Tochter des persischen Prinzen Oxathres
aus
dem Hause der ACHÄMENIDEN;
Nichte des persischen Groß-Königs Dareios
III.
Thiele, Andreas: Tafel 238
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
LYSIMACHOS
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360 v.u.Z. † 281v.u.Z. gefallen
2. oo AMASTRIS VON HERAKLEIA
† um 290 v.u.Z.
Tochter des Prinzen Oxathres
von Persien, die Nichte des Königs Dareios
III. und Witwe des 321 gefallenen Feldherrn Krateros
I. † 321, die anschließend den Tyrannen Dionysios von
Herakleia und Pontos († 306) geheiratet hatte. Sie wurde
um 290 v.u.Z. zu Herakleia-Amastris von ihren eigenen Kindern aus 2.
Ehe ermordet. Ihr 3. Ehemann eroberte Herakleia nach der Hinrichtung
ihrer Söhne aus 2. Ehe.
Nach Nikais Tod verband
sich Lysimachos (*
361 v.u.Z. nicht
erst 355 v.u.Z.) mit Amastris,
der Herrin von Herakleia am Pontos. Auch sie entstammte einem vornehmen
Hause. Sie war eine
Nichte Dareios'
III.,
des letzten Perser-Königs. In Susa war sie dem Krateros
zur Frau gegeben worden, aber diese Ehe hielt nicht lange, denn schon
im Jahre 322 v.u.Z. heiratete Krateros in die
Familie Antipaters
ein. Amastris verband sich mit dem
Tyrannen
- oder König - Dionysios von Herakleia.
Drei Kinder
hat sie ihm geboren, doch ist von diesen nicht viel Gutes zu berichten.
Von 302 v.u.Z. bis 300 v.u.Z. war Amastris
Gattin des Lysimachos, und zwar soll es
sich hier um eine ausgesprochene Liebesheirat gehandelt haben (nach
Memnon
von Herakleia). Dies aber war eine Seltenheit in der Geschichte der
dynastischen Eheschließungen. Aus dieser Ehe ist ein Sohn namens
Alexanderhervorgegangen,
über dessen Schicksal nichts bekannt ist. Amastris
selbst
fand ein trauriges Ende. Nachdem Lysimachos
sie verlassen hatte, um an ihrer Statt Arsinoe
II., die Tochter des Ptolemaios I.,
zu heiraten, fiel sie einem Mordanschlag ihrer Söhne zum Opfer,
worauf Lysimachos die Gelegenheit benutzte,
um das Land und die Städte einzuziehen.
324 v.u.Z.
1. oo 1. Krateros
um 365 v.u.Z. † 321 v.u.Z.
2. oo Dionysios Dynast von Herakleia
um 360 v.u.Z. † 306 v.u.Z.
302 v.u.Z.
3. oo 2. Lysimachos
361 v.u.Z. † 281 v.u.Z.
Kinder:
2. Ehe
Tochter
†
oo Ptolemaios, Neffe von Antigonos I.
† um 308 v.u.Z.
3. Ehe
Alexander
um 300 v.u.Z. † 275 v.u.Z. ermordet
Literatur:
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Bengtson Hermann: Die Diadochen. Die Nachfolger
Alexanders des Großen. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung
München 1987 Seite 76,129 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 238 -
Johann Gustav Droysen: Band 1 Seite 405 2 218,347,367,403
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„Geschichte des Hellenismus“
Bei der Massenhochzeit in Susa (Februar 324 v. Chr.) ging
Oxyathres‘ Tochter Amastris, des Großkönigs Nichte, zu Krateros.
Mit Dionysios von Herakleia schloß er die von Antigonos
gewünschte Verbindung, die von dieser Zeit an dauernd und für
das beiderseitige Interesse vielfach förderlich war .
Als Dionysios im Jahrwe 306 starb, übertrug er seiner
Gemahlin Amastris, der Nichte des letzten Perser-Königs, die in Susa
mit Krateros vermählt worden war, das Königtum und einigen Vormündern
mit ihr die Sorge für ihre Kinder, deren Erbe zu shützen König
Antigonos übernahm. Die Vorfälle des letzten Jahres hatten alles
gewandelt, das Gebiet von Herakleia war rings von Lysimachos‘ Winterquartieren
umgeben, das kleine Königtum hätte das Ärgste zu besorgen
gehabt, wenn es in nutzloser Anhänglichkeit der Sache des Antigonos
treu geblieben wäre. Die königliche Witwe Amastris nahm gern
des Lysimachos Einladung an, ihn in seinen Winterquartieren zu besuchen;
die
ehrwürdige Fürstin gewann des Königs Herz; bald erfolgte
die Vermählung beider.
Nur um so mehr wird Ptolemaios den Abschluß mit
Lysimachos beeilt haben. Das Zeichen der erzielten Verständigung beider
Könige war, dass sie sich verschwägerten: Lysimachos vermählte
sich mit Ptolemaios‘ Tochter Arsinoe; er brachte damit der Staatsklugheit
ein nicht geringes Opfer; er liebte seine „Penelope“, die edle Perserin
Amastris, von ganzem Herzen; er hatte sie nach Sardeis geladen und dort
den Winter mit ihr verlebt. Jetzt schied Amastris von ihm und kehrte zurück
nach Herakleia, der Erziehung ihrer Söhne und der Verwaltung des Staates
ihre große Einsicht und ihre Liebe zu widmen.
Von Herakleia am Pontos wird angeführt, dass die
Königin Amastris, die noch immer in naher Beziehung zu Lysimachos
geblieben war, von ihren beiden Söhnen Klearchos und Oxathres ermordet
worden sei; es war so gut wie eine Absage an Lysimachos.