Einzige Tochter des Kaisers
KARL II. DER KAHLE aus seiner 2. Ehe mit der Richilde,
Tochter von Graf Buin
Werner Karl Ferdinand: Seite 454
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"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr
1000 (1.-8. Generation)"
IV. Generation
42
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Die Lebensdaten der Rothild
(verbunden
mit dem Nachweis, daß es sich bei ihr um eine Tochter KARLS
DES KAHLEN aus seiner zweiten Ehe mit
Richildis
handelt sowie um die "Stamm-Mutter" der späteren Grafen von Maine)
behandelt Exkurs 1.
V. Generation
39-40
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Zu diesen Kindern der
Rothild, Tochter KARLS
DES KAHLEN, vgl. Exkurs 1 und Werner;
Unters. 279-283 ("Zur Geschichte der Grafen von Maine im 10. Jahrhundert").
Karls Entschluß von 922, seiner eigenen Tante Rothild, einer Tochter Kaiser KARLS DES KAHLEN, die ehrwürdige karolingische Abtei Chelles wegzunehmen, um sie Hagano zu übertragen, kann nicht allein aus der bloßen Absicht zur Förderung des Vertrauten erklärt werden. Rothilds Tochter Judith war nämlich mit Hugo Magnus verheiratet, so dass Rothilds Verlust zum Verlust gegen die ROBERTINER wurde.
Konecny Silvia: Seite 151
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"Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die
politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen
Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."
Nur Ermengard, die Tochter LUDWIGS II., und Rothild, eine Tochter KARLS DES KAHLEN, sind sowohl als Äbtissinnen als auch als Ehefrauen fränkischer Großer bezeugt. Ermengard wurde von LUDWIG II. zur Nachfolgerin Angilbergas im Besitz der Abtei in Brescia bestimmt. 879 wurde neben Angilberga erstmals auch Ermengard als Äbtissin bezeichnet. Wann Rothild ihre Abtei erhielt, ist ungewiß. Vermutlich hat noch KARL DER KAHLE selbst die Abtei seiner Tochter übertragen.Ermengardwie Rothild heirateten erst nach dem Tode ihrer Väter, die Wahl der Gatten traf in beiden Fällen vermütlich die mütterliche Verwandtschaft. Die Äbtissinnenwürde dieser KAROLINGERINNEN könnte darauf hindeuten, daß ihre Ehen den Typus der sogenannten Erbtochterehe repräsentieren. Der umfangreiche Besitz an Abteien könnte die unabhängige Stellung dieser KAROLINGERINNEN als Ehefrauen sichergestellt haben. Im Fall Ermengard kann von einer Erbtochterehe auch insofern gesprochen werden, als die Kaisertochter für ihren Söhn auch Erbansprüche auf die Herrschaftsnachfolge nach LUDWIG II. erhob.
Schwager, Helmut: Seite 70,132,133,235,246
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"Graf Heribert II. von Soissons"
Die Konfiskation des karolingischen
Hausklosters Chelles bei Paris durch den westfränkischen König
nach dem 21. April 922 (= Ostern), der die Abtei seiner Tante Rothilde
(+ 928), der Schwiegermutter des ROBERTINERS
Graf Hugo (+ 956) [Rothilde (+ 928)
war die Tochter Kaiser KARLS DES KAHLEN (+ 877)
und der Kaiserin Richilde (+ 910/14)
sowie Gattin Graf Rotgers I. von Maine (+ vor 900), von dem sie
die Tochter NN. (+ vor 926) hatte, welche Graf
Hugo der Große ehelichte; genauer zu Rothilde:
Konecny, Frauen, 151/153; Werner, Nachkommen, in: KdGr 4, Tafel (IV, 42)
und 422-428 (Exkurs I) sowie Stammtafel 10 dieser Arbeit], nahm und sie
an Graf Hagano übergab, löste erneut einen verheerenden Aufstand
aus.
Dabei war es um den Besitz der 928 verstorbenen KAROLINGERIN
Rothilde [Das genaue Todesdatum Rothildes,
der 22. Mai, ist aus den Obituaires de Saint-Germein-des-Pres, de
Saint-Denis et d'Argenteuil, in: Obituaires de la province de Sens 1, ed.
Molinier, XX, 254,312 und 345 zu entnehmen, weswegen Kalckstein, Capetinger,
179 mit dem 22. März 929 falsch liegt! Lauer, Robert, 58 geht
ebenso fälschlich vom 22. Mai des Jahres 925 aus, denn nach Flodoard,
Ann., a 929, 43 ist die KAROLINGERIN Rothilde
erst kürzlich verstorben: ... nuper defunctae ..., was auf das Jahr
928 hinweisen würde und worauf auch meiner Meinung nach die Anfang
929 ausbrechenden militärischen Auseinandersetzungen um ihr Erbe hindeuten!
Zu den Problemen um die KAROLINGERIN Rothilde
(+ 928) siehe jedoch genauer den Exkurs I in: Werner, Nachkommen,
in: KdGr 4, 422-428! Außerdem: Voigt, Klosterpolitik, 133 mit Anm.
2; Marlot, Reims 2 715; Colliette, Vermandois 1, 442; Kienast, Frankreich
1, 55; Ducange, Amiens, 84; Werner, Origines, 458; Werner, Westfranken,
743; Lemaire, Saint-Quentin, 279.], Äbtissin des Klosters Chelles,
Tante König Karls III. und Schwiegermutter
Markgraf Hugos, gegangen.
Doch muß es in dieser Zeit zu heftigeren Streitigkeiten
zwischen Graf Heribert II. und seinem robertinischen
Schwiegervater gekommen sein, denn als kurz nach Ostern (= 21. April) 922
König
Karl III. seiner Tante Rothilde (+
928), der Schwiegermutter des ROBERTINERS
Graf Hugo der Große, das karolingische
Hauskloster Chelles wegnahm, wahrscheinlich um die ROBERTINER
zu disziplinieren, und diese, dies als "casus belli" betrachtend, daraufhin
einen westfränkischen Fürstentag nach Fimes an der Vesle beriefen,
der auch prompt den Sturz Graf Hagnos, dann die Absetzung des westfränkischen
Königs beschloß, war Graf Heribert II. erstaunlicherweise nicht
zugegen.
Denn Anfang 929 entbrannte der Streit um den Besitz der
bereits im Jahre 928 verstorbenen KAROLINGERIN
Rothilde, der Tante Karls III.
und ehemaligen Schwiegermutter Markgraf Hugos
von Neustrien, die das alte und reiche Kloster Chelles als Äbtissin
besessen hatte. Bevor nun der ROBERTINER
die Erbschaft antreten konnte, besetzte jedoch Graf Boso (+ 935) in geheimen
Übereinkommen mit seinem Bruder König
Rudolf Chelles und seine Domänen. In den aufflackernden
Streit mischte sich jetzt auch Graf Heribert II. ein, und bald kam es zu
heftigen Kämpfen. Schließlich erobert Markgraf
Hugo das karolingische Hauskloster
im April 929, während sich sein Schwager Graf Heribert II. sich an
Bosos Hauptfestung Vitry-en-Perthois schadlos hielt.
890
1. oo Rotger I.Graf von Maine
-31.10.900
2. oo Hugo Graf von Bourges
-
Kinder:
1. Ehe
Judith
- vor 926
914
oo 1. Hugo der Große Herzog von Franzien
895-16./17.6.9576
Hugo I. Graf von Maine
890/95- 939/955
2. Ehe
Richilde
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oo Theobald der Ältere Graf von Tours-Chartes
- 940
Literatur:
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Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer
GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 22 - Konecny Silvia:
Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung
der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie
vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien
1976, Seite 151,152 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer
GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 203 - Schwager, Helmut:
Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf.
1994, Seite 9,70,132,133,235,246,281,407 - Werner Karl Ferdinand:
Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)
Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben.
Verlag L. Schwann Düsseldorf, Seite 422-428, 454 - Werner
Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher
Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995, Seite 482 -