Sohn des Agathokles
Illustriertes Lexikon des Altertums: Seite 248
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Lysimachos
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Er wurde um 360 v. Chr. als Sohn von Alexanders Gefährten Agathokles geboren und stieg während der Diadochenkämpfe zur Macht auf. Er erhielt den Oberbefehl über Thrakien und das nordwestliche Kleinasien und heiratete die Tochter Antipatros‘(1). 315 v. Chr. kämpfte Lysimachos an der Seite von Seleukos, Kassandros und Ptolemaios I. gegen Antigonos I. und errichtete seine Herrschaft zwischen der Ägäis und der Donaumündung. 309 gründete er am Isthmos der thrakischen Chersonesos seine Hauptstadt Lysimacheia. Er unterstützte Rhodos bei dessen Belagerung durch Demetrios (1) und verteidigte 302 Kleinasien gegen Antigonos I. bis zum Eintreffen von Seleukos I. in der darauf folgenden Schlacht bei Ipsos siegten Seleukos und Lysimachos, der fast ganz Kleinasien bis zum Taurus erhielt. 292 v. Chr. geriet Lysimachos in Gefangenschaft, doch konnte er sich unter Preisgabe von Gebieten freikaufen. 285 errang er im Kampf gegen Demetrius I. und Pyrrhos Makedonien. Auf dem Höhepunkt seiner Macht kam es zu einem Familienzwist zwischen seiner Frau Arsinoe (2) und seiner Schwiegertochter Lysandra, in dessen Verlauf Lysimachos seinen Sohn Agathokles hinrichten ließ. Seine Herrschaft wurde unterdrückend, und der Haß gegen ihn wuchs. 281 v. Chr. fiel Lysimachos gegen Seleukos I. bei Korupedion; sein Reich fiel auseinander.
Berve. Das Alexanderreich 2, 239ff.
Lysimachos war nach Alexanders Tod 323 in die Kriege der Diadochen verwickelt. 323 erhielt er unter Aufsicht Antipaters Thrakien; der Besitz wurde ihm 321 in Triparadeisos bestätigt. Lysimachos baute sein Machtgebiet bis zur Donaumündung aus und bemächtigte sich nach dem Sieg über Antigonos I. Monophthalmos 301 großer Teile Kleinasiens; 285/284 (?) nach Vertreibung des Pyrrhus auch Herrscher Makedoniens. Seine Gattin Arsinoe II. bewog ihn zur Hinrichtung seines Sohnes (283), was zur Intervention Seleukos‘ führte. Lysimachos fiel im Kampf gegen Seleukos. Als Wohltäter oder Gründer erhielt Lysimachos unter anderem in Ephesos kultischen Ehren.
Literatur:
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Seibert, J.: Das Zeitalter der Diadochen, Darmstadt 1983.
LYSIMACHOS
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* 360 v.u.Z. † 281
v.u.Z. gefallen
Lysimachos war der Sohn eines Agathokles, der sich aus kleinen Verhältnissen bei König Philipp II. zu Besitz und Würden hochgeschmeichelt hatte. Er erreichte hohe Militärränge, machte den gesamten Persienfeldzug mit und erhielt auf der Konferenz von Babylon 323 v.u.Z. Thrakien zugestanden und ein General-Kommando in den oberen Satrapien. Er half Kassandros in Makedonien und dehnte in etlichen Feldzügen seine Herrschaft gegen die Geten bis zur Donau hin aus. Er stand mit den anderen Diadochen besonders gegen Antigonos I. und wurde 311 v.u.Z. im Frieden voll bestätigt. Nachdem Antigonos I. 306 v.u.Z. als erster der Diadochen den Königstitel angenommen hatte, nahm auch Lysimachos 304 v.u.Z. den Titel eines Königs an und besiegte 301 v.u.Z. in der Schlacht bei Ipsos gemeinsam mit Ptolemaios I., Seleukos I. und Kassandros den König Antigonos I. Er gewann dadurch ganz Kleinasien dazu, verhalf später Demetrius I. auf den makedonischen Thron und verjagte ihn 288 v.u.Z. mit Hilfe des Königs Pyrrhus I. von Epiros. Lysimachos besetzte Makedonien, verdrängte dort auch Pyrrhus, wurde auch König von ganz Makedonien, benutzte es, um erneut die alten Eroberungspläne Alexanders aufzunehmen und geriet schroff gegen Seleukos I. von Babylon, auch wegen der Palastintrigen gegen die Söhne und fiel in der Schlacht bei Kurupedion gegen SeleukosI., der Makedonien eroberte.
1. oo NIKÄA
VON MAKEDONIEN
†
Tochter des Reichsverwesers Antipatros I., Witwe des Reichsverwesers Perdikkas
2. oo AMASTRIS
VON HERAKLEIA
† um 290 v.u.Z. ermordet
Tochter des Prinzen Oxathres
von Persien, Nichte des Königs Darius
III.; Witwe des Krateros I. (†
321 v.u.Z.) und danach von Tyrann Dionysius von Herakleia und
Pontos († 306 v.u.Z.)
Ermordet zu Herakleia-Amastris, das ihr 3. Mann erobert
nach Hinrichtung ihrer Söhne aus 2. Ehe, die ihre Mutter um 290 ermordet
hatten.
3. oo ARSINOE
II. VON ÄGYPTEN
† 270 v.u.Z.
Tochter des Königs Ptolemäus I.
Sie stachelt Lysimachos zur Verjagung und Hinrichtung
seiner Söhne an, um ihren Söhnen mit ihm das Erbe zu sichern.
(ihre 2. Ehe: oo Ptolemäus, König von Makedonien,
Halbbruder !)
(ihre 3. Ehe: oo Ptolemäus II. König von Ägypten,
Bruder !); wird dessen einflußreiche Mitherrscherin, göttlich
verehrt
321 v.u.Z.
1. oo 2. Nikaia von Makedonien, Tochter des Antipatros
365 v.u.Z. † 301 v.u.Z.
301 v.u.Z.
2. oo 3. Amastris von Herakleia, Tochter des Prinzen
Oxathres von Persien
um 340 v.u.Z. † 289 v.u.Z.
300 v.u.Z.
3. oo 1. Arsinoe II., Tochter des Königs
Ptolemaios I.
316 v.u.Z. † 9.7.270 v.u.Z.
Kinder:
1. Ehe
Agathokles
312 v.u.Z. † 283
v.u.Z.
Arsinoe I.
um 310 v.u.Z. † 247 v.u.Z.
285 v.u.Z.
oo Ptolemaios II. Philadelphos
308 v.u.Z.†
- 246 v.u.Z.
Eurydike
um 310 † um
287 v.u.Z. in Haft
300 v.u.Z.
oo Antipatros II. König von Makedonien
um 310 v.u.Z. †
287 v.u.Z.
2. Ehe
Alexander
um 300 v.u.Z. †
275 v.u.Z. ermordet
3. Ehe
Ptolemaios
297 v.u.Z. †
nach 280 v.u.Z.
Lysimachos
296 v.u.Z. †
280 v.u.Z. ermordet
Kassandreia
Philippos
293 v.u.Z. †
280 v.u.Z. ermordet
Kassandreia
Literatur:
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1987 Seite 12-203 - Bengtson Hermann: Herrschergestalten des Hellenismus.
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96,113,116,141,144,236 - Bengtson Hermann: Philipp und Alexander
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Verlag München 1997 Seite 134,203,252,258 - Droysen Johann
Gustav: Geschichte des Hellenismus. Primus Verlag 1998 Band I Seite
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- Hölbl Günther: Geschichte des Ptolemäerreiches.
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Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 238 -