Einziger Sohn des Grafen
Egino III. von Urach und der Kunigunde von Diessen-Wasserburg,
Tochter von Graf Engelbert
Egino I. der Bärtige erschien
als Mitregent seines Vaters und machte dessen Fehde gegen Reichenbach mit.
Er war auch STAUFER-Stütze und
nahm während des deutschen Thronkrieges 1198 am wüsten Fehdewesen
in Schwaben teil, ging 1212 zu Kaiser FRIEDRICH
II. über und geriet 1218 schroff gegen ihn wegen des gewaltigen
Zähringer Erbes, da der Kaiser von Reiches wegen vieles forderte.
Er setzte nach jahrelangem Streit 1226 mit Hilfe seines berühmten
Sohnes Konrad
seine Erbinteressen gegen staufische durch
und gewann die Grafschaft Freiburg, Teile der Ortenau und die Grafschaft
in der Baar, einen gewaltigen Streubesitz mit vielen angeschlossenen Vogteien
und Rechten. Er mußte auf Reichsabteien und Villingen verzichten,
auf das Kinzigtal und den Herzogstitel. Von der Zähringer Linie
Teck bekam er unter anderem Sulz, Dornstetten, Rottweil und die Stammburg
Zähringen dazu und gründete die Rodungsmark Bräunlingen.
Eine fast unentwirrbare rechts- und besitzmäßige Gemengelage
mit Teck, Hohenzollern, Württemberg, Baden und Sulz bestimmte im weiteren
Verlauf stark die Geschichte der Familie Eginos.
Er stritt in der Baar mit den Herzögen von Teck und den Grafen von
Sulz, die die nördliche Baar beherrschten, Egino
nur die südliche und trat nach 1220 wegen seines hohen Alters mehr
und mehr hinter dem Sohn zurück.
Wolfgang Stürner: Teil 1 Seite 215
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"Friedrich II."
Als fast ebenso mühselig und langwierig wie dieser Konflikt erwies
sich die Auseinandersetzung um das reiche Erbe des im Februar 1218 verstorbenen
letzten ZÄHRINGER-Herzogs Berthold V. Sein Allodialgut teilten sich
im wesentlichen seine Schwäger, die Grafen Ulrich von Kyburg und
Egino IV. von Urach, einiges ging an den Markgrafen von Baden.
Doch auch FRIEDRICH schaltete sich
von Anfang an energisch ein. Er sicherte sich durch Kauf den Anteil der
Herzöge von Teck und zog, das zähringische Reichsfürstentum
auflösend, die Reichslehen der ZÄHRINGER ein, unter anderem Zürich,
Bern, Interlaken, Solothurn, Murten, Rheinfelden, Schaffhausen, Neuenburg
am Rhein, Villingen sowie die Vogtei über St. Blasien. Unter den zähringischen
Kirchenlehen lag ihm besondersd an den vom Bamberger und Straßburger
Bistum stammenden Vogtei- und Herrschaftsrechten in der Ortenau, die den
ZÄHRINGERN die Gründung der Stadt Offenburg ermöglicht hatten.
Ganz augenscheinlich trat er dort sofort die Nachfolge der ZÄHRINGER
an und drängte die betroffenen Bischöfe, ihn in dieser Position
förmlich anzuerkennen. Die beiden Geistlichen sträubten sich
lange gegen sein Ansinnen, ehe schließlich der Bamberger nachgab
und dem König 1225 sein Lehen gegen Zahlung von 4.000 Mar Silber übertrug.
Das zur Ergänzung notwendige und FRIEDRICH
im Schiedsspruch von 1221 auch schon zugestandene Straßburger Lehen
fiel - wie wir sagen - erst 1236 endgültig an ihn.
Auch die Haupterben, Egino von Urach-Freising
und vor allem sein gleichnamiger Sohn Egino
V., wandten sich im übrigen von Anfang an entschieden gegen
einzelne Ansprüche des STAUFERS.
Das wohl im September 1218 zu Ulm erreichte Einvernehmen über sdie
strittigen Fragen überdauerte kaum das nächste Frühjahr.
Bald darauf führte die Unzufriedenheit der URACHER
sogar zu Kämpfen zwischen den beiden Parteien, und eine Reihe
von Bewohnern Freiburgs und anderer gräflicher Orte benützte
damals die Gelegenheit zur Übersiedliung in die anscheinend attraktiveren
königlichen Städte. Obwohl sich die Dinge demnach für FRIEDRICH
keineswegs schlecht entwickelten, suchte er doch rasch den Ausgleich
mit Egino V. -
ob im Blick auf dessen Bruder
Konrad, den Kardinalbischof von Porto, also in Wahrheit aus Ehrfurcht
für den Apostolischen Stuhl, wie er später dem Papst beteuerte,
oder aber einfach in dem Bestreben, einen wichtigen Fürsten S-Deutschlands
wieder an sich zu binden, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls nahm er
Egino im September 1219 erneut in seine
Gnade auf, befahl die Rückführung der aus dem Gebiet des Grafen
Abgewanderten und überließ ihm sogar den von den Tecker Herzögen
erworbenen Teil der zähringischen Erbschaft. Dafür sollte ihm
der Graf allerdings die stattliche Summe von 25.000 Mark Silber bezahlen,
die er dann bis auf 3.000 Mark erließ, weil Egino
versprach, mit einer ansehnlichen Ritterschar am Kreuzzug teilzunehmen.
Damit war der Fall freilich längst nicht erledigt - noch 1235 gehörte
Egino zu denjenigen,
die sich mit König HEINRICH gegen
den Kaiser erhoben.
oo Agnes von Zähringen, Tochter des Herzogs Berthold IV.
um 1165- 1239
Erbin von Baar und Breisgau
Kinder:
Egino II.
- 1236
Konrad
- 1227
Berthold
- 1242
Rudolf Graf von Urach-Dettingen
- vor 1260
Heilwig
-
oo Friedrich II. Graf von Pfirt-Altkirch
- 1234
Berthold der Jüngere
- wohl 1261
Jolanthe
-
oo Ulrich III. Graf von Neuchatel
- 1225
Literatur:
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Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg.
von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 221,351 -