Tochter des Markgrafen
Rikdag von Meißen
Vielleicht identisch mit Gerburg,
Äbtissin von Quedlinburg (+ 1022)
Althoff, Gerd: Seite 351,354
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
A 46
Lü: 19.7. Emnild abb
Ein Identifizierungsvorschlag kann bisher nicht gemacht
werden. Hinzuweisen wäre auf die bei Thietmar VII, 55 genannten Tanten
Erzbischof
Geros von Magdeburg (B 148); vgl. dazu auch A 16 und A 18. Da mit
Hitda
(A 25) eine weitere Äbtissin von Meschede im Lüneburger Necrolog
begegnet, sei auch an die Emhilde erinnert, die nach der spätmittelalterlichen
Tradition in Meschede als Gründerin gilt; sie dazu Gockel, Äbtisin
Emhilt von Milz, Seite 5 ff.
A 58
Me: 21.9 Emnild abb
Ein Identifizierungsvorschlag kann bisher nicht gemacht
werden. Vgl. jedoch die Hinweise bei A 46.
HEMINILDE
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oo BOLESLAW I. DER TAPFERE Herzog von Polen
+ 1025
Das Jahr 991.
Die Kaiserin Theophanu beging das Osterfest mit ihrem Sohne, dem Kaiser OTTO DEM DRITTEN, in kaiserlichem Glanz in Quedelingaburg, wo auch der tuscanische Markgraf Hugo und der Sclaven-Herzog Misica mit den übrigen daselbst zusammenströmenden Fürsten Europas anwesend waren, um der kaiserlichen Ehre schuldigen Gehorsam zu leisten und die größten Kostbarkeiten, welche sie besaßen, als Geschenke darzubringen. Von ihnen zogen Misica und die meisten Anderen reich beschenkt nach Hause. Hugo aber begleitete dienstwillig die Kaiserin und ihren Sohn, wo auch im Reiche sie waltend und schaltend umherzogen, bis man nach Niumagon bekommen war. Daselbst endete der an Gutem reiche Lebenslauf der Kaiserin Theophanu, welche - o Jammer! es ist traurig es zu erzählen! - am 15. Juni durch zu frühen Tod erlöst wird, nachdem sie das ganze Reich unter ihrem Gebote wie mit einer Fessel vereinigt hatte, und von dort wird sie im Trauergeleite des Kaisers, ihres Sohnes und ihrer übrigen Getreuen nach der Stadt Agrippina gebracht und, wie sie selbst verfügt hatte, in der Kirche des heiligen Märtyrers Pantaleon unter dem Geleite der Bischöfe und der versammelten Mönche und Nonnen und im Beisein des ganzen Klerus und Volkes mit den letzten Ehren und unter Thränen bestattet. In demselben Jahre starben die Bischöfe Ercanbald und Biligrim und der Salzburger Erzbischof Frithurich und Brunos Tochter Emnild. Auch starb Manogold, nicht der geringste Sohn seines Mutterlandes Schwaben, in Sachsen und wurde wegen des treuen Dienstes, welchen er der Kaiserin Adelheid geleistet, in ihrer eigenen Begleitung nach Quedelingaburg geführt und hier mit Ehren begraben.
Thietmar von Merseburg: Seite 175
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"Chronik"
Buch IV
Kapitel 37
Im Jahre des Herrn 992, im zehnten Regierungsjahre
Otto's
III, am 25. Mai, ging der schon bejahrte Miseco
von einem Fieber ergriffen aus diesem Pilgerleben in seine wahre Heimath
hinüber, indem er sein Reich sehr vielen zur Theilung hinterließ.
Indeß zog sein Sohn
Bolizlav
[222 Boleslaw Chrobry 992-1025. Er
vertrieb seine 3 miterbenden Brüder. - S. Zakrzewski, Boleslaw Chrobry
Wielki. 1925.], indem er seine Stiefmutter und seine Brüder vertrieb,
und seine Verwandten Odilienus und Pribuwoi blendete, wie ein listiger
Fuchs dasselbe nachher wieder in eins zusammen. Er setzte, um nur allein
zu herrschen, alles Recht und Gesetz aus den Augen. Er heirathete eine
Tochter
des Markgrafen Rigdag [223 wohl 984. Name unbekannt, Tochter
des Markgrafen von Meißen (979-985).], entließ sie jedoch nachher
wieder; darauf nahm er eine Ungarin zur Frau, von der er einen Sohn, Namens
Besprim [224
986/87. R. Holtzmann setzt ihn gleich mit Otto
(VIII,
1), vgl. Anm. 226.] erhielt, die er aber auch wieder fortwies. Die dritte
hieß Emnildis; sie war eine Tochter
des ehrwürdigen Herrn
Dobremir. Diese, eine gläubige Christin,
lenkte den unbeständigen Geist ihres Gemahls zu allem Guten und ließ
nicht ab, durch reiche Almosen und Enthaltsamkeit ihre und ihres Gemahls
Sündenmakel zu sühnen. Sie gebar zwei Söhne, den Miseco
[225 Herzog Mieszko II. = Lambertus,
* 990, 1025-1034.] und einen andern, dem der Vater den Namen seines geliebten
Lehnsherrn gab [226 senior = "Vater" oder "Lehnsherr"? Holtzmann
= Dobromir. Jedlicki Seite 225 Anm. 313 = Otto
(vgl.. VIII, 1).]; außerdem drei Töchter, von denen die eine
Aebtissin ist; die zweite heirathete den Grafen Herimann [von
Meißen], und die dritte einen Sohn des Königs
Wlodemir [von Rußland],
wie ich weiter unten erzählen werde [227 Name der ältesten
Tochter unbekannt; Reglindis, vermählt
(V, 36) 1002 mit Markgraf Hermann von Meißen (1009-1032, +
1038); 3. Tochter vermählt mit Swentepolk,
Neffe und Adoptivsohn Wladimirs des Heiligen von
Kiew, vgl. VII, 65,72f., VIII, 32.]
Schölkopf, Ruth:
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"Die sächsischen Grafen 919-1024"
Markgraf Ricdag hatte außer diesem Sohn zwei
Töchter. Von einer berichtete Thietmar, dass sie die Gattin Herzogs
Boleslaw von Polen wurde, der sie bald verstieß. Seine
zweite Tochter, die in den Quedlinburger Annalen Ricdagi marchionis
praeclara filia Gerburg hieß, war Äbtissin zu Quedlinburg.
Ihr gelehrter Eifer und ihre Tugend werden lobend hervorgehoben. Sie starb
am 30. Oktober 1022.
oo 1. Boleslaw I. der Tapfere Herzog von Polen
- 985 967-17.6.1025
Kinder:
Tochter
-
oo N.N. Fürst von Pommern-Danzig
-
Literatur:
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Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 351,354 - Annalen von Quedlinburg - Eckhardt
Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher
Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 64-90 - Ludat,
Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches
und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag
Weimar Köln Wien 1995, Seite 21,98,111,114,126,169,177,497 - Posse,
Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem
Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 30 - Schölkopf,
Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien
und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993
Tafel 180 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft
Darmstadt 1992 Seite 175 -