Jüngste Tochter des PrinzenAndronikos
Komnenos von Byzanz und der Irene
Aineiadissa; Enkelin des KaisersJohannes
II. Komnenos von Byzanz
Thiele, Andreas: Tafel 202
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
EUDOKIA KOMNENA
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1) oo THOROS II. "Herr des Gebirges" (RUPINIDE)
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2) oo MICHAEL GABRAS, Sebastos
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Heilig, Konrad Josef: Seite 243,254,255,264
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"Ostrom und das Deutsche Reich um die Mitte des 12. Jahrhunderts.
Die Erhebung Österreichs zum Herzogtum 1156 und das Bündnis zwischen
Byzanz und dem Westreich."
So heißt es an einer sowohl bei Niketas Choniates
als auch bei Theodoros Skutariotes überlieferten Stelle im wesentlichen
übereinstimmend: Kaiser
Manuel hatte drei Brüder, Alexios,
Andronikos
und Isaak ... dem
Andronikos wurden drei Töchter geboren Maria,
Theodora
und Eudokia und zwei Söhne
Johannes
und Alexios.
Übrigens ist auch die Schwester der Theodora
Eudokia in der Totenklage nicht erwähnt, obwohl an ihrer
Abstammung von dem Paare Andronikos und
Irene
nicht gezweifelt werden kann, da sie durch Skandale Anlaß gab, in
Chroniken besonders vermerkt zu werden [6 Das Verhältnis
Manuels
zu einer Theodora
ist nach der genannten
Stelle gleichzeitig mit dem zwischen Andronikos,
dem späteren Kaiser, und Eudokia
- dieses fällt in die Witwenschaft der Eudokia
frühestens 1151 und spätestens 1156, da Andronikos
ins Ausland floh.].
In unwandelbarer Treue zum Kaiser, gerade und aufrecht,
war Johannes der erbittertste Gegner
von Manuels Vetter Andronikos,
der ihn glühend haßte, da der Protosebastos nicht nur
ihm vorgezogen wurde, sondern auch stets hinter die Schlingen kam, die
der politische Abenteurer dem Kaiser legte; die Feindschaft der beiden
Männer wurde auch genährt durch das ehebrecherische Verhältnis
des
Andronikos
zu der jüngsten Schwester des Protosebastos Eudokia.
Weniger erfreulich ist der Lebenslauf der
jüngsten Schwester Theodoras von Österreich
Eudokia. Sie war zuerst mit einem gewissen Diomedes vermählt,
der in einer militärischen Stellung früh starb [4 Der
Name des ersten Gemahls geht eindeutig aus dem Gedicht des Prodromos von
409 Versen hervor. Der Vater des Diomedes hatte sich ausgezeichnet
gegen die Dalmater, Daker, Keltiberer, die Perser und vor allem bei Ikonoin.
Da Diomedes eine Frau Eudokia
hat, ist die Beziehung auf die Eudokia gegeben.].
Der jungen Witwe näherte sich Andronikos
mit
Erfolg; es ist uns eine Szene berichtet über einen Versuch des Protosebastos
und seines Schwagers Johannes Kantakuzenos, das Paar zu Pelagonia
auf frischer Tat auszuheben und den Galan zu beseitigen [5 Niketas
3, 2 Sp. 441 B; 136/37. Der Vorfall muß um 1154 liegen; siehe Chalandon
2 Seite 419f.]. Später, wohl um 1164, sicher vor 1170, als Andronikos
längst ins Ausland entflohen, in Ungarn, Galizien, bei den Türken
gegen Manuel
schürte und mit
Theodora, der Witwe Balduins
III. von Jerusalem und Nichte Manuels,
unstet herumzog, fand auch Eudokia
wieder einen Mann in Michael Gabras, einem Abkömmling
eines trapezuntischen, bereits mit den KOMNENEN
verwandten Geschlechtes.
Norwich John Julius: Band III Seite 167
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"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches."
Insbesondere drei Fälle hatten Manuel in Wut versetzt. Einmal, dass Andronikos ein offenkundiges Verhältnis mit seiner Kusine - und Manuels Nichte - Eudokia Komnena unterhielt und diesbezügliche Kritik mit dem Hinweis abzutun wagte, dass Untertanen doch stets dem Beispiel ihres Oberhauptes folgen müßten und zwei Dinge nach dem gleichen Strickmuster in der Regel auch gleichermaßen annehmbar seien. Das war eindeutig eine Anspielung auf die Verbindung Manuelsund Theodoras, einer Schwester Eudokias, für die der Kaiser eine mehr als nur onkelhafte Zuneigung hegte.
Runciman, Steven: Seite 680
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"Geschichte der Kreuzzüge"
Dieser Prinz Andronikos, nach Geistesgaben und äußerer Erscheinung der strahlendste seiner Familie, war bereits einmal in Ungnade gefallen, weil er eine Verwandte, des Kaisers Nichte Eudokia, verführt hatte, von der das Geschwätz wissen wollte, der Kaiser selbst sei ihr allzusehr zugetan.
Weller Tobias: Seite 70,71
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"Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert."
Aus dem Wortlaut des bereits erwähnten Briefes KONRADS
III. an Bertha-Eirene vom
Frühjahr 1150 geht hervor, daß das Projekt einer Vermählung
HEINRICHS (VI.) mit einer Nichte
des byzantinischen Kaisers keinesfalls erst 1150 ins Rollen gebracht
wurde, sondern bereits früher, nämlich während KONRADS
Aufenthalt in Konstantinopel auf dem zweiten Kreuzzug. 1150 waren die Verhandlungen
schon so weit gediehen, daß KONRAD III.
mit der Aufforderung an die Basilissa herantreten konnte,
sie solle bei der Brautwahl de duabus alterum für HEINRICH
(VI.) bestimmen. Allem Anschein nach hatte man sich also
1148/49 auf zwei mögliche Heiratskandidatinnen geeinigt, während
es nun galt, sich für eine von beiden zu entscheiden. Im April 1150
teilte KONRAD III. dem byzantinischen
Hof mit, sein Erstgeborener sei iam adultus und solle nun ohne großen
Zeitverzug verheiratet werden. Offenbar sollte die Vermählung noch
1150 stattfinden, zumindest aber solltte die Braut jetzt nach Deutschland
überführt werden. Womöglich befand sich die KOMNENEN-Prinzessin
sogar schon auf dem Weg, als sie Nachricht vom Tod HEINRICHS
(VI.) erhielt [341 Vgl. hierzu die Ausführungen
von Hiestand, Verhandlungen 534-544, der den Versuch unternommen hat, die
für HEINRICH (VI.) in Aussicht
genommene Braut zu identifizieren. Seiner Meinung nach handelt es
sich hier um Eudokia, die Tochter
des Sebastokrators Andrionikos (†
1142) und jüngere Schwester der seit 1148/49
mit Heinrich Jasomirgott von Österreich verheirateten Theodora
Komnena. Theodora war nämlich
kurz nach ihrer Ankunft in Österreich wieder nach Konstantinopel zurückgekehrt
und hatte ihre Mutter, die Sebastokratissa Eirene, im dortigen
Pabtokratorhospital besucht. Aus diesem Anlaß verfaßte der
sogenannte Prodomos Manganeios ein Begrüßungsgedicht, das einen
Titel von barocker Länge, aber auch reichhaltiger Information trägt:
'Wilkommensgruß auf die Sebastokratissa, als die Herrin Theodora,
ihre Tochter, die mit dem Bruder des Königs von Deutschland vermählt
ist, von der Reise mit der leiblichen Schwester, der Komnenin, ankehrte,
als die Mutter der beiden sich im Kloster Pantokrator befand' (Übersetzung
nach Heilig, Ostrom 244; vgl. den griechischen Originaltext in: Recueil
des Historiens des Croisades, Historiens Grecs 2, Paris 1881, 772). Demnach
kehrte Theodora also nicht allein,
sondern gemeinsam mit ihrer Schwester zurück. Ausgehend von
dieser Beobachtung gelangt Hiestand zu folgender Rekonstruktion des Geschenes:
Der Aufforderung ihres Schwagers und Stiefvaters KONRAD
III. folgend, habe die Basilissa Bertha-Eirene
die Kaiser-Nichte Eudokia
als Braut für HEINRICH (VI.)
ausgewählt. Alexander von Gravina habe die letzten notwendigen Verhandlungsgespräche
zum Abschluß gebracht, worauf Eudokia
im Sommer 1150 die Reise nach Deutschland angetreten habe. Wohl am babenbergischen
Hof in Österreich habe sie dann vom Tod ihres Bräutigams
erfahren, der nach Hiestands Auffassung erst im Spätsommer 1150 erfolgte
(Verhandlungen 519; danach Niederkorn, Thessalonike 230; Haverkamp, Zwöftes
Jahrhundert 72, 75), und sei daraufhin wieder nach Byzanz zurückgekehrt,
wobei sie von ihrer Schwester Theodroa
begleitet worden sei.].
1. oo Thoros II. Herr des Gebirges (RUPENIDE)
†
2. oo Michael Gabras
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Literatur:
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Heilig, Konrad Josef: Ostrom und das Deutsche
Reich um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Erhebung Österreichs
zum Herzogtum 1156 und das Bündnis zwischen Byzanz und dem Westreich,
in Kaisertum und Herzogsgewalt im Zeitalter Friedrichs I. Studien zur politischen
und Verfassungsgeschichte des hohen Mittelalters, Anton Hiersemann Stuttgart
1944 Seite 243,254,255, 264,265,267 - Norwich John Julius: Byzanz.
Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf
und München 1993 Band III Seite 167 - Runciman, Steven: Geschichte
der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München
1978, Seite 680 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 202 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik
des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau
Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 70,71 -