Unsere Kenntnis von den Frauen der
karolingischen Hausmeier
ist begrenzt [59 E. Hlawitschka, Die Vorfahren Karls des Großen,
in: W. Braunfels (wie in Anm. 4). Derselbe, Zur landschaftlichen Herkunft
der Karolinger, in: Rhein. Vjbll. 27, 1962. Derselbe, Studien zur Genealogie
und Geschichte der Merowinger und der frühen Karolinger, in: Rhein.
Vjbll. 43, 1979. S. Konecny, Die Frauuen des karolingischen Königshauses.
Die Bedeutung der Ehe udn dei Stellung der Frau in der fränkischen
Herrscherfamilie vom 7.-10. Jahrhundert. (Diss. der Universität Wien
132) Wien 1980 (in manchem überholt). K. Schmid, Familienfolge, Geschichtsbewußtsein,
in: Il matrimonio, Band 1 (wie in Anm. 45). J. Heidrich, Von Plectrud zu
Hildegard. Beobachtungen zum Besitzrecht adliger Frauen im Frankenreich
des 7. und 8. Jahrhunderts und zur politischen Rolle der Frauen der frühen
Karolinger, in: Rhein. Vjbll. 52, 1988, Seite 1ff.]. Dabei haben sie den
Aufstieg der KAROLINGER
durch den Landbesitz, den sie einbrachten, erheblich beigetragen.
Pippin
der Mittlere, erster de facto Beherrscher des fränkischen
Gesamtreiches, wählte mit ausgeprägtem Sinn für die Stärkung
des karolingischen Hausgutes Plectrudis
zur Gemahlin, eine Tochter des in der Trierer und mittelmoselländischen
Geschichte hervorragenden Seneschalls
Hugobert und seiner Frau Irmina,
Stifterin der Abtei Echternach und nach dem Tod ihres Gatten
Äbtissin des Trierer Klosters Oeren;
Pippin legte damit
den Grunstein für den karolingischen
Güterkomplex an der mittleren Mosel. Plectrudis hatte nämlich
keine Brüder, nur Schwestern, und war daher eine reiche Erbtochter
- aber nicht nur das.
Karl
Martells Sohn Pippin,
von den Franken proklamierter, von den
Bischöfen gesalbter König - heiratete Bertrada
die Jüngere, eine Tochter des Grafen
Heribert von Laon, Enkelin der älteren Bertrada. An
diese jüngere
Bertrada war altes Familiengut der Irmina-Hugobert-Sippe
gefallen;
ihre Großmutter, eben die ältere Bertrada, war vermutlich
eine Schwester der Plectrudis. Die ältere Bertrada hat
gemeinsam mit ihrem Sohn Heribert das Eifelkloster Prüm gegründet,
das die jüngere Bertrada
mit ihrem Gemahl wieder begründete und reich dotierte.