Einziger Sohn des ostfränkischen
Königs Ludwig III. der Jüngere und der Liutgard
von Sachsen, Tochter von Herzog Liufolf
Glocker Winfrid: Seite 268
**************
"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik"
II ,7 Ludwig
----------------
* c. 870/75, + 879 c. XI
Ludwig ist als ein
Sohn König Ludwigs des Jüngeren
und dessen Gemahlin Liutgard bei Regino
a. 892, Seite 118f., und in der Continuatio eines Reichenauer Mönches
zum Breviarium regum Francorum des Erchanbert (SS II 330) bezeugt.
Zum Tode des kleinen Ludwig
vgl. BM² 1564 a und Dümmler Band 3; Seite 120.
Der bei Leyser, Herrschaft (genealogische Tafel), als
Sohn der Liutgard und König
Ludwigs des Jüngeren eingetragene Hugo
war ein illegitimer Sohn Ludwigs des Jüngeren
aus einer außerehelichen Verbindung; vgl. Werner V, 21.
Während Ludwig noch in Regensburg weilte, stürzte sein einziger Sohn aus der Ehe mit Liutgard, noch ein Kind, aus dem Fenster der Pfalz Frankfurt und blieb mit gebrochenem Genick totliegen. Es war dies, da die Ehe des Schwaben-Königs KARL kinderlos war, der einzige eheliche Sproß des ostfränkischen Königshauses.
Dümmler Ernst: Band II Seite 121-122
*************
"Geschichte des Ostfränkischen Reiches"
Diese glänzenden Erfolge sollten jedoch nur zu bald
durch einen erschütternden Trauerfall unterbrochen werden, der sie
durch seine Schwere gänzlich verdunkelte. Der einzige Sohn des Königs
von seiner Gemahlin Liutgard,
Ludwig
noch im zarten Knabenalter stehend, stürzte, während sein Vater
sich in Regensburg aufhielt, aus einem Fesnter der Pfalz und hauchte, da
er sich den Nacken gebrochen, solgeich sein Leben aus. So bezeugt ein glaubwürdiger
Bericht, obwohl im Volk über das jähe Hinscheiden des jungen
Prinzen auch andere Erzählungen noch verbreitet waren. "Dieser ebenso
vorzeitige, als unehrenvolle Todesfall", fügt Regino hinzu, verursachte
nicht nur dem Könige und der Königin, sondern auch dem ganzen
königlichen Hause die größte Betrübnis." Ein eigenes
Zusammentreffen, daß in dem nämlichen Augenblicke, da Ludwig
die westfränkischen Königssöhne der Krone berauben wollte,
die er ihnen feierlich verbürgt, der Erbe seiner Krone, sein jugendlicher
Sohn ein schmerzliches und gewaltsames Ende finden mußte. Für
Deutschland war dies Unglück der königlichen Familie zugleich
eine allgemeines und der Verlust unersetztlich, denn es lebte nun kein
aus rechtmäßiger Ehe geborener Enkel Ludwigs
des Deutschen mehr und es war auch sehr wenig Aussicht, daß
ein solcher noch zur Welt kommen sollte.
Literatur:
-----------
Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino
von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 73 - Dümmler
Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und
Humblot Berlin 1865, Band II Seite 121-122 - Glocker Winfrid: Die
Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag
Köln Wien 1989 III,7 Seite 268 - Hlawitschka Eduard:
Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton
Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 28,232 - Schieffer Rudolf: Die
Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 173,179
- Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern.
Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln
1990, Seite 80,83 -