Jüngere Tochter des Reichsverwesers Antipatros
Thiele, Andreas: Tafel 239
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
NIKÄA
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†
1. oo PERDIKKAS,
Reichsverweser
um 365 v.u.Z.
† 321 v.u.Z.
2. oo LYSIMACHOS,
König von Thrakien-Makedonien
* 360 v.u.Z. † 281 v.u.Z. gefallen
Bengtson Hermann: Seite 76,122
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"Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen."
Im Jahre 322 v.u.Z. heiratete Antipaters Tochter Nikaia.
Ihr Gatte war der Chiliarch Perdikkas. Diese Verbindung ist
allerdings schon im Altertum - von Justin - in Zweifel gezogen worden,
aber ganz zu Unrecht.
Lysimachos Ehe mit
Nikaia,
der Tochter Antipaters und
Witwe des Perdikkas, war der sichtbare
Ausdruck seiner Freundschaft mit Antipater, dem Reichsverweser.
Die Ehe war mit mehreren Kindern gesegnet. Sie hießen Agathokles,
Eurydike
und Arsinoe. Alle drei haben eine Rolle
in der Politik gespielt.
Droysen Johann Gustav: Band II Seite 50,58,62,340,368
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"Geschichte des Hellenismus."
Auch dem Reichsverweser waren die hohen Ansprüche
der Mutter Alexanders im Wege, und
gegen die der einzelnen Satrapen schien er des Rückhalts der makedonisch-hellenistischen
Macht nicht entbehren zu können. Darum hatte Perdikkas sich
bei Antipatros um die Hand seiner Tochter Nikaia
beworben;
Antipatros
erklärte sich gern bereit dazu; er sandte Nikaia
unter Begleitung des
Archias und ihres Bruders Iolaos
nach Asien.
Ihm die Stütze zu entziehen, mag Perdikkas
um die Tochter des Antipatros geworben haben; jetzt kam sie, von
Archias
und Iolaos begleitet, nach Asien, um sich mit Perdikkas zu
vermählen. Alles dies durchkreuzte eine Intrige der
Königin
Olympias.
Deshalb ließ die Königin um dieselbe Zeit, als Nikaia
nach Asien zog, dem Reichsverweser die Hand ihrer Tochter Kleopatra
antragen.
Bisher hatte Perdikkas das Spiel um Antipatros'
Tochter
fortgesetzt. Jetzt sandte er Eumenes mit reichen Geschenken nach
Sardeis, wohin Kleopatra sich begeben
hatte; er ließ ihr eröffnen, daß er, um sich mit ihr zu
vermählen, beschlossen habe, Nikaia
ihrem Vater zurückzusenden; die Königin gab sofort ihre Zustimmung.
Nikaiawurde
verstoßen, kehrte ins Vaterhaus zurück.
In höchster Not wandte sich Kassandros
an Lysimachos von Thrakien [154
Wahhrscheinlich
war Lysimachos bereits mit Kassandros'Schwester
Nikaia
vermählt, die im Jahre 322 mit Perdikkas verlobt war; damals
zur Vermählung reif, konnnte sie wohl nicht füglich 25 Jahre
später, dem Lysimachos
vermählt,
mehrere Kinder gebären. Hierzu kommt, daß
Lysimachos die Stadt Antigoneia in Bithynienn nach ihr Nikaia
umbenannte (Strabo XII, p. 565; Steph. Byz. v.) ein Name, den nicht Bakchos
zu Ehren der spröden Nymphe der Stadt gab, wie Nonnos meint.].
Kassandros war zu
weit entfernt, durch seinen Bruder Pleistarchos und durch andere
Verhältnisse zu sehr mit Lysimachos
[166 Offenbar hatten beide dasselbe Interesse gegen die nördlichen
Grenzvölker, die wir bald mächtig genug sehen werden. Ob Kassandros'
Schwester
Nikaianoch
lebte und noch an Lysimachos'
Hof war,
ist nicht zu ermittteln.] verbunden; hätte Seleukos
sich
für ihn entschieden, so mußte dessen bitterster Feind Demetrios
unfehlbar zu Ptolemaios und Lysimachos
treten.
Errington Malcolm: Seite 112,113,143
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"Geschichte Makedoniens."
Perdikkas bemühte sich, bald Abhilfe zu schaffen,
indem er einen Heiratsantrag an Antipatros und um dessen Tochter
Nikaia
bat. Antipatros, der nach
Alexanders
Tod sofort in den Lamischen Krieg verwickelt worden war, reagierte zunächst
gar nicht. Nach dessen Ende vermählte sich Krateros im Winter
322/21 mit Phila,
Antipatros'
ältester Tochter, und die beiden Feldherren kamen miteinander
überein, für Krateros einen Zuständigkeitsbereich
in Asien zu erkämpfen. Im Frühjahr wurde Nikaia
dann endlich nach Sardis gebracht. Doch Antipatros war nicht der
einzige, der durch eine dynastische Politik versuchte, die Ereignisse zu
lenken. Alexanders Mutter Olympiaszielte
durch den Einsatz ihrer verwitweten Tochter, Alexanders
Vollschwester Kleopatra, darauf, Perdikkas
zu gewinnnen, um damit ggegen Antipatros ihren eigenen Einfluß in
Makedonien wiederaufzurichten. Doch Perdikkas zog es vor, wegen
der augenblicklichen Bedeutung seines Verhältnisses zu Antipatros
und Krateros, Nikaia zu heiraten
- vorläufig konnte sie ihm mehr schaden als
Olympias ihm helfen konnte. Aber Kleopatra
kam nach Sardis und wurde eine unbequeme Intrigantin.
Antigonos unterrichtet
Antipatros
und Krateros von Perdikkas' Absicht, seine neue Braut
Nikaia
gleich zu verstoßen und doch Kleopatra zu
heiraten. Als dann im Jahre 321 deutlich wurde, daß Perdikkas
zuerst gegen Ptolemaios vorgehen wollte, schlossen Krateros
und
Antipatros ein Zweckbündnis mit ihm für den Kampf
gegen
Perdikkas, das Antipatros mit einer weiteren Tochter
Eurydike
besiegeln konnte.
Lysimachos war schon
77 Jahre alt, als sein Heer Pyrrhos aus
Makedonien vertrieb. Er hatte zwar einen Sohn Agathokles,
dessen Mutter Nikaia eine Tochter
des Antipatros war.
322 v.u.Z.
1. oo 2. Perdikkas
x
um 365 v.u.Z. † 321 v.u.Z. ermordet
2. oo 1. Lysimachos
um 360/55 v.u.Z. † Febr. 281 v.u.Z.
Kinder:
2. Ehe
Agathokles
312 v.u.Z. † 283
v.u.Z.
Arsinoe I.
um 310 v.u.Z. † 247 v.u.Z.
285 v.u.Z.
oo Ptolemaios II. Philadelphos
308 v.u.Z.†
- 246 v.u.Z.
Eurydike
um 310 † um
287 v.u.Z. in Haft
300 v.u.Z.
oo Antipatros II. König von Makedonien
um 310 v.u.Z. †
287 v.u.Z.
Literatur:
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Bengtson Hermann: Die Diadochen. Die Nachfolger
Alexanders des Großen. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung
München 1987 Seite 76,122 - Bengtson Hermann: Philipp und Alexander
der Große. Die Begründer der hellenistischen Welt. Eugen Diederichs
Verlag München 1997 Seite 257 -
Droysen Johann Gustav: Geschichte des Hellenismus.
Primus Verlag 1998 Band II Seite 50,58,62,340, 368,418 - Errington
Malcolm: Geschichte Makedoniens. C.H. Beck Verlag München 1986 Seite
112, 113,143 - FISCHER WELTGESCHICHTE. Band 6 Der Hellenismus und
der Aufstieg Roms. Die Mittelmeerwelt im Altertum II. Fischer Bücherei
KG, Frankfurt am Main 1965 Seite 42 - Hölbl Günther: Geschichte
des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur
von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung. Wissenschaftliche
Buchgemeinschaft Darmstadt 1994 Seite 123 - Kreißig Heinz:
Geschichte des Hellenismus. Akademie-Verlag Berlin 1982 Seite 46,138 -
Lauffer Siegfried: Alexander der Große. Deutscher Taschenbuch
Verlag GmbH & Co. KG München 1993 Seite 142,148,154 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 238, 239 -