Illegitimer Sohn des Königs
Hugo von Italien aus seiner Verbindung mit der Konkubine
Wandelmoda
Brandenburg Erich: Tafel 4 Seite 8
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VII. 18 c. Hubert, Markgraf
von Tuscien vor 935 18. IX., von Spoleto 942/43
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* ..., + 967/0
Gemahlin: Willa, Tochter des Markgrafen
Bonifacius von Camerino
+ nach 978 7. I.
Hlawitschka, Eduard: Seite 201-203
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"Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien
(774-962)"
XCII. Pfalzgraf HUBERT
dessen Vasallen im März 940 bei einem Placitum in
Asti zugegen waren, der uim März 941 in Anwesenheit der Könige
Hugo und Lothar
in Pisa und Lucca selbst zwei Gerichtstage abhielt und am 10. August 942
sowie am 10. Juni 943 bei den Königen in Pavia als Fürbitter
für die Kirche von Reggio auftrat, war ein Sohn König
Hugos. Er war Hugo von einer
Frau edler Abkunft, namens Wandelmoda, noch vor der rechtsmäßigen
Ehe mit Alda, in der
Provence geboren worden. Mit seinem Vater kam er nach Italien. Bereits
935 kann man ihn als marchio im Gefolge Sarilos, seines Vorgängers
im Pfalzgrafenamt, in Pavia sehen [Wenn bei einem Gerichtstag, den Sarilo
am 30. Mai 935 in Parma abhielt, vassi Huberti
comitis zugegen waren, so sind sie wohl auch als Untergebene
unseres späteren Pfalzgrafen anzusehen (Schiaparelli, a.a.O. Seite
113, nr. 38).]. Warum er allerdings marchio betitelt wird, ist nicht klar.
Die Mark Tuszien, in der ihn Liudprand erwähnt, erhielt er immerhin
erst 936 nach der Absetzung und Inhaftierung
Bosos
[Zu Boso von Tuszien
vgl. A. Hofmeister, Markgrafen Seite 405 ff. Das Datum der Absetzung Bosos
wird gesichert durch Flodoard, Annales ad 936, Seite 64 ff.], des 931 aus
der Provence gekommenen Bruder König Hugos.
Wie er ca. 939 sodann den in die Markgrafschaft Spoleto geschickten Sarilo
im Pfalzgrafenamt ablöste (vor März 940!), so folgte er diesem
auch ca. 942 in der Verwaltung Spoletos und Camerinos nach. Damit vereinte
er die Macht über ganz Mittelitalien in seiner Hand. Als jedoch im
Frühjahr 945 der nach Deutschland geflüchtete Markgraf von Ivrea
und spätere König Berengar II.
mit einem Heer nach Italien zurückkam und
Hugo
die Macht entwand, wurde der dem neuen Herrn gefügige Langobarde Lanfranc;
Sohn des ehemaligen Pfalzgrafen Giselbert, in das Pfalzgrafenamt eingewiesen,
Spoleto erhielt Graf Bonifaz (von Bologna), und somit wurde auch diese
Machtkonzentration in Mittelitalien aufgelöst.
Hubert
wurde auf Tuszien beschränkt [Am 7. Mai 952 verkaufte der Uberto
marchio lege vivente Saliga filio b.m.dn. Ugoni
regis ... justa lege mea Saliga verschiedene Güter
in Pozzeveri und Porcari für 50 Pfund Silber an Teudimundus; Mem.
e doc. di Lucca V, 3 Seite 242, nr. 1347.]. Trotzdem scheint er sich recht
bald mit Berengar II. ausgesöhnt
zu haben [Das geht besonders daraus hervor, daß
Berengar II. am 30. Mai 961
interventu ac peticione Ugonis
marchionis Tuscie dilecti fidelis,
also auf Bitten des Sohnes
Hubert
eine Urkunde für den Abt von Vangadizza ausstellte.]. Als OTTO
I. 961 in Italien einzog, nach Rom weitereilte und dort am 2.
Februar 962 zum Kaiser gekrönt wurde, zählte Markgraf
Hubert zu seinen aktivsten Gegnern. Nach der Krönung, von
Mitte Februar bis Mitte März, versuchte OTTO,
Huberts
Widerstand niederzuringen. Offenbar hatte er auch Erfolg dabei,
denn es wird berichtet, denn es wird von einer Flucht Huberts
vor OTTO
aus Italien zu den Ungarn
berichtet, die sich auf diese Ereignisse beziehen muß. Nach Beruhigung
der Lage scheint HubertOTTOS
Vergebung erlangt zu haben. Bis zum Sommer 967 wird er in den Urkunden
des tuszischen Raumes nicht mehr genannt. Am 15. September 967 urkundet
in Remmiano (= Rignano) sodann die Uilla
excellentissima marchionissa coniux Ubberti
gloriosi marchioni et filia bone memorie Bonefatii, qui fuit
marchio. Doch scheint er bald darauf verstorben zu sein. Ab 969 urkundet
Willa
nur noch als comitissa filia bone memorie Bonefatii, qui fuit marchio,
und ihr Sohn Hugo
bekennt sich am 12. Juli 970 als Ugo
marchio lege vivente Salicha, filio b. m. Uberti,
qui fuit marchio.
Aus der Ehe Huberts
mit Willa,
der Tochter des Markgrafen Bonifaz von Spoleto sind zwei Kinder bekannt:
Hugo,
der Nachfolger in der Mark Tuszien, der hier nicht zu behandeln ist, und
Waldrada,
die 2. Gemahlin des Dogen Pietro Candiano IV. von Venedig.
Mark- und Pfalzgraf Hubert war
salfränkischer Herkunft.
Waldradas Vater,
Markgraf Hubert
von Tuszien, entstammt einer unehelichen Verbindung König
Hugos von Italien, der durch die zweite Heirat von Adelheids
Mutter Berta ihr Stiefvater wurde; zu Recht bemerkt Giese (wie Anmerkung
159), Seite 220 Anmerkung 8, daß die Verwandtschaft zwischen Adelheid
und Waldrada folglich doch einer recht nominelle war." Waldradas Bruder
war Markgraf Hugo von Tuszien, der
bis zu seinem Tod 1001 eine wichtige Stütze der OTTONEN
in Italien war. Zur Heirat kurz Bianca Betto, Linee di politica matrimoniale
della nobilta veneziana fino al XV secolo. Alcune note genealogische e
l'esempio della famiglia Mocenigo, in: Archivio storico italiano 139, 1981,
Seite 3- 64, Seite 10f.; Sabdro Tiberini, Origini e radicamento territoriale
di un lignaggio umbro-toscano nei secoli X-XI: i "marchesi di Colle" (poi
"del monte S. Maria"), in: Archivio storico italiano 152, 1994 Seite 481-559,
Seite 502. - Zu Hubert und
Hugo
ebenda, Seite 491-495. Dirk Alvermann, Königsherrschaft und Reichsintegration.
Eine Untersuchung zur politischen Struktur von regna und imperium zur Zeit
Kaiser Ottos II. (Berliner Historische Studien 28), Berlin 1998, Seite
79-82. Die Bedeutung dieser Verbindungen scheint noch nicht hinreichend
ausgeleuchtet zu sein.
oo Willa von Camerino, Tochter des Markgrafen Bonifatius
-7.1.978
Kinder:
Hugo Markgraf von Tuszien
-21.12.1001
Waldrada
- nach 976
oo 2. Pietro Candiano Doge von Venedig
-11.8.976 ermordet
1. oo Johanna
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Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Seite 8 - Hlawitschka,
Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962),
in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard
Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 95,142,158,174,201-203,217,263
- Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische
Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg
und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 281 -