Ältester Sohn des Grafen
Egino I. der Bärtige von Urach und der Agnes
von Zähringen, Tochter von Herzog Berthold IV.
Egino II. war schon früh Mitregent
des Vaters und wurde von den Zähringer Verwandten gefördert.
Er engagierte sich 1218 entschieden gegen die STAUFER
im Erbkrieg um Zähringen, geriet auch deshalb gegen Kaiser
FRIEDRICH II., da er sich von seinem Bruder
Konrad von seinem Kreuzzugsgelübde lösen ließ.
Die Streitigkeiten wurde letztlich zu seinen und seines Vaters Gunsten
gelöst, da Kaiser FRIEDRICH II. das
Wohlwollen Konrads
brauchte, um das päpstliche Wohlwollen zu behalten. Er bekam unter
anderem die wichtige Vogtei von St. Peter dazu und war auch Vogt von Thennenbach.
Er folgte den Eltern 1230 im gesamten Besitz, wurde zeitweise Graf von
Achalm, einem alten Familienbesitz und half seinem Schwager in Pfirt gegen
die Bischöfe von Straßburg. Er erbaute die Burg Zindelstein,
nach der er sich zeitweise nannte, war aber vorwiegend Graf von Freiburg.
Er schloß sich 1230 eng an den jungen König
HEINRICH an, weilte oft an dessen Hoflager, war 1234 der königliche
Urteilssprecher in Frankfurt und wurde mit wichtigen Flußtälern
(unter anderem Brigach, Breg, Donau, Dreisam, Kinzig, Rench und Wiese)
belehnt. Er machte 1234/35 die Rebellion gegen Kaiser
FRIEDRICH II. mit und stellte sich kurzfristig militärisch
gegen ihn. Er unterwarf sich dann und rettete damit das gesamte Erbe, mußte
aber hohe Strafgelder zahlen, womit die Verschuldung und der Niedergang
des Hauses begründet wurden; der Verlust von Urach-Dettingen - des
alten Stammgebietes - wurde damit eingeleitet. Er stritt jahrelang mit
der Zähringer Herzogswitwe Clementia d'Ivrea um deren Witwenrechte
und Besitzungen und setzte sie zeitweise gefangen. Er baute die Herrschaft
planvoll aus, gewann das Bergregal im Kinzigtal, sicherte sich Wildbann-
und Bergrechte im Breisgau, was zu ständigem Streit mit den im Breisgau
dominierenden Markgrafen von Baden führte. Er stritt mit HOHENZOLLERN,
Teck, Württemberg und den Bischöfen von Basel, holte Dominikaner
nach Freiburg und begünstigte die Klöster Thennenbach, St. Peter
und St. Georg.
Hans Jähnichen: Seite 14
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"Die Grafen von Urach"
Graf Egino V. trat 1218 das Erbe
seiner Mutter Agnes
von Zähringen an, das heißt er erbte die nördlich
des Rheins gelegenen Güter. Die Reichslehen wurden eingezogen und
andere Herren machten ihm viel Stücke dieses Erbes streitig. Heinrich
Büttner hat diesen Grafen eine Monographie gewidmet und gezeigt, wie
schwer Egino kämpfen mußte,
bis er doch wieder eine stattliche Herrschaft zusammengebracht hatte. Auch
war er in den Aufstand des König HEINRICH
gegen seinen Vater, dem Kaiser FRIEDRICH II.,
verwickelt, mußte Freiburg im Breisgau, wohin er seinen Wohnsitz
verlegt hatte, verlassen und sich nach Urach flüchten. Dort hielt
er sich jedoch klug zurück, als er 1235 zu einer Schlacht im Swiggertal,
das heißt dem Ermstal, zwischen Kaiserlichen und Königlichen
kam. Dank dieser Vorsicht gelang es ihm, als der Kaiser siegte, eine Aussöhnung
mit diesem zu erreichen, aber offenbar nur unter schweren Opfern. Damals
wurde vermutlich die Herrschaft Urach an die Bischöfe von Konstanz
und Speyer und den Herzog von Bayern verpfändet, die 20 Jahre später
als Pfandgläubiger auftraten. Die Verpfändung an den Bischof
von Konstanz ist offenbar nie richtig eingelöst worden, denn noch
im 14. Jahrhundert forderten die Bischöfe bei Wahlkapitulationen des
"oppidum Urach" als ihren Besitz.
Egino war nach 1235 nach Freiburg
zurückgekehrt und betrieb von dort aus die Konsolidierung des Zähringer
Besitzes. Er starb jedoch schon im nächsten Jahr, beerbt von seinen
Söhnen, unter denen Konrad
und Heinrich hervortraten, die um 1245 eine Landesteilung vornahmen.
Wolfgang Stürner: Teil 1 Seite 215, 238
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"Friedrich II."
Auch die Haupterben, Egino
von Urach-Freising und vor allem sein gleichnamiger Sohn
Egino V., wandten sich im übrigen
von Anfang an entschieden gegen einzelne Ansprüche des STAUFERS.
Das wohl im September 1218 zu Ulm erreichte Einvernehmen über sdie
strittigen Fragen überdauerte kaum das nächste Frühjahr.
Bald darauf führte die Unzufriedenheit der URACHER
sogar zu Kämpfen zwischen den beiden Parteien, und eine Reihe
von Bewohnern Freiburgs und anderer gräflicher Orte benützte
damals die Gelegenheit zur Übersiedliung in die anscheinend attraktiveren
königlichen Städte. Obwohl sich die Dinge demnach für FRIEDRICH
keineswegs schlecht entwickelten, suchte er doch rasch den Ausgleich
mit Egino V. - ob im Blick auf dessen
Bruder Konrad,
den Kardinalbischof von Porto, also in Wahrheit aus Ehrfurcht für
den Apostolischen Stuhl, wie er später dem Papst beteuerte, oder aber
einfach in dem Bestreben, einen wichtigen Fürsten S-Deutschlands wieder
an sich zu binden, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls nahm er Egino
im September 1219 erneut in seine Gnade auf, befahl die Rückführung
der aus dem Gebiet des Grafen Abgewanderten und überließ ihm
sogar den von den Tecker Herzögen erworbenen Teil der zähringischen
Erbschaft. Dafür sollte ihm der Graf allerdings die stattliche Summe
von 25.000 Mark Silber bezahlen, die er dann bis auf 3.000 Mark erließ,
weil Egino versprach, mit einer ansehnlichen
Ritterschar am Kreuzzug teilzunehmen. Damit war der Fall freilich längst
nicht erledigt - noch 1235 gehörte Egino
zu denjenigen, die sich mit König HEINRICH
gegen den Kaiser erhoben.
daran änderten grundsätzlich auch jene neuerlichen Widrigkeiten
nichts, von denen er entschuldigend dem Papst berichtete. Ein ärgerliches
und bedenkliches Beispiel hochadligen Verhaltens war es freilich doch,
wenn sich Graf Egino von Urach, obwohl
er dem König bei seiner Aussöhnung erhebliche Kreuzzugshilfe
versprochen hatte, nun mit anderen zusammen bei seinem Bruder, dem Kardinal
Konrad von Porto, die Lösung vom Kreuzzugsgelübde verschaffte
oder wenn vorwiegend elsässische Große von demselben Kardinal
die Erlaubnis einholten, statt nach Palästina gegen die Albigenser
im ungleich südlicheren Frankreich zu ziehen.
Wolfgang Stürner: Teil 2 Seite 118, 300-302, 305
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"Friedrich II."
Dem Ausgleich aber, den der Kardinal zwischen seinem Bruder Egino
von Urach und König HEINRICH
im immer wieder neu aufbrechenden Streit um das ZÄHRINGER-Erbe zuwege
brachte, stimmte er zwei Jahre später zu - aus Liebe und Wohlwollen
für Konrad,
wie er allerdings eigens betonte.
Fürs erste schien HEINRICH
indessen der Erfolg recht zu geben. Auf dem schon erwähnten Frankfurter
Hoftag vom Februar 1234 nahm er im Streit zwischen Graf
Egino V. von Urach und Markgraf Hermann von Baden um Forstrechte
und Silbergruben im Breisgau für den damals auf seiner Seite stehenden
Egino Partei. Er bestätigte nicht nur die auf einen Fürstenspruch
gegründete Belehnung des URACHERS
mit den umkämpften Gütern udn Rechten, wogegen wohl nichts sprach,
sondern brachte Hermann zudem dahin, daß er ihm seinen Sohn als Geisel
stellte; überdies zwang er ihn, die eeinst mit FRIEDRICH
vereinbarte Pfandsumme für Lauffen a.N. und andere Städte herabzusetzen.
FRIEDRICH machte die umstrittenen Maßnahmen
seines Sohnes gegen Bayern und Baden wie gegen Hohenlohe rückgängig.
Unter den Fürsten gewann HEINRICH indessen
nur die Bischöfe von Würzburg, Augsburg, Speyer und Worms sowie
Abt Konrad von Fulda; daneben sympathisierte vielleicht sein Schwager,
Herzog Friedrich von Österreich, mit seiner Sache, und aus dem süddeutschen
Adel traten Graf Egino von Urach-Freiburg,
Heinrich von Neuffen und Anselm von Justingen an seine Seite.
HEINRICH indessen scheint sich
mit ihr nicht abgefunden, er scheint sich geweigert zu haben, auf den Trifels
mit den Reichsinsignien und damit auf die Königswürde tatsächlich
zu verzichten.Wohl aufgrund dieses neuerlichen Aufbäumens gegen den
kaiserlichen Willen befahl FRIEDRICH,
ihn gefangenzunehmen und zunächst Otto von Bayern zu übergeben.
Zwar drohte von der schwäbischen Opposition um die Herren von Neuffen
und Justingen und dem vorsichtig aus dem Hintergrund Hilfe gewährenden
Grafen Egino von Urach bereits seit
Ende Juni, seit ihrer Niederlage gegendie Truppen Bischof Heinrichs von
Konstanz im Ermstal keine ernsthafte Gefahr mehr.
oo Adelheid von Neuffen, Tochter des Grafen Berthold im Pfullichgau
und der Adelheid von Achalm
-
Erbin von Achalm
Kinder:
Tochter
-
1. oo Gottfried I. von Habsburg-Laufenburg
- 1271 gefallen
2. oo Simon II. Graf von Geroldseck
- vor 1294
Gebhard
- um 1262
Gebhard stand in großer päpstlicher Gunst und wurde 1248 päpstlicher Kaplan und Domherr von Straßburg und Konstanz.
Gottfried
- nach 1275
Pfarrer zu Villingen und Balingen
Berthold Graf von Urach
- vor 1241
Konrad I.
um 1226- 1271 gefallen
Heinrich I. Graf von Fürstenberg
- 1284
Kunigunde
- vor 1249
oo Otto I. Graf von Eberstein
1172- 1279
Literatur:
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Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg.
von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 106,125,218,220,223-235,237-240,242,250,
253-255,260,264,301,303,351 - Thorau, Peter: Jahrbücher des Deutschen
Reichs unter König Heinrich (VII.) Teil I, Duncker & Humblot Berlin
1998, Seite 49 A,51A,54,58-60,67,87, 219,220 A,221,339 -