Chedinus                                                   Dux 590
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Sohn des N.N.
 

Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1985
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HEDENE
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Der Leitname begegnet außerdem schon 590 (Chedin/Ethen, austrasischer Herzog unter Childebert II.) und noch einmal gegen Mitte des 7. Jahrhunderts (Cheden/Goden, Bruder Bischof Abbos [Goericus'] von Metz, eventuell identisch mit Heden dem Älteren).


Ewig Eugen: Seite 100,131
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"Die Merowinger und das Frankenreich"

Die Mainlande sind von den Franken-Königen dagegen früher politisch und wirtschaftlich organisiert worden. Hier könnte das um Würzburg zentrierte Gebietsherzogtum, das im 7. Jahrhundert in Erscheinung tritt, in späte 6. Jahrhundert hinaufreichen. Denn der Name Heden, eine Leitname der Würzburger Herzöge, begegnet schon bei dem dux Chedinus, der 590 das Heer Childeberts II. in Italien befehligte.
Da die Mainlande und Thüringen Etappengebiete für den Aufmarsch gegen Awaren und Slawen an der mittleren Elbe waren, dürften hier militärische Bezirke schon unter Childebert II. und Theudebert II. geschaffen worden sein. In der Zeit Dagoberts zeichnen sich drei größere Amtssprengel ab:
das Markenherzogtum Thüringen, das der König 632 nach der Niederlage von Wogastisburc Radulf übertrug,
das um Würzburg zentrierte mainthüringische Herzogtum und das
Herrschaftsgebiet des AGILOLFINGERS Fara in der Wetterau oder um Aschaffenburg.
Die Ahnenreihe der benachbarten, aber erst später in Erscheinung tretenden mainthüringischen Herzöge reicht mit dem Stammvater Ruodi bis in die Zeit Dagoberts hinauf. Doch begegnet der Leitname Heden (Chedinus) schon bei einem dux Childeberts II., der 590 eine fränkische Heeresgruppe gegen die Langobarden führte und auch den Würzburger Dukat verwaltet haben kann. Der äußerst seltene Name läßt jedenfalls auf Verwandtschaft mit Ruodi schließen, dem Dagobert das mainthüringische Herzogtum wohl übertrug, als er Radulf als Herzog im thüringischen Stammland einsetzte.

Jarnut Jörg: Seite 59
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"Agilolfingerstudien"

590 unternahmen die austrasischen Franken im Bündnis mit Byzanz ihren bis dahin größten Angriff auf das von Authari beherrschte Langobardenreich. Nicht weniger als 20 Herzöge befehligten die Invasionstruppen. Aber mangelnde Koordination der militärischen Operationen, Sommerhitze und die Unfähigkeit, befestigte Städte zu nehmen, führten zu einem kläglichen Scheitern der Offensive: Bald verhandelte Chedinus, der die nach NO-Italien eingedrungenen Truppen kommandierte, mit Authari über einen Frieden. Zweifellos bedeutete dieser nur drei Monate währende Krieg eine schwere Schlappe und einen empfindlichen Prestigeverlust für das Frankenreich.
 
 
 
 
 
 
 
 
 


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