2. Sohn des Herzogs
Hugo der Große von Franzien aus seiner 3. Ehe mit der Hadwig
von Sachsen, Tochter von König HEINRICH
I.
Werner Karl Ferdinand: Seite 476
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"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr
1000 (1.-8. Generation)"
VIII. Generation
10-15
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Die Kinder Hugos des Großen
fehlen bei Brandenburg, da er die Historizität von Roberts
Ehe mit Beatrix
aus dem Hause der HERIBERTINER (siehe
oben IV, 4) nicht erkannt hat. Aus ihr ging Hugo
der Große und über ihn die
kapetingische Königsdynastie hervor. Für die Daten
Hugo
Capets und seiner Geschwister verweise ich, soweit nicht ausdrücklich
anders vermerkt wird, auf die beiden Werke von F. Lot, Les Derniers Carolingiens,
Paria 1891, und Etudes sur le regne de Hugues Capet, Paris 1903 (vgl. dort
im Register zu den einzelnen Namen).
Zu Beatrix
und ihrer politischen Tätigkeit in Ober-Lothringen, das sie nach dem
Tode des Gemahls regierte, vgl. auch Uhlirz (Register). 987 zuletzt erwähnt,
starb sie an einem 23. September. Das entnehme ich dem Nekrolog von S.-Denis,
HF Obituaires I, 1, 327, wo zu den 9. Kal. des Oktober steht:
Beatrix,
soror Hugonitor
(sic). Der Kopist hat
hier die Abkürzung für regis Francorum offenbar
nicht mehr verstanden. Hugos Schwester
Emma
heiratete 960, wie wir durch Flodoard wissen, Herzog Richard I. von Normandie
und wird zuletzte in dessen Urkunde von 968 III 18 (ed. Marie Fauroux,
Recueil des actes des ducs de Normandie, Caen 1961, nr. 3) erwähnt.
Die Ehe blieb jedoch kinderlos; die späteren Herzöge stammen
aus Richards 2. Ehe mit der Dänin Gunnor.
V, 28 Odo
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* 945, + 965 II 23
956 Nachfolge im Herzogtum Burgund, 960 belehnt und Herrschaft angetreten
oo 955 um Ostern Liutgard, Tochter Herzog Giselberts von Burgund.
Odo ist bei Flodoard
a. 960, S. 149, als Sohn Hugos des Großen
bezeugt; vgl. dazu Chaume, Bourgogne Bd. 1, S. 439 mit Anm. 6. Ebd. S.
451 mit Anm. 6 sind die Belege zum Sterbedatum zusammengestellt.
Odos Stellung im
Herzogtum (nicht den Herzog-Titel) bezeugt Flodoard a. 960, S. 149; vgl.
hierzu Lot, Derniers S. 32, Chaume, Bourgogne Bd. 1, S. 451, und Kienast,
Herzogstitel S. 95.
Werner Karl Ferdinand: Seite 512
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"Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000"
Den größten Erfolg seiner Heiratspolitik erzielte der Franken-Herzog in Burgund. Giselbert war im Jahr 952 Hugo dem Schwarzen als princeps von Burgund nachgefolgt und starb im Jahr 956 während eines Aufenthaltes in Paris. Er vermachte seinem Schwiegersohn Otto, dem Sohn Hugos des Großen, alle seine Grafschaften und Rechte. Otto wurde im Jahr 960 vom KAROLINGER-König als Herzog von Burgund anerkannt und starb 965.
Ehlers Joachim: Seite 24,45
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"Die Kapetinger"
Ohne den Widerstand der aquitanischen Großen hätten
damals alle Reichsteile robertinisch
werden können, weil Hugo seinen
jüngeren Sohn Otto, der den Namen
des sächsischen Onkels trug, mit der Erbtochter des Großgrafen
Giselbert von Burgund verheiraten konnte.
Nach Ottos Tod 965
folgte ihm sein Bruder Odo, ein Kleriker,
der als Herzog von Burgund den Namen Heinrich
annahm. Nach dessen Tod kam es zu den bereits geschilderten Veränderungen
in Burgund.
Kienast, Walther: Seite 93,95
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"Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland (9. bis
12. Jahrhundert)"
Söhnelos, hatte Giselbert seine Tochter mit Otto,
einem jüngeren Bruder Hugo Capets,
verprochen oder vermählt. Mit Otto
kommt das Land an die ROBERTINER; eine
neue Epoche beginnt.
Wir bemerkten, daß ein ROBERTINER
als Schwiegersohn Giselberts die Bourgogne in Besitz nahm. Die politischen
Zusammenhänge bleiben uns verborgen. Noch 954 hatte Lothar
das Land an Herzog Hugo von Franzien
übertragen und Giselbert ihm als sein Vasall gehuldigt. War die Heirat
oder Verlobung, deren Jahresdatum unbekannt ist, erzwungen, als Bedingung
des Friedensschlusses? Oder ging, was nach den Quellennachrichten vielleicht
näher liegt, alles in Freundschaft vor sich?
Otto (956-965) kam
noch in sehr jugendlichem Alter zur Regierung. Sein Vater, Hugo
von Franzien, dem Giselbert Herzogtum und Tochter anvertraut
hatte, starb zwei Monate nach diesem. Burgund wurde von inneren Unruhen
zerrissen, die
König Lothar die
Handhabe zu jahrelangem Eingreifen boten. Er befestigte die Machtstellung
der Krone in Burgund durch Besitznahme von Dijon. Nur mit Mühe behauptete
sich
Otto in der Herrschaft. Er hat
meines Wissens keine urkundlichen Spuren hinterlassen. Flodoard verweigert
Otto durchweg jeden Titel, an einer
Stelle mit deutlichem Gegensatz zu seinem Bruder
Hugo Capet, Herzog von Franzien. Nach den Beobachtungen,
die wir an Flodoard für den älteren
Hugo gemacht haben, schließt dies aber die tatsächliche
Führung des Herzogsnamens durch Otto
nicht mit Sicherheit aus und zeigt nur, daß der Autor seine Person
geringschätzte. Otto ist bereits
965 ins Grab gesunken [Chaume, Or. I, 451 n. 6. Es ist aber ein Irrtum,
daß er den Eintrag aus dem Totenbuch der Kathedrale von Auxerre nach
Lebeuf, Aux. (in dem von mir benutzten Neudruck IV, 11) mit DCCCCLXV
wiedergibt. In Wahrheit steht im Nekrolog DCCCCLXIII, sowohl bei
Lebeuf wie in dem kritischen Druck der Obit. Sens III, 229 C (oben n. 57),
den Chaume nicht eingesehen hat. Trotzdem muß es bei 965 bleiben,
da Flodoard dies Datum angibt.].
955
oo Liutgard von Burgund, Tochter des Herzogs Giselbert
x
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Literatur:
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Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer
GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 24,45 - Glocker Winfrid:
Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau
Verlag Köln Wien 1989 V,28 Seite 289 - Kienast, Walther: Der
Herzogstitel in Frankreich und Deutschland (9. bis 12. Jahrhundert), R.
Oldenbourg Verlag München-Wien 1968 Seite 93,95 - Riche Pierre:
Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag
GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 309,311 -
Schwager, Helmut:
Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf.
1994 Seite 400 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des
Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels
Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann
Düsseldorf Seite 476 -
Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge
Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH &
Co. KG, München 1995 Seite 512,514 -