Heinrich Stuart                                 König von Schottland
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7.12.1545
10.2.1567 ermordet      Herzog von Albany
                 Edinburgh

Ältester Sohn des Grafen Matthäus' II. von Lennox aus dem Hause STUART und der Margarete Douglas, Tochter von Graf Archibald II. von Angus; Enkel der Margarete Tudor von England, Tochter von König Heinrich VII. von England

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Henry Stewart (auch französisch Stuart)
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(* 7. Dezember 1545,
10. Februar 1567
in Temple Newsam, Yorkshire in der Abtei Kirk o'Field, Edinburgh, Schottland

seit 1565 König von Schottland, Herzog von Albany und Earl of Ross, besser bekannt als Lord Darnley, war der Cousin ersten Grades und zweite Ehemann der Maria Stuart, Königin der Schotten und Vater König Jakobs I. von England, Schottland und Irland.

Heinrich wurde 1545 als ältester Sohn des Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox (1516–1571) und der Margaret Douglas (1515–1578), Tochter des Archibald Douglas, 5. Earl of Angus, in Temple Newsam House in Yorkshire, dem „Hampton Court des Nordens“, geboren. Durch seine Mutter war er ein Ur-Enkel König Heinrichs VII. von England. Heinrich, der gleichzeitig auch vom schottischen Königs-Haus abstammte, war – nach Maria Stuart selbst – der nächste Anwärter auf den schottischen Thron. Nach seiner Heirat mit Maria erhielt er zwar den Titel „König“, hatte selbst aber keine Regierungsgewalt.

Lord Darnley wuchs in England auf. Er war intellektuell nicht sonderlich begabt, zeichnete sich aber durch seine außerordentliche Geschicklichkeit in militärischen Übungen aus. Nach dem Tode Franz II. 1560 sandte ihn seine Mutter nach Frankreich, da sie ihren Sohn gerne als Elisabeths Nachfolger auf dem englischen Königsthron sehen wollte und eine Heirat mit seiner Cousine Maria Stuart ihr das richtige Mittel zum Zweck zu sein schien. In der Folge wurden Mutter und Sohn, die beide englische Untertanen waren, 1561 von Elisabeth inhaftiert, nach kurzer Zeit aber wieder freigelassen. Darnley verbrachte einige Zeit am englischen Hof, bevor er sich 1565 nach Schottland aufmachte. Die Heirat mit Maria Stuart war eine Liebesheirat, gleichzeitig aber auch ein politisches Kalkül. Maria, die ihren neuen Verehrer während einer Krankheit (Masern) gepflegt hatte, entschied sich überraschend, ihn zu heiraten. Sie fand Darnley sei der beste und gutaussehendste Mann, dem sie je begegnet war.

Die Haltung Elisabeths zu dieser Heirat ist nicht eindeutig und nur schwer zu verstehen. Einerseits hatte sie Darnley die Reise nach Schottland erlaubt und es wird auch behauptet, dass sie Maria in diese Verbindung verwickelt habe. Andererseits haben sie und der Kronrat ihr Missfallen erklärt und Darnley und seinen Vater nach England zurückbeordert. Möglicherweise fürchtete sie zwar die dynastischen Implikationen, begrüßte im Stillen aber die Unruhe, die diese Verbindung am schottischen Hof verursachen würde. Darnley war Katholikund man befürchtete eine Wende in der – protestantischen – Innenpolitik. Tatsächlich protestierte der Earl of Moray, Marias Halb-Bruder James, gegen die katholische Ehe und ging mit einigen protestantischen Adligen nach England, andere wurden von Maria verbannt. Elisabeth kannte denjungen Darnley, der an ihrem Hof gelebt hatte, und wusste, dass er intellektuell nicht in der Lage sein würde eine ernsthafte Aufgabe in der schottischen Regierung zu übernehmen. Auf jeden Fall kamen Vater und Sohn der Aufforderung nach England zurückzukehren nicht nach und die Hochzeit fand am 29. Juli 1565 in der Kapelle des Holyrood-Palastes in Edinburgh statt.

Die Ehe zwischen der melancholischen 22-jährigen Königin und dem unreifen und eitlen 19-jährigen Darnley endete im Desaster. Es ist nicht zu leugnen, dass Maria, die binnen kurzem schwanger wurde, anfangs in ihren gutaussehenden Bräutigam verliebt war, aber diese Begeisterung kühlte schnell ab und die Eheleute entfremdeten sich rasch. Die DARNLEYS waren als überheblich und anmaßend bekannt; Heinrich selbst galt als kindisch und hochmütig, mit einem Hang zur Gewalttätigkeit. Er war verwöhnt und maßlos in seinen Forderungen. Seine Stellung als Königsgemahl und seine eingeschränkte Teilnahme an der Staatsführung genügten ihm nicht. Er, der um jeden Preis König werden wollte, fühlte sich in seinem Stolz verletzt, als das Parlament sich weigerte ihn zum König eigenen Rechts zu machen. Er war auch anfällig für bösartige Gerüchte und beteiligte sich an einer Verschwörung schottischer Lords, die sich auch gegen den Privatsekretär und Vertrauten der Königin, David Riccio oder Rizzio, wandte. Eifersüchtig ermordete er mit seinen Komplizen den Italiener am 9. März 1566 vor den Augen seiner hochschwangeren Gemahlin. Maria wurde unter Hausarrest gestellt, konnte aber mit Hilfe ihres charakterschwachen Gemahls, der die Fronten gewechselt und sich wieder auf ihre Seite gestellt hatte, nach Dunbar entkommen.

Darnley starb im Februar 1567 unter bis heute nicht geklärten Umständen. Nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes James am 19. Juni 1566, der als Jakob I. 1603 die beiden Königreiche England-Irland und Schottland in seiner Person vereinigen sollte, war die Erbfolge gesichert und Maria wandte ihre Gunst ihrem zukünftigen dritten Ehemann James Hepburn, dem vierten Earl of Bothwell, zu. Darnley, dessen Mitverschwörer sich wegen seines Seitenwechsels von ihm abgewandt hatten, war jetzt isoliert. Als Mordgerüchte aufkamen fürchtete er um sein Leben und machte sich auf, Schottland zu verlassen, wurde aber durch verschiedene Umstände an seinem Plan gehindert. Er floh nach Glasgow, wo ihn eine Krankheit (möglicherweise Syphilis, man spricht auch von einer Vergiftung) niederwarf, während der ihn seine Frau öfter besuchte. Möglicherweise versöhnten sich die beiden wieder, denn Darnley wurde überredet, wieder nach Edinburgh zurückzukehren.

Mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand reiste er in kurzen Etappen und machte in Kirk o'Field, innerhalb der Stadtmauern Edinburghs, Station. Am Abend des 9. Februar 1567 verabschiedete sich Maria herzlich von ihm und reiste ab zur Hochzeit ihrer Zofe. Kurz darauf gab es in seiner Herberge eine gewaltige Explosion, die das Haus völlig zerstörte. Darnley selbst und sein Diener wurden tot in der Nähe des Hauses in einem Obstgarten außerhalb der Stadtmauern gefunden. Da er unbekleidet war und keine Verletzungen aufwies, nimmt man an, dass er auf der Flucht erdrosselt wurde. Die Täter wurden nie ermittelt. Darnleys sterbliche Überreste wurde in der Kapelle des Holyrood-Palastes beigesetzt.

Literatur: 
  • Caroline Bingham: A life of Henry Stuart, Lord Darnley, consort of Mary Queen of Scots. Constable, London 1995, ISBN 0094725306.
  • Alison Weir: Mary, Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley. Random House, New York 2003, ISBN 0641645104.

Thiele, Andreas: Tafel 238
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa"

HEINRICH STUART
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1545
1567 ermordet

Heinrich Stuart wurde am 15.5.1565 Lord Darnley, Graf von Ross, Herzog von Albany und Lord Ardmannoch. Er galt durch seine TUDOR-Großmutter auch als englischer Thronprätendent und wurde 1565 Titular-König von Schottland. Er wurde als affektiert und unfähig überliefert und fiel den Intrigen seiner Frau und ihrer Umgebung zum Opfer. Marias Geliebter Bothwell erschoß ihn.

  oo 1565
       MARIA STUART
       1542 1587

Tochter und Erbin des Königs Jakobs V. und ebenfalls Enkelin der Margarete Tudor


29.7.1565
   oo 2. Maria Stuart König von Schottland
           8.12.15428.2.1587

 
 
 
 

Kinder:

  Jakob VI. König von Schottland und England
  19.6.1566
27.3.1625




Literatur:
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Lavater-Sloman Mary: Elisabeth I. Herrin der Meere, Gustav Lübbe Verlag GmbH Bergisch Gladbach 1988 Seite 220,221,224,233-237,238, 249-256 - Neale John E.: Elisabeth I. Königin von England. Eugen Diederischs Verlag München 1994 Seite 145,146,147,153-156,161,174-180, 186-192,223,254,316,453 - Panzer Marita A.: Englands Königinnen. Von den Tudors zu den Windsors. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 101,115 - Schreiber Hermann: Die Stuarts. Genie und Unstern einer königlichen Familie. Bechtermünz Verlag GmbH Eltville am Rhein 1995 Seite 41,44,47,50,51,54,59,70,79,82 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 238 -