Tochter des Grafen Ludwig II. von Loon
Rall Hans und Marga: Seite 21,27-32
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"Die Wittelsbacher"
Otto
selbst
machte auf die Zeitgenossen durch seine Tatkraft und sein Äußeres
starken Eindruck. Er hatte schwarzes Haar, große Augen und eine rötliche
Haut. Mit 52 Jahren heiratete er Agnes,
die 19-jährige Tochter des Grafen Ludwig II. von Loon (Looz) bei Lüttich,
der zugleich Burggraf von Mainz, der Stadt des Reichskanzlers, war. Sie
schenkte Otto
bis 1180 9 Kinder, darunter 1169 einen 1. Sohn, der Otto
genannt wurde, aber schon mit 12 Jahren starb. Als Nachfolger stand nun
der erst 1173 oder 1174 geborene Ludwig
heran.
Agnes schlug später zwischen Ober-
und Nieder-Deutschland kulturelle Brücken, als sie das Servatius-Lied
des Heinrich von Veldeke ins Oberdeutsch-Bayerische übertragen ließ.
Eine gewisse Servatius-Verehrung gab es in Bayern schon früher. Schon
1171 war Ottos
Stellung
unter den Großen so stark, daß ihn der damals mit dem Kaiser
zusammenarbeitende Herzog Heinrich der Löwe vor seinem Kreuzzug 1172
zu seinem Stellvertreter im Herzogtum Bayern machte. Damals nahm Otto
mit seiner Gemahlin Agnes
seinen Wohnsitz auf der Burg Wartenberg und hatte zu Langenpreisingen
Grundbesitz.
Den BABENBERGER Herzögen der Ostmark war 1156 die
Erblichkeit der Herrschaft über ihr Territorium zugestanden worden.
Als der erste
Wittelsbacher Bayern-Herzog bei seinem Tode am 11.
Juli 1183 in seinem Sohn
Ludwig nur einen Knaben als Erben zurückließ, kam diesem
das Beispiel des Herzogtums Österreich sehr zustatten. Niemand bestritt
seine Nachfolge. Die Arbeit, die der Regentschaftsrat übernahm, war
freilich außerordentlich schwierig. Er bestand aus dem Pfalzgrafen
Otto VII. dem Jüngeren, dem WITTELSBACHER Friedrich,
der allerdings 10 Jahre vorher nach dem Tod seiner Gattin Laienmönch
im Kloster Indersdorf geworden war, und Ludwigs
Onkel
Konrad,
den der Kaiser infolge des Todes des Erzbischofs Christian von Mainz am
25. August 1183 von seinem erzbischöflichen Sitz in Salzburg weggeholt
und in Mainz zum Oberhirten und Kanzler gemacht hatte. Eine Reise von Mainz
nach Bayern erforderte im 12. Jahrhundert natürlich weit mehr Zeit
als in unseren Tagen eine Reise von Bonn nach München. Auch von Friedrich,
dem Laienmönch in Indersdorf, der zwar den Rang eines Pfalzgrafen
in Bayern hatte und erst 1198 starb, ließ sich keine erhebliche Hilfe
erwarten. Die Arbeit der Regierung wurde im Regentschaftsrat tatsächlich
vor allem durch die starke Persönlichkeit der Herzogin-Witwe
Agnes getan. Sie hielt die Regentschaft zusammen. In den Urkunden
wird sie neben den anderen Vormündern als "Domina Agnes Ducissa"
(Frau Herzogin Agnes) bezeichnet. Der
noch unmündige Herzog machte durch die Hand seiner Mutter Schenkungen
an die Kirche. Als Agnes 1191 starb,
hatte Ludwig
gerade die Volljährigkeit erreicht, seine Stellung im Herzogtum war
aber wegen der Macht und der Rechte der Grafen keineswegs eindeutig.
1169
oo Otto I. von Wittelsbach Herzog von Bayern
1117-11.7.1183
Kinder:
Otto
Ende 1169-7.8. vor 1181
Kelheim Ensdorf bei Amberg
Sophie
um 1170-10.7.1238
Kelheim Eisenach
1196
oo 2. Hermann I. Landgraf von Thüringen
um 1152-26.4.1217
Heilica I.
um 1171-9.10.
Kelheim
um 1184
oo Dietrich Hallgraf von Wasserburg
um 1142-
um 1210
Agnes
um 1172- um 1200
Kelheim
1186
oo Heinrich Graf von Plain
- 1190
Richarde
um 1173-7.12.1231
Kelheim
1186
oo Otto I. Graf von Geldern und Zütphen
- vor 24.9.1207
Ludwig I. der Kelheimer
23.12.1174-15.9.1231
Heilica II.
um 1176/77-
Kelheim
um 1190
oo Adalbert III. Graf von Dillingen
- 1214
Elisabeth
um 1178/79-
Kelheim
oo Berthold III. Graf von Vohburg
-25.5.1204
Mechthild
um 1180- nach 19.3.1231
Kelheim
1209
oo Rapoto II. Graf von Ortenburg
1164-19.3.1231