Begraben: St-Nicolas de Poitiers
Ältester Sohn des Herzogs
Wilhelm V. der Große von Aquitanien aus seiner 3. Ehe mit
der Agnes
von Burgund, Tochter von Graf Otto Wilhelm
Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 139
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Wilhelm VII. Algret (ursprünlicher Taufname Peter),
Herzog von Aquitanien 1039-1058
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Graf von Poitou als Wilhelm V.
* um 1023, + 1058
Begraben: St-Nicolas de Poitiers
Sohn Wilhelms V. und seiner 3. Gattin Agnes von Burgund
oo um 1044 Ermensendis
Seine Mutter (oo 1032 in 2. Ehe Graf Gottfried Martell
von Anjou, 1040-1060) führte für ihn und seinen jüngeren
Bruder Guy-Geoffroy
(Wilhelm VIII.) die Regentschaft und vermittelte auch die Heirat
seiner Schwester Agnes
mit Kaiser HEINRICH III.
(1043). Nach
Erreichen der Volljährigkeit wurde Wilhelm
VII. Algret auf einem Hoftag in Poitiers 1044 die Grafschaft
Poitou und das Herzogtum Aquitanien als väterliches Erbe zugesprochen,
während sein Bruder die Gascogne erhielt. Agnes
übte auch weiterhin bestimmenden Einfluß aus, der sich
unter anderem bei der Förderung und Gründung von Klöstern
und Stiften zeigte. Auch der ihr treu ergebene Adel (die Vizegrafen von
Thouar, die Herren von Parthenay, Lusignan und Rancon) behielt seine entscheidende
Stellung am Hofe bei. Wilhelm VII. Aigret
starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, in einem Krieg gegen
Gottfried von Anjou, da dieser Agnes
nach der Scheidung die Herausgabe der Morgengabe verweigerte.
X. 19 c. Peter, als Graf Wilhelm V. Aigret (der
Kühne), Graf von Poitou 1040
* ca. 1023, + 1058
Gemahlin: vor 1041 Ermesinde
+ nach 1058.
VIII. Generation
35 Peter, als Graf Wilhelm V. Aigret ("der Kühne")
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* vc. 1023, + 1058
1040 Graf von Poitou
oo vor 1041 Ermensinde, + nach 1058
Vgl. Brandenburg X, 19
Wilhelm VII. Aigret gelangte durch die Intrigen seiner Mutter zur Herrschaft, die für den Unmündigen die Regierung führte. Er bekriegte seinen Stiefvater in Anjou und setzte den Erbkrieg um die Gascogne gegen seinen Neffen Bernhard II. von Armagnac fort und okkupierte Teile davon. Er starb während der Belagerung von Saumur an der Ruhr.
Kienast Walter: Seite 213-217
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"Der Herzogstitel in Deutschland und Frankreich (9. bis
12. Jahrhundert)"
Agnes konnte triumphieren;
ihre eigenen beiden Söhnen fiel das reiche Erbe zu, anfangs ungeteilt,
bis sie (1044) die Gascogne dem jüngeren Guy Geoffroy (Wido Gottfried)
zusprach, der nicht das mindeste Recht auf das Land besaß. Aquitanien
übernahm der ältere Peter Aigret
(= Acer, der Kühne, Heftige), der sich aber fortab
Wilhelm nannte, war doch dieser Name
gewissermaßen zu einem Patronymikon der Dynastie geworden. Wilhelm
VII. Aigret (1039-1058) war anfangs noch unmündig, aber
auch später übte seine Mutter einen maßgebenden Einfluß
auf die Regierung aus. Agnes war eine
politisch hochbegabte und tatkräftige, aber skrupellose, als Feindin
gefährliche Frau, Schweigermutter Kaiser
HEINRICHS III., dem sie selbst ihre Tochter nach Deutschland
zuführte. Die Zahl der von Wilhelm VII. Aigret
erhaltenen
Urkunden ist gering.
Wilhelm VII. ist
1058, erst 35 Jahre alt, im Kriege mit Anjou an der Ruhr gestorben.
vor 1041
oo Ermesinde von Lothringen, Tochter des Grafen
Adalbert-Albrecht
- nach 1058
Erbin von Longwy
Kinder:
Agnes
- nach
13.6.1089
1054
1. oo 2. Ramiro I. König von Aragon
-8.5.1063
2. oo Peter I. Markgraf von Turin-Susa, Graf von
Savoyen
um 1048-9.8.1078
Clementia-Ermengard Erbin von Longwy
-
1129
1. oo Konrad I. Graf von Luxemburg
- 1086
2. oo Gerhard I. Graf von Geldern
- vor 1138
Literatur:
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Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077)
Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 59,321,
370 - Douglas David C: Wilhelm der Eroberer Herzog der Normandie.
Diederichs Verlag München 1994 Seite 74,78 ??? - Ehlers Joachim/Müller
Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige
des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München
1996 Seite 104 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und
ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 VIII,
35 Seite 338 -