Ludwig                                                     Ostfränkischer Prinz
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um 877- November 879
              Regensburg
 

Einziger Sohn des ostfränkischen Königs Ludwig III. der Jüngere und der Liutgard von Sachsen, Tochter von Herzog Liufolf
 

Glocker Winfrid: Seite 268
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

II ,7 Ludwig
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* c. 870/75, + 879 c. XI

Ludwig ist als ein Sohn König Ludwigs des Jüngeren und dessen Gemahlin Liutgard bei Regino a. 892, Seite 118f., und in der Continuatio eines Reichenauer Mönches zum Breviarium regum Francorum des Erchanbert (SS II 330) bezeugt.
Zum Tode des kleinen Ludwig vgl. BM² 1564 a und Dümmler Band 3; Seite 120.
Der bei Leyser, Herrschaft (genealogische Tafel), als Sohn der Liutgard und König Ludwigs des Jüngeren eingetragene Hugo war ein illegitimer Sohn Ludwigs des Jüngeren aus einer außerehelichen Verbindung; vgl. Werner V, 21.


Mühlbacher Engelbert: Seite 370-374
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"Deutsche Geschichte unter den Karolingern"

Während Ludwig noch in Regensburg weilte, stürzte sein einziger Sohn aus der Ehe mit Liutgard, noch ein Kind, aus dem Fenster der Pfalz Frankfurt und blieb mit gebrochenem Genick totliegen. Es war dies, da die Ehe des Schwaben-Königs KARL kinderlos war, der einzige eheliche Sproß des ostfränkischen Königshauses.

Dümmler Ernst: Band II Seite 121-122
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"Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

Diese glänzenden Erfolge sollten jedoch nur zu bald durch einen erschütternden Trauerfall unterbrochen werden, der sie durch seine Schwere gänzlich verdunkelte. Der einzige Sohn des Königs von seiner Gemahlin Liutgard, Ludwig noch im zarten Knabenalter stehend, stürzte, während sein Vater sich in Regensburg aufhielt, aus einem Fesnter der Pfalz und hauchte, da er sich den Nacken gebrochen, solgeich sein Leben aus. So bezeugt ein glaubwürdiger Bericht, obwohl im Volk über das jähe Hinscheiden des jungen Prinzen auch andere Erzählungen noch verbreitet waren. "Dieser ebenso vorzeitige, als unehrenvolle Todesfall", fügt Regino hinzu, verursachte nicht nur dem Könige und der Königin, sondern auch dem ganzen königlichen Hause die größte Betrübnis." Ein eigenes Zusammentreffen, daß in dem nämlichen Augenblicke, da Ludwig die westfränkischen Königssöhne der Krone berauben wollte, die er ihnen feierlich verbürgt, der Erbe seiner Krone, sein jugendlicher Sohn ein schmerzliches und gewaltsames Ende finden mußte. Für Deutschland war dies Unglück der königlichen Familie zugleich eine allgemeines und der Verlust unersetztlich, denn es lebte nun kein aus rechtmäßiger Ehe geborener Enkel Ludwigs des Deutschen mehr und es war auch sehr wenig Aussicht, daß ein solcher noch zur Welt kommen sollte.
 
 
 

Literatur:
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Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 73 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865, Band II Seite 121-122 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 III,7 Seite 268 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 28,232 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 173,179 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990, Seite 80,83 -
 
 
 
 


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