Ellak                                               König der Hunnen (453-454)
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um 425 454 gefallen
              am Nedao
 

Ältester Sohn des Hunnen-Königs Attila und der Königin Kreka; Bruder des Fürsten Denghizik
 

Lexikon des Mittelalters:
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Hunnen
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[1] Geschichte:

Nach Attilas Tod (453) wurde sein ältester Sohn Ellak Groß-König; gegen ihn erhoben sich zunächst seine jüngeren Brüder, dann unter Führung des Gepiden-Königs Ardarich Gepiden, Rugier, Sueben und Sarmaten. Ellak fiel am Fluß Nedao (nicht lokalisiert) in der zweiten Völkerschlacht, in der auf Seiten der Hunnen noch Ostgoten und Skiren kämpften (455). Die nach Osten fliehenden Hunnen organisierte Attilas mittlerer Sohn Dengitzik von neuem; er verlor 469 bei einem Angriff auf Ostrom Schlacht und Leben. Mit ihm endet die europäische Geschichte der Hunnen.



Schreiber Hermann: Seite 208
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"Auf den Spuren der Goten."

Das Heer seiner Söhne, wie einzelne Forscher es genannt haben, mag zunächst zwei Dutzend Namen vereint haben. Bedeutung erlangten aber nur der tapfere Ellak und der unbändig zähe, ja beinahe heroisch weiterkämpfende Denghizik, während der strahlende Prinz Gheism, den Attila mit einer Schwester des Gepiden-Königs Ardarich gezeugt hatte, die Linie bis weit ins sechste Jahrhundert herauf fortleben läßt.
Einigermaßen ausgegliechenw ar nur die erste, die größte der zahlreichen Schlachten, mit denen die Hunnen die Ostgoten in die alte Botmäßigkeit zurückzwingen wollten, in denen aber auch der kluge Gepiden-König Ardarich, der erste Berater Attilas, für seinen Neffen Gheism um das Attila-Erbe kämpfte. Diese große Schlacht fand 454, also bald nach Attilas Tod, am Fluß Nedao statt, einem pannonischen Wasserlauf, der bisher nicht eindeutig identifiziert werden konnte. Ich habe in meinem Hunnenbuch p. 316 ff. den ungarischen Fluß Kapos, einen rechtsufrigen Nebenfluß der Donau, als Lösung des alten Rätsels vorgeschlagen. Am Neado fiel Ellak, Attilas Ältester, und seither erscheinen die Hunnen nach Osten abgedrängt, Ostgoten und Gepiden aber treten in Pannonien auf.

Schreiber Hermann: Seite 312,315,319
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"Die Hunnen. Attila probt den Weltuntergang."

Wer aber wie die Mutter von Attilas Lieblingssohn Ernak, dem ein weiches und verbindliches Gemüt nachgerühmt wird? Mit welcher Frau zeugte Attila die harten Kämpfer, die ihm beide so ähnlich waren, nämlich Ellak und Denghizk? Oder andersherum gefragt: Wie kam es, daß jener Sohn Gheism, den Attila aus seiner Verbindung mit der Schwester des Gepiden-Königs Ardarich hatte, keine größere Rolle spielte?
Die entscheidende Schlacht um die Nachfolge wird an einem Flüßchen geschlagen, von dem bis auf den heutigen Tag niemand zu sagen weiß, wo es entspringt und wo es mündet. Mit anderen Worten: An jenem pannonischen Flüßchen herrschte die Situation von Chalons. Der härteste Kampf tobte zwischen den besten Kriegern des Jahrhunderts, den Germanen und den Hunnen. Zunächst sah es so aus, als würde das hunnische Ungestüm den Sieg davontragen, die natürliche Überlegenheit der Bogenschützen vor dem Beginn des Handgemenges. Dann aber setzten sich die größere Ausdauer und die höhere Kampfmoral der Germanen durch, die für ihre gewohnten Führer stritten, und die Gepiden erreichten den ersten Einbruch in die Reihe der Hunnen. Neben angeblich 40.000 anderen Hunnen starb auch Attilas ältester Sohn und designierter Nachfolger Ellak, ein Wunsch des großen Toten, um den sich niemand geschert hatte.
Zwei Parteien werden unter ihnen erkennbar. Die eine tritt, da Ellak am Nedao gefallen ist, nun unter der Führung Denghiziks auf, des Sohnes, der - von Ellak abgeshen - König Attila am ähnlichsten gewesen sein soll. Die andere Gruppe ist vertreten durch Ernak, den Lieblingssohn. Er hat neben sich die jüngeren Brüder Emnedzar und Uzendur, die von der gleichen Mutter stammen wie er und mit ihm für den Frieden und den Übergang zu einer seßhaften Lebensweise stimmen.
 
 
 
 

Literatur:
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Schreiber Hermann: Auf den Spuren der Goten. List Verlag München 1977 Seite 208 - Schreiber Hermann: Die Hunnen. Attila probt den Weltuntergang. Econ Verlag Wien-Düsseldorf 1990 Seite 306, 312,315,319,323 -