Sohn des Grafen
Heribert II. von Vermandois und der Adela
von Neustrien, Tochter von Herzog Robert
Brandenburg Erich: Tafel 2
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VII. Generation
3.
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Hugo, Erzbischof von Reims 925, vertrieben 932, restituiert
940
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* ca. 920, + 962
Anmerkungen: Seite 120
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VII. 3 Hugo
Richer 3,17
* Ergänzung (Werner): * 920, + 962 Erzbischof von
Reims, 932 vertrieben, 940 restituiert, 946 abgesetzt. [VII 8]
925 erzwang Heribert II.
die Wahl seines fünfjährigen Sohnes
Hugo zum Erzbischof von Reims und seine eigene Einsetzung
zum Verwalter des Reimser Kirchenbesitzes.
Hugo riß mehr
und mehr das Gesetz des Handelns an sich und führte ab 929 eine jahrelange
Fehde gegen Heribert von Vermandois
um die Vormacht in der zentralen Francia, bei der er, gewissermaßen
mit König Rudolf
im Schlepptau,
931 Reims einnahm und Heriberts jugendlichen Sohn Hugo
als Erzbischof durch den Mönch Artold ersetzte.
Hugo von Franzien
und Heribert von Vermandois nahmen
940 gemeinsam die Stadt Reims ein, wo sie Erzbischof Artold, Ludwigs
Coronator,
wieder zugunsten von Heriberts Sohn
Hugo verdrängten, und gegen Jahresende
trafen sie in der einstigen KAROLINGER-Pfalz
Attigny OTTO I.
Die Rückgewinnung von Laon, längst der wichtigsten
Bastion für die KAROLINGER, glückte
Ludwig IV. erst 949 durch nächtliche Überrumpelung,
bei der freilich die Zitadelle der Stadt unbezwungen blieb. Zu den Folgen
gehörte eine neue Verständigung mit dem Hause
VERMANDOIS: Albert,
der sich unter den Söhnen Heriberts II. als
Erbe der eigentlichen Grafschaft durchgesetzt hatte, huldigte dem König,
und bekam bald darauf Gerbergas gleichnamige
Tochter aus deren erster Ehe mit Giselbert von Lothringen zur Frau, wärend
sein Bruder Heribert
III., Laienabt von Saint-Medard in Soissons, 951 die Königin-Mutter
Eadgifu heiratete. Endgültig fallengelassen wurde dabei der
weitere Bruder Hugo, der in Ingelheim
verurteilte Erzbischof, der jahrelang Reims den KAROLINGERN
vorenthalten hatte.
Werner Karl Ferdinand: Seite 487,494,497,519
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"Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000"
König Rudolf
seinerseits machte ein königliches Geschenk: Im Jahr 925 bestätigte
er eine ziemlich anstößige Abmachung, der zufolge Heriberts
damals fünfjähriger Sohn Hugo
zum Erzbischof von Reims bestimmt wurde. Zum geistlichen Administrator
ernannte man den Bischof von Soissons, die weltliche Verwaltung übernahm
Heribert
selbst.
Hugo der Große
und Heribert huldigten OTTO
in der karolingischen Paflz Attigny.
Die Verbündeten eroberten Reims und setzten erneut Heriberts
Sohn Hugo ein, der bereits 925 gewählt
worden war, diesmal aber zum Erzbischof geweiht und sogar vom Papst anerkannt
wurde.
Von seiner Schwester Gerberga
zu Hilfe gerufen, zog OTTO mit einem
starken Heer nach Gallien. Auch König Konrad
I. von Burgund-Provence beteiligte sich an dem Unternehmen.
Zusammen mit Ludwig IV. belagerte OTTO
die Stadt Reims. Da die HERIBERTINER ja
mit dem ostfränkischen Adel versippt waren, ließ er
Hugo von Vermandois durch dessen sächsische Verwandte [Nach
meiner Meinung ist es nicht möglich, daß sich bei diesem Unternehmen
sächsische Verwandte der HERIBERTINER
im Heer befanden, da die KONRADINERIN Judith
sich erst 959 mit Heinrich I. von Stade vermählte.] den dringenden
Rat übermitteln, keinen Widerstand zu wagen. Andernfalls würde
man ihm nach Einnahme der Stadt die Augen ausreißen. Hugo
zog es vor, Reims zu verlassen, die Sieger aber setzten Erzbischof Artold
wieder ein.
Hugo II. übernahm
im Jahr 962 die Initiave. Er sprach sich dafür aus, daß dem
961 verstorbenen Reimser Erzbischof Artold jetzt Hugo
von Vermandois nachfolgen solle, der, wie bereits erwähnt,
in den Jahren 946 bis 948 aus dem Erzbistum verdrängt worden war.
In dieser Frage konnte der Herzog mit dem Brüdern des Ex-Erzbischofs
rechnen, also mit Graf Robert
von Meaux und Troyes sowie mit Heribert
III. Robert hatte übrigens
960 dem König vorübergehend die wichtige
Festung Dijon
entreißen können, außerdem richtete er weiter seine Angriffe
gegen Bistümer, die zum König hielten, und bekriegte zum Beispiel
963 Chalons-sur-Marne. Eine Synode von 13 Bischöfen entscheid sich
für Hugo von Vermandois, ein Anzeichen
dafür, wie weit Hugo II. seine
Macht zurückgewonnen und reorganisiert hatte. Indessen konnte sich
Lothar gut behaupten; er rechnete mit
der Unterstützung durch Erzbischof Brun von
Köln und durch OTTO I.,
den Johannes XII. eben zum Kaiser gekrönt hatte. Dieser Papst war
sofort bereit, Hugo von Vermandois
zu exkommunizieren, der kurz darauf in Meaux verstarb. Im Einvernehmen
mit Brun ließ Lothar
den
bereits erwähnten Odelrich zum Erzbischof von Reims wählen. Dieser
schwere Mißerfolg der ROBERTINER
war begreiflicherweise für Robert
und Heribert III. der Anlaß,
dem Schritt des Bruders, des Grafen Albert von
Vermandois, und des Schwagers Tedbald zu folgen: Sie verbündeten
sich mit den
KAROLINGERN.
Literatur:
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Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller
Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis
Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 41,47,52-58,63
- Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung
in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 34,41 - Holtzmann
Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch
Verlag München 1971 Seite 96,125,131,152,304 - Riche Pierre:
Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag
GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 307 - Schieffer Rudolf:
Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite
204,206,208,210 - Schwager, Helmut: Graf Heribert II. von Soissons.
Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1994 Seite 6-403 - Werner
Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher
Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 487,494,497,519
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