabburg.
Literatur:
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NDB 3; K. Bosl Oberpfalz und Oberpfälzer. Geschichte einer Region,
1978.
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GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Dr. Wilhelm Wegener: Seite 188
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18. Dietpold III.
F. siehe 8 unter Liutgard;
eV.
1093 12/5 Pavia Dieboldus marchio
DD 6, 576 f n 431
1104 12/12 Mitverschworener HEINRICH V.
SS 3, 107; 6, 226;
1118 Ditpaldus marchio de Napurch
gründet auf Bitten seiner Mutter und seiner Gattin Adelheid
das Benediktinerkloster Reichenbach MB 14, 406 f
c 1120 Diepoldus et filius eius
D. de Voheburch MB 22, 25 n 26
1123 Lauchdorf AG Kaufbeuern liegt in der Grafschaft (im schwäbischen
Augstgau) des Grafen D(ietpold) Frz. Baumann Geschichte des Allgäu
1, 292 f
c 1130 Vogt von Reichenbach MB 27, 10 n 9
1133 Diepaldus marchio gründet
das Zisterzienser-Kloster Waldsassen SS 15, 1088 ff
1144 (April) Bamberg Tiebaldus marchio de
Cambe Stumpf n 3473; IV.
1146 (Febr./März) Regensburg Diepoldus
marchio de Voheburc Stumpf n 3514
+ 1146 8/4 Oefele SS 1, 402 b
Nekrologe:
Admont Diepoldus monachus
St. Lambrecht: Diepoldus monachus et marchio
Necr. 2, 294, 321
Obermünster: Dietpoldus marchio comes
Oberaltaich: Dietpoldus marchio
et monachus Necr. 3, 339, 226
Zwiefalten: Bertholdus marchio (de) Giengen
zu 7/4 Eintrag nach 1150 Necr. 1, 249
Es ist klar, dass neben 18 nicht noch ein anderer Markgraf namens Berthold
existiert haben kann, da es damals leere Titel noch nicht gab; der Zwiefaltener
Todestag weicht nur um einen Tag von dem sonst angegebenen Todestag ab.
Über seine Kinder aus 3 Ehen berichtet die sog. Ranshofener Notiz
SS 24, 26 (2. Hälfte des 12. Jh.): marchio
Dietpoldus de quandam quam duxerat de Polonia genuit filium
nomine Dietpoldum et quattuor filias, videlicet Adelam imperatricem, Sophiam
de Leksmunde, Eufemiam de Assel, Juttam uxorem advocati Ratisponensis;
mortua illa de Polonia marchio Dietpoldus duxit aliam uxorem de saxonia,
de qua genuit filium nomine Peritholdum et duas filias videlicet Chunigundam
uxorem marchionis de Styra et Alheidem de Lauen; hac quoque mortua tertiam
duxit uxorem sororem Stephani comitis Ungarie, de qua genuit Dietpoldum
et Sophiam de Pilenstein.
Gemahlinnen
1.) Adelheid,
Tochter Wladislaws I. Hermann von Polen
+ 26/3 1127 Oefele SS 1, 402 b
Admont: 25/3 Adelheit
marchionissa 13. Jh. Necr. 2, 293
2.)(1128) Kunigunde,
Tochter Kunos von Northeim, Witwe Wiprechts III. von Groitzsch (+ nach
1121)
Kuno von Northeim war mit Kunigunde, Tochter Ottos von Weimar, Markgrafen
von Meißen (+ 1067) und der Adela von Löwen verheiratet gewesen
(nach Heinrich Witte, Genealog. Untersuchungen)
3. Sophia, Schwester des ungarischen Grafen Stephan
+ 24/5, 6 Necrologium Doxananse 110, 114 (vielleicht).
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Prof. Dr. Otto Dungern: Seite 56
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10. Diepold III.
Über seine Genealogie verbreitet sich MG.SS. 24. 75/6 ausführlich;
sie bedarf jedoch einiger Richtigstellungen. Er war gleich seinem Vater
Markgraf auf dem bayerischen Nordgau (Vergleiche über ihn M. Doeberl:
Die Markgrafschaft und die Markgrafen auf dem bayerischen Nordgau).
Von seinem Vetter, dem vielreichen Grafen
Udalrich von Passau, gingen die Lehen: Herrschaft Vohburg und die
marchia Chamba auf ihn über: 1118 (MG. SS. 3. 130) marchio de Napurch
15.VI. 1135 divina gratia marchio de Voheburch (Mb. 27.10. = Ried cod.
Ratisp. I. 196), /4
1140 marchio de Chambe (Stumpf 3473).
+ 8.IV. 1146 (Oefele SS. rer. Boic. I. 402b).
Nec. II. 494 (Admont, 321 (St. Lambrecht), III. 226 (Oberaltaich),
339 (Obermünster), I. 66 (Dom Augsburg), 125 (St. Ulrich, Augsburg),
673 (Petershausen).
Er war dreimal verheiratet: mit
1. vor 1118 (MG.SS.3.130) Adelheid,
Tochter Wladislaw I. Hermann, Herzogs von Polen.
+ 25./26.III.1127 (Nec. II. 293, Oefele SS. r. B. I. 402b).
2. 1118 Kunigunde,
Tochter Kunos von Northeim, Erbin von Beichlingen, Witwe Wiprechts
II. von Groitzsch,
+ 8.IV.1140.
3. nach 1140 Sofie, Schwester des ungarischen Grafen
Stefan.
Sie + 24.VI. oder V. (Nec. Doxanense, Sitz.-Ber. d. böhm. Akad.
d. W., 1884, S. 110).
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Diepold III. erbte von seinem Vetter
Vohburg und Chamba. Er gründete gemeinsam mit seiner Mutter Liutgard
das Kloster Reichenbach am Regen und Waldsassen.
Lutz Fenske: Seite 153 A. 308,158
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"Adelsopposition"
Beispielsweise sind Fürsten des bayerischen Nordgaus wie Markgraf
Diepold II. und Graf Berengar von Sulzbach, die in der Anfangsphase
der Empörung HEINRICHS V. großen
Einfluss auf den Kaisersohn ausübten und zu seinen wichtigsten Helfern
zählten, zuvor in der Umgebung des Kaisers anzutreffen.
Diepold lässt sich zwar nur 1093 am kaiserlichen Hof in
Pavia nachweisen, vgl. D H IV 431 S. 577, dafür ist aber die Anwesenheit
Berengars 1099, 1102 und 1104 in regelmäßigen Abständen
zu belegen: Seine Gegenwart am Hof zu Regensburg 1099 darf wohl im Zusammenhang
mit dem Inhalt von D H IV 463 als sicher gelten. Auch Weihnachten 1102
ist Graf Berengar als Mitglied einer Bamberger Gesandtschaft am Hof in
Mainz gewesen, als HEINRICH IV. hier
seinem Kanzler das Bistum Bamberg übertrug.
Nach der demonstrativen Trennung von seinem kaiserlichen Vater wandte
sich HEINRICH V. nach Bayern, wo ihn
bereits ein Kreis Hochadliger vom bayerischen Nordgau, mit dem er schon
zuvor in Verbindung gestanden hatte, erwartete. Diese Fürsten, zu
denen Markgraf Diepold II., Graf Berengar
von Sulzbach und Otto von Habsberg-Kastl gehörten, werden nicht nur
durch ihre Mittäterschaft an einem kaiserfeindlichen Aufruhr in einen
politischen Zusammenhang gerückt, sondern waren auch verwandtschaftlich
miteinander verbunden. Darüber hinaus aber vereinte sie ein religiös-kirchlich
begründetes Gemeinschaftsbewusstsein, da Berengar, Graf Friedrich
von Habsberg-Kastl, sein Sohn Otto und die Mutter Diepolds,
Luitgard,
gemeinsam Stifter des Klosters Kastl waren, das 1103 durch Mönche
Hirsauer Observanz besiedelt wurde.
Karl Lechner: Seite 150,328 A 101
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"Die Babenberger"
Endlich verlieh König KONRAD III.
im Jahr 1142 einem Lehensmann des Grafen Diepold
von Vohburg das Dorf Pertronell zwischen Leitha und Donau zu
freiem erblichen Eigen, nachdem der Markgraf dieses Lehen dem König
zurückgegeben hatte.
Die Zehente inter beneficia Dietpoldi marchionis
werden ausdrücklich genannt. Der Zweifel Knittlers, dass Hainburg
auf Besitz der VOHBURGER lag, ist
deshalb unberechtigt. Eine Bestätigung der Schenkung erfolgte später
durch seinen Sohn, der sich auch das Vogteirecht darüber vorbehielt.
vor 1118
1. oo Adelheid von Polen, Tochter des Herzogs Wladislaw I.
um 1090-25/26.3.1127
1128
2. oo 2. Kunigunde von Beichlingen, Tochter des Grafen Kuno
-8.6.1140
1. oo Wiprecht II. Graf
von Groitzsch
-27.1.1116
1141
3. oo Sofie, Schwester des ungarischen Grafen Stefan
-
Kinder:
1. Ehe
Diepold IV.
-31.11.1130
Adela (Nach Isenburg aus 2. Ehe)
1128/29-25.5. nach 1187
1147
1. oo FRIEDRICH I. König des Deutschen Reiches
-1153 1125-10.6.1190
2. oo Dietho von Ravensburg
-
Luitkard
-25.9.
oo Volkert Graf von Lechsgemünd
- 1160
Eufemia
-
oo Heinrich I. Graf von Assel
- 1146 nach 3.8.
Jutta
-1.12. nach 1150
(20.2.1175 Isenburg)
oo Friedrich III. Vogt von Regensburg
-2.4.1148
2. Ehe
Berthold II. Markgraf von Vohburg und Cham
-15.9.1182
(15.9.1185 Isenburg)
Kunigunde
-21.11.1184
(22.11.1184 Isenburg)
oo Otokar III. Markgraf von Steiermark
1125-31.12.1164
Adelheid
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oo Poppo IV. Graf von Lauffen
- 1181
3. Ehe
Diepold VI. Markgraf von Vohburg und Cham
-21.10.1193
(21.9.1185 Isenburg)
Sophie
-12.3.1176
1. oo Herrand II. von Falkenstein und Hernstein
-13.4.1155
2. oo Konrad II. Graf von Peilstein
-12.11.1195
Literatur:
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Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich
976-1246,Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 150,177,328
A 101;329 A 109;340 A 8;354 A 37 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche
Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen
1977, Seite 152 A. 308,158 -