Eventuell Tochter Reginars I. Langhals von Hennegau
und der Ermentrude, Tochter von König
Ludwig II. der Stammler
Nach E. Brandenburg als Tochter der Irmtrud
Enkelin des westfränkischen König Ludwigs
des Stammlers
Althoff, Gerd: Seite 419
************
"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
G 143
Me: 2.10. Cunice com Großmutter der Kaiserin Kunigunde
Die gleiche Person ist zum gleichen Tag auch ins jüngere
Necrolog von St. Maximin in Trier eingetragen worden. Angesichts der Tatsache,
daß mehrere Verwandte der Kaiserin Kunigunde
im Merseburger Necrolog begegnen (vgl. G 145a, G 176, K 16, G 173) und
angesichts der engen Beziehungen ihrer Familie zu St. Maximin in Trier,
wo ihre Eltern begraben wurden (vgl. Renn, Das erste Luxemburger Grafenhaus,
Seite 64f.), liegt es zwingend nahe, in der Cunice (Kunigunde)die
Großmutter der Kaiserin zu sehen (zu ihr vgl. Renn, Seite 2ff.; anders
Eckhardt, Genealogische Funde, Seite 54ff.).
Bei der Neustiftung des Gedenkens in Merseburg hat die
Kaiserin
Kunigunde
offensichtlich dafür gesorgt, daß ihre
Vorfahren in das Gedenken aufgenommen wurden, siehe dazu ausführlich
oben Seite 198f.
VI. 26. KUNIGUNDE
----------------------------
* ca. 890, + ...
Gemahl:
----------
a) vor 910
Wigerich, Graf im Trier- und Ardennergau 902, Pfalzgraf
von Aachen 916 19.I.
+ vor 919
b) (ca. 920)
Richwin, Graf von Verdun
+ 923
Anmerkungen: Seite 119
************
VI. 26. Kunigunde
Über die Frage, ob Kunigunde, die Mutter des
Grafen
Siegfried von Luxemburg, identisch sei mit Kunigund, Gemahlin
des Pfalzgrafen
Wigerich und des Grafen Richwin, besteht eine ausgedehnte
Literatur, von deren Aufzählung ich hier Abstand nehme, indem ich
allgemein auf Parisot, Origines Seite 278f., verweise. Ich führe hier
nur die Quellenzeugnisse an, welche mir dieser Identität als ausreichend
gesichert erscheinen lassen. Zunächst steht fest, daß Graf
Siegfrieds Mutter Kunigunde eine Tochter von
Ludwigs
des Stammlers Tochter Irmtrud
war, Tabula genealogica S. S. 2, 314 und 9, 303; ihr Vater ist nicht bekannt.
Ferner ist sicher, daß Bischof Adalbero von Metz, ein Sohn
jener Kunigunde, die mit Wigerich und Richwin verheiratet
war, aus ihrer ersten Ehe, urkundlich von König
Karl dem Einfältigen als nepos bezeichnet wird,
Cartul. de St. Lambert 1, n. 11. Sind beide Kunigunden dieselbe
Person, so war er tatsächlich König
Karls Großneffe (Enkel seiner Schwester Irmtrud).
Sind sie nicht identisch, so müßte, da von einer Verwandtschaft
Wigerichs
mit den KAROLINGERN gar keine Spur
vorhanden ist, die zweite Kunigunde ebenfalls eine sehr nahe Verwandte
König
Karls gewesen sein, was sehr wenig wahrscheinlich ist, da wir
die Familienverhältnisse der französischen KAROLINGER
ziemlich genau kennen und hier für die Anknüpfung einer solchen
Verwandtschaft kaum eine Möglichkeit zu bestehen scheint. Es erscheint
mit hyperkritisch, die einfache Lösung, die durch die Annahme der
Identität beider
Kunigunden
geboten wird, von der Hand zu weisen.
Sind sie aber identisch, so muß des Grafen Siegfried
Vater, über den keine Überlieferung vorhanden ist, entweder Pfalzgraf
Wigerich oder Graf Richwin gewesen sein, falls man nicht zu
der ganz unwillkürlichen Annahme greifen will, daß Kunigunde
noch einen dritten unbekannten Gatten gehabt habe. Die Kinder Wigerichs
und Kunigundens, von denen wir sechs kennen (siehe Teil II, Gen.
VII 57-62) müssen also seine Geschwister oder Stiefgeschwister gewesen
sein. Kinder aus Kunigundens zweiter Ehe sind nicht bekannt; denn
die Vermutung Schenks zu Schweinsberg (Geneal. Beiträge zur Reichsgesch.
S. 8 f.), daß der 959 verstorbene Herzog
Gottfried von Lothringen dieser Ehe entsprossen sei, muß
wegen unzureichender Begründung abgelehnt werden. Nun wird aber Graf
Siegfried in den Briefen des Erzbischofs Gerbert (ed. Havet lettres
n. 51, 52) als patruus des Grafen Gottfried von Verdun bezeichnet,
der ein Sohn Gozelos, Sohnes des
Pfalzgrafen Wigerich war (s. Teil
II, Gen. VIII 72), was wieder nur zutrifft, wenn er Gozelos Bruder oder
Stiefbruder war. Diese Argumente erscheinen mir als völlig durchschlagend;
es müssen aber noch einige Umstände erwogen werden, die gegen
diese Annahmen zu sprechen scheinen. Hier ist zunächst die Frage zu
stellen, ob nicht die Altersverhältnisse der Kunigunde dagegen
sprechen. (So namentlich Vanderkindere 2, 329 f.) Da ihre Mutter Irmtrud
etwa um 870 geboren sein kann (siehe oben V 25), so kann Kunigunde
um 890 (sogar etwas früher) zur Welt gekommen sein; sie hat Wigerich
vor 910 geheiratet und ihm, der zwischen 916 und 919 starb, mindestens
fünf Kinder geboren war also zur Zeit ihrer zweiten Vermählung
um 920 etwa 30 Jahre alt. Hier liegt also nicht die geringste wirkliche
Schwierigkeit vor. Ferner wird geltend gemacht, Graf Siegfried,
der erst 963 zum ersten Mal vorkommt und 998 starb, könne nicht wohl
der Sohn dieser Kunigunde sein, weil man seine Geburt um 940 ansetzen
müsse. Es liegt aber gar kein Grund vor, warum Siegfried nicht
älter gewesen sein könnte. Daß wir zufällig keine
Nachricht von ihm vor 963 haben, kann in dieser nachrichtenarmen Zeit nicht
auffallen; jedenfalls war er damals schon verheiratet; sein ältester
Sohn Heinrich kommt schon 964 vor (Mittelrhein. U.B. I, n. 220);
der Sohn, welcher am längsten lebt, Erzbischof Albero von Trier,
ist zwar erst 1055 gestorben, kann aber sehr wohl um 975 geboren sein,
wenn des Vaters Geburt um 920 fällt. Allerdings sprechen die chronologischen
Erwägungen stark dafür, daß Graf Siegfried aus Kunigundens
zweiter um 920 geschlossener Ehe stammte und etwa 922 oder 923 (in welchem
Jahr Graf Richwin starb) geboren war; er würde dann selbst
etwa 78 Jahre alt geworden sein. Ich sehe demnach auch in diesen Erwägungen
keinen stichhaltigen Gegengrund. Für Richwins Vaterschaft scheint
mir noch zu sprechen, daß 963 18. V. neben Siegfried in einer
Urkunde der Gräfin Uta, des oben erwähnten Bruders oder Stiefbruders
Gozelo Witwe, als Zeuge ein sonst unbekannter Graf Richwin erscheint, dessen
Name die Vermutung nahelegt, daß er ein rechter Bruder Siegfrieds
gewesen sei. Endlich ist noch ein Punkt zu erwähnen. In Gerberts Briefen
(ed. Havel n. 51) erscheint ein gleichnamiger Sohn des Grafen Siegfried.
Da nun, soviel wir wissen, unter seinen Söhnen keiner dieses Namens
war, könnte daraus geschlossen werden, daß es sich hier um einen
ganz anderen Grafen Siegfried handle, wodurch das oben angeführte
Zeugnis für die Verwandtschaft Siegfrieds mit den Söhnen
Wigerichs
seine
Beweiskraft verlieren würde. Bei der Seltenheit des Namens
Siegfried
ist das sehr wenig wahrscheinlich. Auch kann entweder
Graf Siegfried
einen
gleichnamigen jung verstorbenen Sohn gehabt haben, über den keine
anderen Nachrichten erhalten geblieben sind, oder es kann ein Fehler des
Abschreibers in der Adresse des betreffenden Briefes vorliegen, nämlich
Sigifrido filio anstatt Sigefridi comitis filio,
in welchem Fall der Name des Sohnes gar nicht genannt wäre. Jedenfalls
bietet die Sachlage weder einen Grund, den
Grafen Siegfried
(c.
922 bis 998) in zwei Personen, Vater und Sohn, zu zerspalten, wie es Parisot
tut, noch kann die Beweiskraft der früher angeführten Argumente
ernstlich erschüttern. Die Annahme wird auch stark unterstützt
durch die Tatsache, daß unter den Nachkommen des ARDENNER-Hauses
und Siegfrieds die gleichen Namen gebräuchlich sind und durch
den Güterbesitz, s. Witte, Lothr. Jb. 5,2, 46 f. Ganz sicher ist nur
die
karolingische
Abstammung ihres
Sohnes Siegfried. Ich bringe daher die Kinder erster Ehe, obwohl
ich sie für recht gesichert halte, im Teil II. [VI 36]
VI. 36.
Zu den Nachkommen Kunigunds eingehend H. Renn,
Das erste Luxemburger Grafenhaus, 963-1136, Bonn 1941, 2dd. Wir besitzen
nicht nur eine Genealogie des 11. Jahrhunderts, die die Generationenfolge
Ludwigs
des Stammlers - Ermentrud
(die Schwester Karls III.) - Kunigund
- Sigfrid - Kunigund (die Kaiserin,
Gattin HEINRICHS
II.) verzeichnet, sondern auch den urkundlichen Beweis der
karolingischen Abkunft im Diplom König
Karls III. von 911/15 (ed. Lauer nr. 65), in dem eine Pekarie
bestätigt wird für den comes Widricus und auf Lebzeiten
seiner Gattin und eines ihrer Söhne ... uxoris eius, nomine Cunegundis,
et unius filiorum ipsorum, videlicet nostri nepotis (!) Adelberonis
(der spätere Bischof Adalbero von Metz hier ausdrücklich
als Sohn von Karls Base Kunigund
bezeugt). In der umstrittenen Frage, welche der zahlreichen Kinder Kunigunds
aus ihrer ersten Ehe mit Wigerich/Widericus und welche aus der zweiten
Ehe mit Richwin von Verdun stammen, kommt Renn zu dem Ergebnis,
alle uns bekannten Kinder der ersten Ehe zuzusprechen. Brandenburg neigte
dazu, den Sohn Siegfried (unten VII, 68) der zweiten Ehe zuzuschreiben.
Dem stehen die Leitnamen eindeutig entgegen. Der Bruder des Kunigund-Gemahls
Wigerich
hieß
Friedrich, wie wir aus der Vita Johanns von Gorze c. 55 und 74 wissen.
Eben der Name Friedrich begegnet aber bei einem der Söhne
Siegfrieds:
Er hat ihn aus der Familie seines Vaters
Wigerich. Das gleiche gilt
für einen anderen Sohn Siegfrieds,
Adalbero, denn gerade
für den Bruder Siegfrieds, der auch Adalbero hieß,
sahen wir eben, daß er als Sohn des Wigerich/Widericus und
der Kunigund gesichert ist. Siegfried ist demnach den Söhnen
Kunigunds
aus der ersten Ehe zuzuschreiben. Brandenburg beging aber unabhängig
von der Entscheidung in dieser Frage einen kaum verständlichen Fehler.
Am Ende seiner Anmerkung VI, 26 bemerkt er: "Ganz sicher ist nur die karolingische
Abstammung
ihres Sohnes Siegfried. Ich bringe daher die Kinder aus erster Ehe,
obwohl ich auch sie für recht gut gesichert halte, im Teil 2." Hier
übersieht er, daß Trägerin der
karolingischen Abkunft ja die Mutter Kunigund ist - die
Abkunft all dieser Söhne und Töchter von ihr aber nie bezweifelt
wurde und bezweifelt werden konnte; er übersieht, daß ja gerade
für einen gesicherten Sohn der Kunigunde aus der ersten Ehe,
Adalbero,
die karolingische Verwandtschaft bezeugt
ist! Es sind also sämtliche Nachkommen der besonders wichtigen, in
Lothringen einflußreichen Kunigund-Kinder von der Tabelle
der "wahrscheinlichen Nachkommen" (bei Brandenburg VII, 57-62; VIII, 71-78;
IX, 81-90; X, 113-126,209-214; XII, 327-330; XIII, 571-573; XIV, 856-858)
zu streichen und den KARLS-Nachkommen
zuzurechnen. Zu Richwin ist dem von Brandenburg angegebenen Todesjahr
noch hinzuzufügen, daß er 895 VII 14 im D 3 Zwentibolds (ed.
Schieffer 21) als Graf von Verdun auftritt und im D 27 (ebd. 66) 899 I
23 zusammen mit Graf Widricus/Wigerich für die Kirche von Trier
interveniert.
Renn, Heinz: Seite 2,10-11
***********
"Das erste Luxemburger Grafenhaus"
Wie alle übereinstimmend berichten, heißt Sigfrids
MutterKunigunde.
Eine genealogische Tafel des 11. Jahrhunderts vermittelt uns diesen Namen
in der Ahnenreihe der Kaiserin Kunigunde,
der Tochter
Sigfrids von Luxemburg. Diese Stammtafel der Gemahlin
Kaiser
HEINRICHS II. zeigt folgendes Bild:
Ludwig der Stammler
- Ermentrudis - Kunigundis
- Sigfridus - Kunigundis,
Kaiserin
Sigfrid ist also durch seine Mutter Kunigunde
und seine Großmutter Ermentrude
der Urenkel des westfränkischen Königs
Ludwigs des Stammlers. Wer der Gemahl Kunigundens gewesen
ist, darüber schweigen die Quellen; keine teilt uns den Namen des
Vaters unseres Grafen Sigfrid mit.
Die Ahnen der Gemahlin Wigerichs mütterlicherseits
haben wir festgestellt. Wer aber Kunigundens Vater ist, darüber
wissen wir nichts Sicheres. Sigfrid Hirsch nimmt als solchen Reginar
Langhals an, allerdings ohne Angabe von Belegen [40 Jahrbücher
unter Heinrich II., I Seite 531; dieser Vermutung gibt auch Helene Stresow,
Seite 48, Ausdruck, siehe Seite 15.]. Manches spricht in der Tat dafür.
Schon bei oberflächlicher Überlegung fallen die gleichen Namensbezeichnungen
auf. Einer der Söhne Wigerichs heißt Giselbert,
während wir unter seinen Enkeln einen Reginar antreffen [41 Sohn
Gozlins, siehe unten, Seite 32, 38.]. Gerade diese beiden Namen kehren
im Geschlechte Reginar Langhals' ständig wieder.
Territorialgeschichtlich wird unsere Vermutung durchaus
gestützt. Die Nachkommen Kunigundens haben zum Teil große
Liegenschaften an Maas und Schelde. Da Wigerich und Richwin dort
vor ihrer Ehe nicht nachzuweisen sind, muß ihre Gemahlin diese Besitzungen
mitgebracht haben. Gerade in diesen Gegenden hat Reginar bekanntlich
das Hauptzentrum seiner Macht. Er konnte also seiner Tochter eine reiche
Mitgift zur Verfügung stellen. Außerdem wird Ermentrude
als
Tochter und Schwester der westfränkischen Könige sicherlich nur
einen der bedeutendsten Großen des Reiches geheiratet haben. Auch
eine Reihe persönlicher Beziehungen Reginar Langhals'
zum Königshaus
im Westreich lassen diese Verbindung durchaus als glaubwürdig erscheinen.
Die Ehe Reginars mit Ermentrude
wäre
um 890 oder noche inige Jahre vorher anzusetzen. Anschließend hätte
Reginar
dann Albrada geheiratet, die Mutter seiner Söhne Giselbert
und Reginar.
Barth Rüdiger E.: Seite 84,86 Anm. 16
**************
"Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"
Rikwin war zweiter Gemahl der Gräfin Kunegonde
[5 Vita Joannis Gorziensis, SS IV, Seite 367; siehe auch ebd., c.
40, Seite 348.], die in erster Ehe mit Graf Wigerich verehelicht
war [6 Wigerich (Widricus) nachweisbar als comes in Pago Bedinse
und als comes palatii.]. Graf Wigerich und Graf Rikwin
waren
bedeutende Persönlichkeiten des südlotharingischen Raums. Otto
von Verdun war Stiefsohn der in zweiter Ehe mit Graf Rikwin verehelichten
Gräfin
Kunegonde und Stiefbruder Friedrichs
I. von Ober-Lothringen.
Rikwin, Laienabt des Klosters St.-Pierre-aux-Nonnains
in Metz wurde 923 von Graf Boso ermordet. Ottos Stiefmutter war Enkelin
des westfränkischen Königs Ludwigs
II. des Stammlers. Daß Otto ein gemeinsamer leiblicher
Nachkomme
Graf Rikwins und dessen wenigstens zweiter Gemahlin Kunegonde
gewesen ist, ist auszuschließen. Rikwin heiratete Gräfin
Kunegonde, Witwe des zwischen 916 und 919 verstorbenen Grafen Wigerich,
wahrscheinlich zwischen 916 und 919.
Neben Graf Friedrich I., seit 959 sogenannter
Herzog von Ober-Lothringen, war der einflußreiche Bischof Adalbero
von Metz (929-962) ein weiterer Stiefbruder Ottos [16 SS IV, Seite
348, c. 40: Ipse Adalbero ... cum esset regii quidem paterna
simul a materna stirpe ... sanguinis (Adalbero war übrigens
Gegner der zweiten Heirat seiner Mutter Kunegonde mit Graf Rikwin);
siehe auch Ahnentafel IV-V in K.d.G., Band 4 (siehe Anmerkung 1).].
Hlawitschka Eduard: Seite 195
*****************
"Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen
Geschichte"
Und darüber hinaus hatte Karl der Einfältige auch noch andere Verwandte in Lotharingien, die einer solchen Herrschaftsregelung von vornherein geneigt sein mochten: Der Graf Wigerich vom Bidgau hatte Kunigunde, eine Enkelin Ludwigs des Stammlers und somit Nichte Karls des Einfältigen, zur Frau [37 Ausführliche Nachweise bei H. Renn, Das erste Luxemburger Grafenhaus (1941) Seite 31ff. - Bezeichnend ist vor allem, daß Karl der Einfältige einen Sohn Wigerichs und Kunigundes, Adalbero (später Bischof von Metz), als seinen nepos hervorhebt; Recueil des actes de Charles III le Simple Seite 146ff. nr. 65.]
Twellenkamp, Markus: Seite 478
*******************
"Das Haus der Luxemburger" in: Die Salier und das Reich
Graf Siegfried, der die später namengebende Burg erwarb, stand in engen familiären Bindungen zu den beiden Königssippen jener Zeit, den KAROLINGERN und den OTTONEN. Von seiner Mutter Kunigunde [17 Renn, Luxemburger (wie Anmerkung 1), Seite 2-10. Eine genealogische Tafel des 11. Jahrhunderts überliefert folgenden Ahnenreihe: Ludwig der Stammler - Ermentrude - Kunigunde - Siegfried - Kunigunde (Gemahlin Kaiser HEINRICHS II.); vgl. Regum Francorum genealogiae, MGH SS 2, Seite 314. Nach der Chronik der Grafen von Flandern stammte Ermentrude aus der zweiten Ehe Ludwigs mit Adelheid; vgl. Genealogieae comitum Flandriae, MGH SS 9, Seite 303, Zeile 10f.] her war er ein Urenkel König Ludwigs des Stammlers.
Hlawitschka Eduard: Seite 61-64
*****************
"Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische
Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und
11. Jahrhundert."
So wissen wir, daß die Ehe Kunigundes mit
Wigerich
kurz vor 910, vielleicht 907, zustandegekommen ist und daß Wigerich
zwischen 916 und 919 verstarb. Aus dieser Ehe
Kunigundes sind 6
Kinder hervorgegangen [56 Vgl. oben Anmerkung 32. - E. Kimpen, Zur
Genealogie der bayerischen Herzöge von 908-1070, in: Jahrbuch für
fränkische Landesforschung 13 (1953) Seite 74ff., versucht, Siegfried
von Luxemburg gänzlich aus der Zahl der Kinder Wigerichs und
Kunigundes
zu
eliminieren. Seine Argumente und seine Herleitung
Siegfrieds aus
der Hamaländer Grafenfamilie vermögen jedoch nicht zu überzeugen.
Vgl. außerdem E. Kimpen, Zur Herkunft Siegfrieds von Luxemburg, in:
Eifelkalender 1955 Seite 111-114. Die Thesen von Kimpen wurden bereits
von M. Uhlirz, Die ersten Grafen von Luxemburg, in: DFA 12 (1956) Seite
36 ff. mit großer Skepsis behandelt.].
910
1. oo Wigerich Pfalzgraf von Lothringen
- 919
920
2. oo Richwin Graf von Verdun
- 923
Kinder:
Adalbero I. Bischof von Metz (929-962)
910-26.4.962
Gozelo
um 914-19.10.942
Friedrich I. Herzog von Ober-Lothringen
912-17.6.978
Giselbert Graf im Ardennengau
915-17.4.963
Liutgard
915-8.4.960
1. oo Adalbert (MATFRIEDE)
- 944
2. oo Eberhard Graf von Egisheim
- 972/73
Siegfried Graf im Moselgau
915/17-26.10.997
Literatur:
-----------
Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 419 - Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lotharingien
im 10. Jahrhundert. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 84,86 Anm.
16,185 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 3, 119-120
- Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke
Verlag 1991, Band I Seite 186,478 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge
des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte
Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag:
Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 54,61-64,68,70,74,
107,109-112,116,118-120,125,130,132,136,138,146,179 - Hlawitschka
Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte.
Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 195 - Renn, Heinz: Das erste
Luxemburger Grafenhaus, Bonn 1941 Seite 2-12 - Werner Karl Ferdinand:
Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)
Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben.
Verlag L. Schwann Düsseldorf VI. 36. Seite 460 -