TEWKESBURY
Lexikon des Mittelalters:
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Tewkesbury
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ehemalige englische OSB-Abtei in Gloucestershire am Zusammenfluß
von Severn und Avon, erhielt ihren Namen angeblich von Theokus, einem
Einsiedler mit unbekannter Herkunft, der dort im 7. Jh. lebte. Eine
kleine religiöse Gemeinschaft von vier oder fünf Mönchen
wurde 715 in Tewkesbury
gegründet. Aber sie war bereits lange aufgelöst worden, als
im Jahre oder um 980 das Kloster Tewkesbury
als Tochter-Kloster der Abtei Cranborne in Dorset erneut gegründet
wurde.
1102 kehrte sich die Beziehung zwischen beiden Häusern
unerwartet um: Geraldus von
Avranches, Abt von Cranborne,
verlegte seine
Abtei nach Tewkesbury, wo
sie sich rasch zu einem der bedeutendsten Klöster im westlichen England entwickelte. Im Oktober 1123
wurde die großartige neue Abteikirche in Gegenwart von fünf
Bischöfen geweiht. Im späten 12. Jh. umfaßte der
Konvent mehr als 50 Mönche, deren Zahl bis 1347 allmählich
auf 37 sank, aber dann bis zur Auflösung der Abtei bei 35 oder 37
Mönchen stehenblieb. Ein anderer Beweis für den Einfluß
der Gemeinschaft von Tewkesbury
ist ihr Besitz von nicht weniger als sechs Tochter-Klöster (Bristol, Cardiff, Deerhurst,
Goldcliff, Llantwit-Major und Cranborne) und eines Armenhauses im borough
Tewkesbury. Die Abtei
erfreute sich besonders einer umfangreichen Patronage durch die
Adels-Familien der CLARE und der
DESPENSER. Glücklicherweise
blieb nach der Übergabe der Abtei durch Abt Wakeman am 9. Januar
1540 an Heinrich VIII. die Kirche
als Pfarrkirche der Stadt weitgehend erhalten.
R.B. Dobson