Ricdag                                             Abt von Lüneburg
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    -6.2./10.11.1026
 

Sohn des N.N.
Eventuell Bruder oder Sohn der Äbtissin Gerburg von Quedlinburg
 

Althoff Gerd: Seite 358
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

                                              A 75

6.2. Lü:10.11     Riddagus n  + 4. Abt von Lüneburg

Ricdag ist durch die Series abbatum S. Michaelis Luneburgensis als vierter Abt von St. Michael ausgewiesen; vgl. MGH SS 13, Seite 344.
Er war vorher Abt des Klosters von Berge bei Magdeburg, wo ihm auch der junge Thietmar von Merseburg zur Erziehung übergeben wurde, vgl. Thietmar IV, 16. 1005 enthob ihn Tagino von Magdeburg ob crimen quoddam seines Amtes in Berge (Thietmar IV, 20).
Zu seinem Tod 1026 vgl. Wedekind, Noten 2, Seite 326.
Zu den ersten Äbten des Michaelsklosters in Lüneburg siehe oben Seite 43.
Ricdags Herkunft ist nicht bekannt. Es fragt sich angesichts seines Namens, den auch ein bekannter sächsischer Markgraf (G 154) trug, und seiner Erzieherfunktion bei Thietmar von Merseburg jedoch, ob er nicht in dessen Verwandtschaftszusammenhang und damit auch in den der BILLUNGER gehört, so schon Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 86.
Zu Ricdag vgl. auch Hallinger, Gorze - Kluny, Seite 113.



Ludat, Herbert: Seite 112 Anm. 111
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"An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

[Anm. 111 Der Name der Tochter Rikdags ist nicht überliefert (K.A. Eckhardt, a.a.O., Seite 79 ff. setzt nach O. Posse, Die Wettiner, 1897, Tafel 1, Oda als Gemahlin Boleslaws an, ohne Beleg, während O. Posse, Die Markgrafen von Meißen, Seite 30, ausdrücklich betont, daß ihr Name nicht überliefert ist); möglicherweise ist sie mit der als Äbtissin von Quedlinburg am 30.10.1022 gestorbenen Gerburg identisch; ein Bruder oder Vetter, vielleicht sogar ein Sohn Gerburgs aus dieser Ehe ist Rikdag III. der Jüngere, der um 1005 als Abt von St. Johann in Magdeburg und 1026 als Abt von St. Michael in Lüneburg bezeugt ist, woraus sich das besonders starke Interesse für die PIASTEN-Familie in Lüneburg erklären würde (vgl. untern PIASTEN und OTTONEN, Anm. 442)]
 
 
 

Literatur:
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Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 358 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 112 Anm. 111 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 132,140,264 -