Ältester Sohn des Grafen Reginar I. Langhals von
Hennegau aus seiner 2. Ehe mit der Alberada, Tochter von
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 1466
********************
Giselbert, Herzog von Lothringen
------------
+ Oktober 939
Sohn von Reginar I., Graf von Hennegau und Alberada
Er war über seine Großmutter väterlicherseits Urenkel LOTHARS I.
928 oder 929
oo Gerberga
3 oder 4 Kinder:
---------------------
Heinrich (+ um 944)
Hadwide (?)
Alberada (oo Rainald von Roucy)
Gerberga (oo Graf von Vermandois)
Giselbert erbte 915,
als er unter mütterlicher Vormundschaft stand, die Güter und
Abteien seines Vaters. Er wurde 919 zum Gegner des westfränkischen
Königs Karls des Einfältigen,
da dieser die Abtei St. Servatius in Maastricht Giselbert entzogen
und sie dem Erzbischof von Trier übertragen hatte. In den folgenden
Jahren stand Giselbert, den lothringische
Große zum 'princeps' gewählt hatten, auf Seiten des deutschen
Königs
HEINRICH I. und unterstützte im W-Frankenreich den Thronanspruch
Herzog Roberts von Francien gegen
Karl.
Nachdem
HEINRICH Lotharingien 925 dem Imperium
unterstellt hatte, machte er Giselbert
zu
seinem Bundesgenossen, indem er ihm die Herzogswürde verlieh
und seine Tochter Gerberga zur Gemahlin
gab. 936 fungierte Giselbert als
Kämmerer
bei der Krönung OTTOS I. in Aachen.
In der Folgezeit ging er aber auf Distanz zum
ottonischen
Königtum und trat, gemeinsam mit Herzog Eberhard und OTTOS
Bruder Heinrich, schließlich
in offener Opposition. Im Verlauf dieser Konflikte musste er fliehen und
ertrank
bei Andernach im Rhein.
Er verfügte über zahlreiche lothringische Abteien
(St. Ghislain, Stablo, Echternach, St. Maximin in Trier, St. Servatius
in Maastricht, Remieremont, Moyenmoutier) und trug zu ihrer monastischen
Erneuerung bei, indem er ihnen Güter zurückerstattete und das
Wirken der Reformäbte unterstützte.
VI. 38. GISELBERT, Graf im Hennegau
---------------------------
* ca. 890, + 939 2. X.
Gemahlin:
------------
929 Gerberge, Tochter König HEINRICHS I.
+ 984 5. V.
II. oo König Ludwig IV.
Anmerkungen: Seite 156
------------------
VI. 38.-40.
Knetsch 12 f.
IV 4 GERBERGA
------------------------
* c 913/14, + nach 968 am V 5
929
1. oo Giselbert Herzog von Lothringen
c 880,
+ 939 X 2
939
2. oo Ludwig IV. König im westfränkischen Reich
* 920 IX 10/921
IX 10, + 954 IX 10
Die Vermählung Gerbergas,
der Tochter König HEINRICHS I.,
mit Herzog Giselbert von Lothringen bezeugen die Annales S. Maximini
a. 929, SS IV 6; die weiteren Quellenbelege sind bei BO. 22b zusammengestellt.
Der zeitliche Ansatz dieser Eheschließung ist in der Forschung strittig.
Wir folgen wie Köpke-Dümmler S. 16 und Werner VI, 12 dem Jahr
der Annales S. Maximini, während sich Waitz S. 121 f. und BO. 22b
für Sommer 928 entschieden, da die Annales S. Maximini in ihren Nachrichten
des Jahres 930 (Heirat des sächsischen Königs-Sohnes
OTTO mit Edgith, Tod König
Karls des Einfältigen) um ein Jahr vorausdatiert worden
sind und dann folglich auch die Heirat
Gerbergas
mit Giselbert ein Jahr zu spät stände. Doch läßt
sich bei einem Ansatz dieser Hochzeit für 929 an einen Zusammenhang
mit der Hausordnung desselben Jahres denken; vgl. zur Bedeutung dieser
Hausordnung für die familiären Verhältnisse des Königs
Schmid, Thronfolge S. 439 bis 442. Zur Zeit der Hausordnung muß die
Ehe Gerbergas aber schon bestanden
haben, wie aus den damals angefertigten Gedenkbucheinträgen in den
beiden Verbrüderungsbüchern von St. Gallen (col. 265, Piper S.
84) und dem Kloster Reichenau (pag. 63) ganz eindeutig hervorgeht. Zu den
REGINAREN,
der Familie Herzog Giselberts, vgl. Werner V, 11 und VI, 12-VI,
14, Knetsch, Brabant S. 12 zu III 4, sowie zur politischen Bedeutung der
REGINARE
Hlawitschka, Lotharingien passim. Herzog Giselbert hatte, wie Vanderkindere,
Formation Bd. 2, S. 163 f., annimmt, wohl die Grafenrechte im Lüttichgau;
vgl. dazu auch Nonn, Pagus S. 103.
GERBERGA
------------------
* Nordhausen 913/14, + 5. V. nach 968
I oo 928/29
Giselbert
916 Graf, 928 Herzog von Lothringen (Brabant)
+ ertrunken im Rhein X 929
II oo Ende 939
Ludwig IV. 936 König von Westfranken (KAROLINGER)
+ Reims 10.IX 954
Begraben: Saint Remy
Die Nachkommen Königin Mathildes
2. GERBERGA
--------------------
* ca. 913/14 in Nordhausen, + 5.5.969
Grabstätte: St. Remi in Reims
1. oo 928
Herzog Giselbert von Lothringen (+ 2.10.939)
2. oo Ende 939
König Ludwig IV. von Frankreich (+ 10.9.954)
DIE NACHKOMMEN KÖNIG HEINRICH I.
3. GERBERGA
--------------------
* ca. 913/14
+ 5.5. (969)
Grabstätte: Chor der Kirche St. Remi
I. oo 928
GISELBERT, Herzog von Lothringen
* ca. 880, + 2.10.939
II. oo Ende 939
LUDWIG IV., König von Frankreich
* ca. 920/21, + 10.9.954
Grabstätte: Chor der Kirche St. Remi in Reims
1. oo Godila
- um 928
928
2. oo 1. Gerberga von Sachsen, Tochter des Königs
HEINRICH I.
913-5.5.969
Kinder:
Heinrich
930- vor 944
Alberada
935-10.5.967
950
oo Ragenoldus Graf von Roucy
-10.5.967
Gerberga
935-7.9. nach 978
954
oo Adalbert I. Graf von Vermandois
-8.9.987
Hadwig
930- nach 939
v oo Berthold Herzog von Bayern
um 900-23.11.947
Literatur:
-----------
Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 159,162 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft
ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 38,47,49,51,58,74,77,81,83,85,89
- Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation
in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997
Seite 23 A 7,34,296 - Althoff, Gerd/Keller, Hagen: Heinrich I. und
Otto der Große, Muster-Schmitt Verlag Göttingen 1994 - Beumann,
Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite
35-39,42,49,54,59-61,84 - Brühl Carlrichard: Die Geburt zweier
Völker. Deutsche und Franzosen Böhlau Verlag GmbH & Cie,
Köln - DEUTSCHE FÜRSTEN DES MITTELALTERS. Fünfundzwanzig
Lebensbilder. Edition Leipzig 1995 Seite 63,68,72 - Die Salier und
das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite
367,375,397, 407,409 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung
des Deutschen Reiches, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1994,
Seite 245,366,462 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König,
Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 292-294 - Giese, Wolfgang: Der
Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz
Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 116,118 - Giesebrecht Wilhelm
von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Mundus Verlag 2000 Band I Seite
201-522 -
Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und
ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite
28-304 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen.
Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10.
und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 25,55,57,106,127,155
- Hlawitschka, Eduard: Herzog Giselbert von Lothringen und das Kloster
Remiremont, in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka Seite 377-421, Verlag
Peter Lang Frankfurt am Main - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie,
unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis.
Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung
Hannover 2003 Seite 29,63,148 - Hlawitschka, Eduard (Hg.): Königswahl
und Thronfolge in ottonisch-frühdeutscher Zeit. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft 1971 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das
Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart
1968 Seite Seite 177,189,193,203-205,217 - Hlawitschka, Eduard:
Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont (7.-13. Jh.), Saarbrücken
1963, Seite 42-44.105,129 -
Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln
der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 38,69,88,93 - Holtzmann
Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch
Verlag München 1971 Seite 74-78,80-83,107,112,117,119-124,148,172
- Keller Hagen: Ottonische Königsherrschaft. Organisation und
Legitimation königlicher Macht. Wissenschaftliche Buchgesellschaft
2002 Seite 67, 90,92,94,105,111,118,254 A 123 - Klauser, Heinrich:
Lexikon deutscher Herrscher und Fürstenhäuser, Kiesel Verlag
Salzburg 1982 Seite 94 - Köpke, Rudolf/Dümmler
Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1962 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 9,12 - Laudage, Johannes:
Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg
2001 - Mohr Walter: Geschichte des Herzogtums
Lothringen. Geschichte des Herzogtums Groß-Lothringen (900-1048)
Verlag "Die Mitte" Saarbrücken 1974 Band I Seite 17-27 - Schneidmüller
Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium
zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp
von Zabern Mainz 2001 Seite 158,162,208,220,267 - Schnith Karl:
Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln
1997 Seite 10,19,21 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher
in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz
Wien Köln 1990 Seite 115, 122,127 - Schwager, Helmut: Graf
Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf.
1994 Seite 6-390 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer
Verlag 1993 Tafel 16 - Waitz, Georg: Jahrbücher des Deutschen
Reiches unter König Heinrich I., Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1963 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des
Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels
Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann
Düsseldorf - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs
bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
1995 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam
jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 - Wies, Ernst W.: Otto der Große,
Bechtle Esslingen 1989, Seite 45-148 - Zettler, Alfons: Geschichte
des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart 2003 Seite
129, 132-134,135 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche
Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -