Sohn des N.N.
Eigentlich Oktavian von Monticelli
Lexikon des Mittelalters: Band VIII Seite 1666
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Viktor IV. (Oktavian von Monticelli), Papst
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+ 20. April 1164
Lucca
Gegen-Papst seit 7. September 1159 (tumultuarische Wahl in Rom, St. Peter; Weihe: 4. Oktober in Farfa)
Aus einer der führenden Familien der Sabina, einer
Seitenlinie der römischen CRESCENTIER,
stammend und damit nach der Überzeugung der Zeitgenossen mit dem europäischen
Hochadel versippt, wurde er 1138 zum Kardinaldiakon von S. Nicola in
Carcere Tukliano kreiert und 1151 zum Kardinalpresbyter von S. Cecilia
promoviert. Als specialis amator Teutonicorum (Gesta Alberonis archiepiscopi,
MGH SS VIII, 255) war er mehrfach Legat bei FRIEDRICH
I., der ihn und seine Brüder 1159 mit der Grafschaft
Terni belehnte. Nach der Doppelwahl fand er im Kaiser seine Hauptstütze
(formelle Anerkennung auf der Synode von Pavia, Februar 1160), aber
Alexander III. gewann rasch
die größere Obedienz. Die Versammlung von St. Jean de Losne
(September 1162) nach dem mißlungenen Treffen zwischen dem Kaiser
und Ludwig VII. von Frankreich, bei
der Viktor IV. anwesend war, erneuerte
die Anerkennung, zeigte jedoch seine Isolation. Persönlich würdig
und von Reformabsichten erfüllt, vermochte er sich nicht von FRIEDRICH
I. zu lösen, wurde nur vom staufisch
gesonnenen Teil der deutschen Kirche anerkannt und hielt sich überwiegend
im kaiserlichen Einflußbereich in Oberitalien, im Burgund und im
Westen des Reiches auf. Auch sein kurialer Apparat verkümmerte zusehends.