Elisabeth von Andechs-Meranien               Burggräfin von Nürnberg
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um 1225-18.12.1272
 

Jüngste Tochter des Herzogs Otto I. von Meran aus seiner 1. Ehe mit der Beatrix von Burgund, Tochter von Pfalzgraf Otto
 

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 164
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78. Elisabeth
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Vermählt wahrscheinlich 1246 (vor 1251 Okt.) mit dem Burggrafen Friedrich III. von Nürnberg Mon. Zoll. 2, 69, MB 30 a, 318 f,
+ 1272 18/12 Heilbronner Kalender von 1483
 ihr Gatte + 1297.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 27
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78. Elisabeth
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(Monum. Zoller II. 69.)
Heiratet vor X.1251 (wahrscheinlich 1246) (Mb. 30/I. 318/9) Burggraf Friedrich III. von Nürnberg, + Kadolzburg 14.VIII.1297.
Sie + 18.XII.1272 (zwischen 7.II.1272 und 25.X. 1273), Heilsbronner Kalender von 1483.
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Elisabeth war die Erbin von Hof und Bayreuth.

Ausstellungskatalog Kloster Andechs:
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Herzöge und Heilige:

Der Kampf um das ANDECHSER Erbe brach angesichts dieser Verhältnisse zunächst lediglich in Franken aus, wo Bischof Heinrich von Bamberg bereits im Februar 1249 die Grafschaft im Radenzgau mit dem Landgericht in der Bamberger Diözese sowie die Burgen Giech, Niesten und Lichtenfels als Kirchenlehen, die durch den Tod ihres bisherigen Inhabers freigeworden waren, einzuziehen versuchte. Das Bestreben des Bischofs, den von seinen Vorgängern an die ANDECHSER verliehenen Besitz nicht wieder auszugeben, sondern zum Ausbau einer geistlichen Landesherrschaft zu verwenden, führte zu Kämpfen, die das Hochstift vor allem mit Burggraf Friedrich von Nürnberg, dem Mann der ANDECHSERIN Elisabeth, und Graf Friedrich von Truhendingen, der mit Margarete von Andechs verheiratet war, zu bestehen hatte. Als man sich schließlich zu einigen vermochte, konnte das Hochstift die Grafschaft im Radenzgau sowie die Vogtei über die Klöster Banz und Langheim behaupten. An die Truhendinger Erben kamen dagegen die Juragüter mit Giech und Scheßlitz sowie die Burgen Neuhaus und Arnstein, westlich des Mains auch die Burg Stufenberg und der Markt Baunach. Die Burggrafen von Nürnberg erhielten dagegen die Herrschaft Bayreuth, dazu das Regnitzland, das sei freilich bald an die Vögte von Weida verlieren sollten.
So konnten Alice und Pfalzgraf Hugo ihre freigräflichen Rechte zunächst tatsächlich unangefochten wahrnehmen. Allerdings hatte sich ihr Schwager, Burggraf Friedrich von Nürnberg, bereits 1249 von König WILHELM von Holland alle Reichslehen - und dazu zählte auch die Freigrafschaft Burgund - verleihen lassen, die Herzog Otto VIII. zu Lebzeiten besessen hatte. Burggraf Friedrich von Nürnberg und seine Frau Elisabeth waren daher die ersten, die wenige Jahre später die Ansprüche auf das burgundische Erbe geltend machten. Dabei war ihnen der Vater Pfalzgraf Hugos, Graf Johann von Chalon, behilflich. Dieser hatte aus seiner 2. Ehe mit Isabella von Courtenay einen Sohn namens Johann, der 1255 mit Adelheid, der Tochter Burggraf Friedrich von Näürnberg und Elisabeths, vermählt werden sollte.
Als Adelheids Mitgift wurden 7.000 Mark Silber vereinbart, die jedoch nicht wie üblich, von ihren Eltern erlegt werden mussten, sondern in diesem Fall vom Vater des Bräutigams bereitzustellen waren, dem zuvor die burggräflichen Ansprüche auf die Freigrafschaft um die gleiche Summe verkauft worden waren. König WILHELM von Holland bestätigte dieses Heiratsabkommen noch im gleichen Jahr; doch kam die Ehe zwischen Johann von Chalon und Adelheid von Nürnberg nicht zustande. Da Pfalzgraf Hugo und seine Gemahlin Alice entschlossen waren, ihre Rechte auf die Freigrafschaft notfalls auch mit Waffengewalt zu behaupten, wurde der  Ehevertrag bereits 1256 für ungültig erklärt. Die Ansprüche des burggräflichen Hauses an die tatsächlichen Inhaber der Freigrafschaft, an Hugo und Alice also, wurden für 1.040 Mark Silber verkauft. Mit Geld konnten diese wenige Jahre später auch Graf Friedrich von Truhendingen und dessen Frau Margarete entschädigen, die 1262 für 400 Mark Silber auf ihre Ansprüche verzichteten.
 
 
 
 

 1246
  oo 1. Friedrich II. Burggraf von Nürnberg
          1220-14.8.1297
                   Kadolzburg
 
 
 
 

Kinder:

  Johann Ersterbe
        -   1261/62 ermordet

  Siegmund
        -   1261/62 ermordet

  Maria
         -25.11.1298

  oo Ludwig V. Graf von Öttingen
             -9.11.1313

  Adelheid
        -   1306/07

1270/73
  oo Heinrich II. Graf von Castell
             -   1308

  Elisabeth
       - vor 1288

  oo Gottfried III. Graf von Hohenlohe
- 1290   -
 
 
 

Literatur:
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Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998 Seite 132,137, 165,171,336 -