Failenba (Faileuba)                        Königin der Franken
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um 570nach 589
 

Tochter des N.N.
 

Schwennicke Detlev: Tafel 1
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

CHILDEBERT II.
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* 570,  596

575/96 König in REIMS und METZ

  I. oo N.N.
              

  2. oo um 585/86
          FAILEUBA
                



Jarnut Jörg: Seite 58
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„Agilolfingerstudien“

Zu unserer Annahme, daß Herzog Gundoald ein AGILOLFINGER war, paßt auch ein Heiratsprojekt, das damals entwickelt wurde: Bevor sich Childebert im Jahre 585 Faileuba zur Frau nahm, beabsichtigte der austrasische Hof nämlich, den heranwachsenden König mit Theodelinda, einer Tochter des agilolfingischen Herzogs Garibald und seiner lethingischen Gemahlin Walderada, zu verheiraten.

Schneider Reinhard: Seite 128,131
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"Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter"

Konsequent verhielt sich demnach eine austrasische Adelsgruppe, die entsprechend einer von Gregor kolportierten Nachricht nach mehr Macht im Reich von Reims strebte. Ihr geplanter Weg sollte über die Beseitigung der Königin-Mutter Brunhilde und ihrer Schwiegertochter, der Königin Faileuba, führen. Der neu zu verheiratende Childebert wäre dann in ihrer Hand. Sollte der König sich weigern, eine andere zu ehelichen, würde er getötet werden müssen und statt seiner seine Söhne zu Königen erhoben werden. Auch in diesem Falle seien Mutter und Großmutter der Kinder zu vertreiben, ehe eine gewünschte Regentschaft der Verschwörergruppe sich voll entfalten könnte.
Weitere drei Jahre nach Guntrams Tod schon starb 596 Childebert II. Sein Reich bzw. besser seine Reiche Austrasien und Burgund fielen an seine Söhne. Der ältere der beiden war Theudebert II., der nach Angaben des Liber Historiae Francorum einer kirchlich nicht anerkannten Verbindung entstammte, weshalb seine Großmutter Brunhilde den "legitim" geborenen Halbbruder Theuderich II. bevorzugt habe. Theuderich II. war ein gutes Jahr jünger, ein Sohn der Königin Faileuba.

Offergeld Thilo: Seite 213
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"Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter."

Gleichwohl deuten diverse Anzeichen darauf hin, daß  auch der nun zweifelsfrei volljährige Childebert ein relativ schwacher Herrscher war, der sich von dem bestimmenden Einfluß seiner Mutter nie ganz befreien konnnte, zumal auch seine Gemahlin Faileuba in engster Beziehung zu Brunichild gestanden zu haben scheint.
Mit aller Deutlichkeit schließlich geht die Beeinflußbarkeit des Königs aus der Intrige hervor, die 589 Septimina und Droctulf, die Erzieher der Söhne des Königs beteilgit waren. Die Verschwörer planten nämlich, Childebert dazu zu überreden, seine Mutter des Hofes zu verweisen, seine Frau zu verlassen und eine andere, ihnen genehme Frau zu heiraten. Sollte der König diesem Ansinnen nicht nachgeben, so hatten sie vor, ihn zu töten, Faileuba und Brunichild zu vertreiben und die kleinen Söhne zu Königen zu erheben.

Hartmann Martina: Seite 65
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"Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger."

Obwohl Childebert II. (575-596) im Jahre 585 mündig geworden war und sein Onkel Gunthram ihn vor schlechten Ratgebern warnte, womit er hauptsächlich die Mutter Brunichild meinte, blieb sie weiterhin die wichtigste Ratgeberin des jungen Königs. Sie löste die vom Hausmeier Wandalenus vermittelte Verlobung mit Theudelinde, der Tochter des Baiern-Herzogs Garibald (vor 555-ca. 591), und vermittelte im Jahr der Mündigkeit Childeberts eine Eheschließung mit Faileuba, über deren Herkunft die Quellen nichts zu berichten wissen, außer dass sie ihrer Schwiegermutter eng verbunden war. Der König erschien in der Öffentlichkeit immer mit Ehefrau und Mutter zusammen.
 
 
 
 

 585
  oo Childebert II. Franken-König von Austrasien
       570 596
 
 
 
 

Kinder:

  Theuderich II.
  587 613

  Theudilana
       †
 
 
 
 

Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Dahn, Felix: Die Völkerwanderung. Kaiser Verlag Klagenfurth 1997, Seite 421,423 - Ewig Eugen: Die fränkischen Teilungen und Teilreiche (511-613). Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz 1952 - Ewig, Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1993, Seite 84 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 65 - Jarnut, Jörg: Agilolfingerstudien, Anton Hirsemann Stuttgart 1986, Seite 58,126 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 213 - Schneider, Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Anton Hirsemann Stuttgart 1972, Seite 128,131 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 1 -