Älterer Sohn des Hunnen-Fürsten
Mundzuk; Bruder des Königs
Attila
Schreiber Hermann: Seite 85-89,105
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"Die Hunnen. Attila probt den Weltuntergang."
Da nach diesen beiden abermals zwei Brüder an die
Macht kamen, nämlich Bleda und
Attila,
liegt die Vermutung nahe, daß bei den Hunnen ein Zweikönigssystem
üblich gewesen sei.
Das Bild verwirrt sich weiter, wenn wir erfahren, daß
Oktar
und Rugila,
die beiden verstorbenen Hunnen-Fürsten, noch zwei weitere Brüder
hatten, nämlich Mundzuch und Oebarsius,
von denen zumindest Oebarsius noch
am Leben war, als Rugila starb (man
kennt seine Todesjahr: 448). Hier also wurden Prinzen einem Herrscher-Bruder
vorgezogen, vielleicht sogar zweien, falls auch Mundzuch
noch
lebte.
Bleda und Attila
waren kein Jünglinge mehr, als ihr Onkel starb und die Herschaft vakant
wurde. Attila, vermutlich neundreißig,
und Bleda, ein wenig älter, traten
die Herrschaft an und teilten sie wie schon Oktar
und
Rugila nicht etwa nach den Aufgaben,
sondern wiederum völlig zweckmäßig nach dem geographischen
Raum.
Alle antiken Quellen stimmen darin überein, daß
Attila wie Bleda einer Sippe
entstammten, die seit Generationen die Hunnen-Herrscher stellte.
Attila wie Bleda
wußten das, aber Bleda,
der uns als sanft, höflich und lebenslustig geschildert
wird, bedeutete für Attila keine
Gefahr. Bleda konnte sich vielleicht
auch nicht vorstellen, daß man gerade ihn, den harmlosen, aus dem
Weg räumen würde. Aber wenn Bleda
als Person harmlos war, so konnte er doch jederzeit einer Hunnen-Partei,
die den energischen Attila loswerden
wiollte, als Gallionsfigur dienen, und darum, nicht weil er selbst gefährlich
gewesen wäre, mußte Bleda
sterben.
Sein Datum für die Ermordung Bledas
ist das Frühjahr 445, und es stimmt mit allen Überlegungen
überein, die man aufgrund anderer Indizien wie Kriegszüge, Gesandtschaftsberichte
und so weiter herangezogen hat.
Wir besitzen einen antiken Bericht des Inhalts, daß
Bleda
einem Mann namens Zerco ein Mädchen zum Weib gab, das aus einer der
"wohlgeborenen" Familien der Hunnen stammte; sie war zuvor Hofdame (!)
der Königin, also vonn Bledas
Hauptfrau, gewesen, hatte dann aber wegen eiens kleinen Vergehens den Hof
verlassen müssen. Für Zerco war dies zweifellos einn Gunstbeweis,
für das Mädchen eine Strafe, denn Zerco war der ewin wenig trotttelige
Hofnarr Bledas.
Allein aus diesen offiziellen Tributen flossen an Attila,
Bleda
und ihren Klan zwischen 430 und 450 merh als 9.000 kg Gold, wozu noch die
Geschenke der Gesandtschaften und die Bestechungsgelder kamen.
Literatur:
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Günther Rigobert: Römische Kaiserinnen.
Zwischen Liebe, Macht und Religion. Militzke Verlag Leipzig 2003 Seite
99 - Schreiber Hermann: Die Hunnen. Attila probt den Weltuntergang.
Econ Verlag Wien-Düsseldorf 1990 Seite 85-89,92,105,120,122,129,147,172,197,204
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