Bleda                                              König der Hunnen (434-445)
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um 390/95 Frühjahr 445 ermordet
 

Älterer Sohn des Hunnen-Fürsten Mundzuk; Bruder des Königs Attila
 

Schreiber Hermann: Seite 85-89,105
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"Die Hunnen. Attila probt den Weltuntergang."

Da nach diesen beiden abermals zwei Brüder an die Macht kamen, nämlich Bleda und Attila, liegt die Vermutung nahe, daß bei den Hunnen ein Zweikönigssystem üblich gewesen sei.
Das Bild verwirrt sich weiter, wenn wir erfahren, daß Oktar und Rugila, die beiden verstorbenen Hunnen-Fürsten, noch zwei weitere Brüder hatten, nämlich Mundzuch und Oebarsius, von denen zumindest Oebarsius noch am Leben war, als Rugila starb (man kennt seine Todesjahr: 448). Hier also wurden Prinzen einem Herrscher-Bruder vorgezogen, vielleicht sogar zweien, falls auch Mundzuch noch lebte.
Bleda und Attila waren kein Jünglinge mehr, als ihr Onkel starb und die Herschaft vakant wurde. Attila, vermutlich neundreißig, und Bleda, ein wenig älter, traten die Herrschaft an und teilten sie wie schon Oktar und Rugila nicht etwa nach den Aufgaben, sondern wiederum völlig zweckmäßig nach dem geographischen Raum.
Alle antiken Quellen stimmen darin überein, daß Attila wie Bleda einer Sippe entstammten, die seit Generationen die Hunnen-Herrscher stellte.
Attila wie Bleda wußten das, aber Bleda, der uns als sanft, höflich und lebenslustig geschildert wird, bedeutete für Attila keine Gefahr. Bleda konnte sich vielleicht auch nicht vorstellen, daß man gerade ihn, den harmlosen, aus dem Weg räumen würde. Aber wenn Bleda als Person harmlos war, so konnte er doch jederzeit einer Hunnen-Partei, die den energischen Attila loswerden wiollte, als Gallionsfigur dienen, und darum, nicht weil er selbst gefährlich gewesen wäre, mußte Bleda sterben.
Sein Datum für die Ermordung Bledas ist das Frühjahr 445, und es stimmt mit allen Überlegungen überein, die man aufgrund anderer Indizien wie Kriegszüge, Gesandtschaftsberichte und so weiter herangezogen hat.
Wir besitzen einen antiken Bericht des Inhalts, daß Bleda einem Mann namens Zerco ein Mädchen zum Weib gab, das aus einer der "wohlgeborenen" Familien der Hunnen stammte; sie war zuvor Hofdame (!) der Königin, also vonn Bledas Hauptfrau, gewesen, hatte dann aber wegen eiens kleinen Vergehens den Hof verlassen müssen. Für Zerco war dies zweifellos  einn Gunstbeweis, für das Mädchen eine Strafe, denn Zerco war der ewin wenig trotttelige Hofnarr Bledas.
Allein aus diesen offiziellen Tributen flossen an Attila, Bleda und ihren Klan zwischen 430 und 450 merh als 9.000 kg Gold, wozu noch die Geschenke der Gesandtschaften und die Bestechungsgelder kamen.
 
 
 
 

Literatur:
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Günther Rigobert: Römische Kaiserinnen. Zwischen Liebe, Macht und Religion. Militzke Verlag Leipzig 2003 Seite 99 - Schreiber Hermann: Die Hunnen. Attila probt den Weltuntergang. Econ Verlag Wien-Düsseldorf 1990 Seite 85-89,92,105,120,122,129,147,172,197,204 -