Einziger Sohn des Herzogs
Barnim I. von Pommern-Wolgast aus seiner 2. Ehe mit der Margarete
von Mecklenburg-Werle, Tochter von Fürst Nikolaus I.
Lexikon des Mittelalters: Band II Seite 324
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Bogislaw IV., Herzog von Pommern 1278-1309
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* 1256/58, + 19. Februar 1309
Folgte seinem Vater, Herzog Barnim I. Die Auseinandersetzungen mit Brandenburg, dessen seit 1231 verbriefte Lehnshoheit über Pommern 1295 von König ADOLF von Nassau bestätigt wurde, setzten sich verstärkt fort, bedingt durch das Bestreben der ASKANIER, die Länder südlich und östlich des Territoriums der Bischöfe von Kammin (um Kolberg und Köslin) zu gewinnen. Sicherlich konnte Bogislaw IV. das Land Belgard (1299 Verleihung des Lübischen Rechts an die Stadt). Weitreichende Bedeutung erlangte die Landesteilung (zu gesamter Hand) von 1295 zwischen Bogislaw IV. und seinen Stiefbruder Otto I. (* 1279, + 1344). Otto erhielt das Herzogtum Stettin (von der Peene bis zur Ihna östlich der Oder), Bogislaw das Herzogtum Wolgast (nördlich und östlich davon, mit den Inseln Usedom und Wollin). Die Stettiner Linie (Barnim III., Sohn Ottos I.) bestand bis 1464. Die Wolgaster wurde 1372 in die Länder westlich und nördlich der Swine geteilt, ihr Hinterpommerscher Zweig begann mit Herzog Bogislaw V. (* vor 1318, + 1373/74) und bestand bis zum Tode Herzog Erichs I., des Unions-Königs im Jahre 1459.
Quellen:
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Pommersches UB II-IV, 1881-1903 (1970)
Literatur:
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NDB II, 416 - M. Wehrmann, Gesch. von Pommern I, 1919, 118ff. - A.
Hofmeister, Genealog. Unters. zur Gesch. des pommerschen Herzogshauses,
1937, 84 ff. (auch: PJ 31/32, 1937) - J. Schultze, Die Mark Brandenburg
I, 1961, 189ff. - R. Schmidt, Greifen, NDB VII, 29-33 - Historia Pomorza,
red. G. Labuda, I, 2, 1972, 184ff. [B. Zientara]
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Bogislaw IV. folgte 1278 mit den
Halbbrüdern als Senior des Hauses und stritt jahrelang mit seiner
Stiefmutter Mechthild
von Brandenburg um deren Wittum und eine Erbteilung, die er nicht
zugestehen wollte. Er mußte letztlich, auch von den Landständen
gezwungen, 1295 einer Teilung zustimmen. Er trat den Part Stettin-Greifenhagen
ohne Küstenanteil ab und nahm sich Wolgast mit Züssow,
Usedom, Wollin, Kammin und Kolberg. Er stand gegen Brandenburg wegen dessen
Lehensansprüchen und schloß sich 1283 dem großen Landfriedensbündnis
mit Pommern-Rügen, Mecklenburg und Lübeck gegen Brandenburg
an. Ab 1294 kam es zum verstärkten Gegensatz im Rahmen des Pomerellen-Erbkrieges,
wobei er völlig leer ausging, während der Deutsche Orden, Brandenburg
und Polen das Erbe teilten. Er befehdete daher auch den Deutschen Orden
und Polen.
1. oo Mechthild von Brandenburg-Stendal, Tochter des Markgrafen
Johann I.
- vor 1290
2. oo Margarete von Pommern-Rügen-Stralsund, Erbtochter
des Herzogs Wizlaw II.
- 1318
Kinder:
2. Ehe
Eufemia
1285-26.7.1330
oo Christoph II. König von Dänemark
1276-2.8.1332
Jutta Äbtissin zu Krummin
-18.3.1336
Elisabeth
-16.10.1439
1316
oo Erich I. Herzog von Sachsen-Lauenburg
- 1359
Wartislaw IV.
1290-1.8.1326
Margarete
-25.7.1334
1298
1. oo Nikolaus III. Fürst von Mecklenburg-Rostock
- 1314
1324
2. oo Johann Herzog von Schlesien-Glogau-Steinau
- 1361/65