Begraben: Kloster Hastiere
Vielleicht Sohn des Grafen Odacar
Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 3
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VI. 26. KUNIGUNDE
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* ca. 890, + ...
Gemahl:
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a) vor 910
Wigerich, Graf im Trier- und Ardennergau 902, Pfalzgraf
von Aachen 916 19.I.
+ vor 919
b) (ca. 920)
Richwin, Graf von Verdun
+ 923
Widricus (Wigerich) comes palatii
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Wampach, Lux. Seite 152,156,170; Chatelain, Le comte de
Metz, in: Jb. G.l. G. XIII (1901), S. 251, Anm.1, und S. 255; Isenburg
I, Tafel 4; Cart. Gorze, Mettensia, S. 500; Parisot, Origenes, S. 282 und
T. Genealogique; Publications Sect. Hist. Institut G.-D. Lux. 95 (1981);
R. Gerstner, Geschichte der lothringischen Pfalzgrafschaft, S. 3f. Gerstner
geht meines Erachtens zu weit, wenn sie ihn als Pfalzgraf "anscheinend
für ganz Lothringen"
einreiht, vgl. ebd., S. 13, wo sie
diese Meinung wiederholt; + 916/19
Vater des ersten Luxemburgischen
Grafen
und Friedrichs
I. von Ober-Lothringen, Stadtgraf von Trier, Graf im Bitgau, bischöflicher
Pfalzgraf in Metz.
WIGERICH
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*um 870, + um 910
Graf im Triergau, Bed- und Ardennengau
Wigerich war Gegner
der KONRADINER im altpfälzischen
Raum und mächtigster Graf in Lothringen. Er förderte Erzbischof
Radbod von Trier und trat Münz- und Zollrechte an ihn ab. Er ging
911 zu König Karl III. von Frankreich
über und erhielt wichtige Vogteien und Lehen dazu. Er wurde 916 Pfalzgraf
von Lothringen. Hilfe erhielt er besonders durch seinen einflussreichen
Bruder Abt Friedrich von Gorze und St. Vanne (+ 942).
um 907
oo 1. KUNIGUNDE VON HENNEGAU
+
wohl Tochter des Grafen Reginar I. von Löwen-Hennegau; Nichte Karls III.
2. oo Richwin Graf von
Verdun
+ 923 erschlagen
Graf Wigerich (Widiacus),
der zum Jahre 909 ausdrücklich als Graf des Bidgaues bezeugt
ist, und der 902 bereits seine Zustimmung zu einer Restitution von Grafschaftsrechten
an den Trierer Erzbischof gibt, also schon damals Bidgaugraf war,
intervenierte bereits am 23. Januar 899 bei König
Zwentibold für die Kirche von Trier als Graf.
Wigerich ist dabei zwar nicht
ausdrücklich als Bidgaugraf bezeichnet, doch lässt seine
nach Stephans Tod (901) eindeutige Verankerung im Bidgau im Verein mit
dieser Intervention wohl darauf schließen, dass er schon in der Spätzeit
Zwentibolds Bidgaugraf geworden
war und Stephan hier abgelöst hatte. Dass Wigerich (Widricus)
nicht etwa anfangs nur Stadtgraf von Trier war und Stephan daneben
den Bidgau weiterverwaltete, machen auch die Untersuchungen von Y. Dollinger-Leonard
deutlich. Damals war Trier lediglich bevorzugter Sitz des jeweiligen Bidgaugrafen;
eine Stadtgrafschaft Trier gab es nicht!
Und darüber hinaus hatte
Karl der Einfältige auch noch andere Verwandte in Lotharingien,
die einer solchen Herrschaftsregelung von vornherein geneigt sein mochten:
Der Graf Wigerich vom Bidgau hatte
Kunigunde, eine Enkelin Ludwigs des Stammlers
und somit eine Nichte Karls des Einfältigen
zur Frau.
Nonn Ulrich:
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"Die gefälschte Urkunde des Grafen Widerich für
das Kloster Hastiere und die Vorfahren der Grafen von Luxemburg"
Die erste urkundliche Erwähnung der Abtei Hastiere
bietet ein Diplom
Karls des Einfältigen von
911-915, in dem er die Abtei, quam comes Windricus
per
preceptum habebat regale, zusammen mit Saint-Rombaut am Demer (Mecheln)
der Kirche von Sankt Lambert zu Lüttich überträgt.
Graf
Widerich, seine Gemahlin Kunigunde
und ihr Sohn Adalbero
sollen aber auf Lebenszeit beide Abteien in ihrem Besitz behalten.
Kommen wir nun zum Aussteller der Urkunde zurück.
Dass ein Graf Widericus Hastiere durch
königliche Verleihung besaß, geht aus der Urkunde Karls
des Einfältigen von 911-915 klar hervor, und dass er als
Gründer des Klosters galt, zeigt die Bestätigungsurkunde Alexanders
III. von 1180. Das Diplom
Karls des Einfältigen
nennt weiter
Widerichs Gemahlin Kunigunde
und seinen Sohn Adalbero; damit steht außer Zweifel, dass
es sich um jenen Grafen Widerich/Wigerich handelt,
der seit Renns grundlegenden Untersuchungen als Vater des Grafen Sigfrid
und
damit als "der Ahnherr des ersten luxemburgischen
Grafengeschlechtes" gilt. Er begegnet zuerst 899 als Intervenient in
einer Urkunde Zwentibolds für
Trier, und drei Jahre später stimmt er einer Übertragung gräflicher
Rechte durch Ludwig das Kind an den
Trierer Metropoliten zu. 903/04 finden wir ihn dann selbst als Urkundenaussteller,
der dem Kloster Echternach seine Besitzungen in der Gemarkung Itzig (bei
Luxemburg) schenkt. Aus einer Tauschurkunde zwischen dem Trierer Lehensträger
Rorich und der Abtei St. Maximin von 909 erfahren wir, daß er Graf
im Bitgau war: ... in pago Bedinse in comitatu Widrici in villa
vocabulo Eslingis (= Esslingen bei Meckel, Kreis Bitburg); diese Urkunde
hat er als Zeuge unterschrieben. Später erfreute er sich offensichtlich
der Gunst Karls des Einfältigen,
der ihm ja Hastiere auf Lebenszeit übertrug (911-915); und auf dessen
Placitum von 916 in Herstal, wo der König dem Kloster Prüm das
ihm widerrechtlich entzogene Kloster Süsteren restituierte, erscheint
er sogar als comes palatii (D K.d.E. 84 vom 19.1.916). Bald danach
scheint
Widerich gestorben zu sein;
auf der folgenden Reichsversammlung zu Herstal 919 wird er nicht mehr genannt.
Bestattet wurde er im Kloster Hastiere, wie aus der Urkunde seines Sohnes
Adalbero von Metz von 945 hervorgeht. Aufgrund vergleichender Berechnungen
schließt Renn, dass Widerich
kaum vor 870 geboren wurde; damit dürfte die öfters behauptetet
Identität mit jenem Grafen Widericus,
der mit anderen weltlichen und geistlichen Großen 877 den jungen
Ludwig den Stammler an die Maas begleiten sollte, entfallen.
Sicher auszuschließen ist eine Identifizierung mit jenem Wigricus,
der 860 beim Vertragsabschluß von Koblenz anwesend war.
Schaab Meinrad: Seite 18
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"Geschichte der Kurpfalz"
So begegnet ein sonst in den Trierer Raum gehöriger
Graf
Wigerich 916 als Pfalzgraf in einer Urkunde des westfränkischen
Königs Karl des Einfältigen,
die dieser in der Pfalz Heristal für Kloster Prüm ausstellen
ließ.
910
oo 1. Kunigunde, Enkelin Ludwigs II. des Stammlers
890/95- evtl. Tochter
Reginars I. Langhals
Kinder:
Adalbero I. Bischof von Metz (929-962)
910-26.4.962
Gozelo
um 914-19.10.942
Friedrich I. Herzog von Ober-Lothringen
912-17.6.978
Giselbert Graf im Ardennengau
915-17.4.963
Liutgard
915-8.4.960
1. oo Adalbert (MATFRIEDE)
- 944
2. oo Eberhard Graf von Egisheim
- 972/73
Siegfried Graf im Moselgau
915/17-26.10.997
Literatur:
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Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lotharingien
im 10. Jahrhundert. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 185 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt
an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 3 - Gerstner, Ruth: Die Geschichte
der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren Anfängen
bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz, Ludwig Röhrscheid Verlag
Bonn 1941 (Rheinisches Archiv 40) - Hlawitschka Eduard: Lotharingien
und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann
Stuttgart 1968 Seite 171,195 - Nonn, Ulrich: Die gefälschte
Urkunde des Grafen Widerich für das Kloster Hastiere und die Vorfahren
der Grafen von Luxemburg. Eugen Ewig zum 65. Geburtstag - Renn,
Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus, Bonn 1941 Seite 11-22 - Schaab
Meinrad: Geschichte der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 Seite 18 -
Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993
Tafel 50 -