Heinrich III.                                   Graf von Luxemburg (1086-1096)
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um 1065-   1096
(* vor 1070 Hoensch)
 

Ältester Sohn des Grafen Konrad I. von Luxemburg und der Ermesinde von Aquitanien, Tochter von Herzog Wilhelm Peter
 

Brandenburg Erich: Tafel 12 Seite 24
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

XI. 58. HEINRICH, Graf von Luxemburg 1086
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* ca. 1075, + nach 1095 X., vor 1096

Anmerkungen: Seite 137
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58. - 63
Die Reihenfolge der Geschwister läßt sich nur mutmaßen. Vgl. Schötter, Witte, Lothr. Jb. 5,2,70f. - Über eine weitere Schwester Mathilde erfahren wir nur etwas durch Alberich von Troisfontaines, S. S. 23, 850, der sie als Gemahlin Gottfrieds III. Grafen von Blieskastel aus dem Hause LUNEVILLE (+ nach 1127) kennt. Gegen die Richtigkeit dieser sonst ganz unbeglaubigten Nachricht macht W. Möller 2, 140, mit Recht geltend, daß dann ihr Sohn Volmar I. nicht die Clementia von Metz hätte heiraten können, deren Großmutter Ermesinde (Nr. 63) war, weil dann Verwandtschaft folgender Art bestanden hätte:

Konrad                -- Ermesinde     -- Mathilde    -- Clementia
von Luxemburg  -- Mathilde        -- Volmar I.



Thiele Andreas: Tafel 66
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

HEINRICH III.
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    + wohl 1096

Folgt 1086; ist kaisertreu; beendet den Streit mit Trier.



Heinrich III. schloss mit dem Erzbischof von Trier einen Vergleich, der ihn für 600 Mansen Land zu Treueid, Gehorsam und Waffenhilfe gegen jedermann, ausgenommen den Kaiser, verpflichtete.

Twellenkamp Markus: Band I Seite 496
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"Das Haus der Luxemburger" in: Die Salier und das Reich

Das Erbe Konrads trat sein Sohn Heinrich III. an, von dem nur wenig bekannt ist. Aus einer ohne Eschatokoll und Datierung überlieferten, aber wohl zwischen 1095 und 1101 ausgefertigten Urkunde seines Bruders und Nachfolgers Wilhelm geht hervor, dass er mit Erzbischof Egilbert von Trier, einem Parteigänger HEINRICHS IV., einen Vergleich geschlossen hat. Danach erhielt der Graf 600 Mansen und sollte dafür dem Trierer Treueid und Mannschaft leisten und zwar contra omnes preter regiam potestatem. Außerdem ist noch ein Treffen Heinrichs mit dem Pfalzgrafen Heinrich von Laach überliefert, bei dem der LUXEMBURGER als Vogt von Echternach auftrat. Das Todesjahr des kinderlos verstorbenen Heinrich ist nicht bekannt.

Renn, Heinz: Seite 165-166
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"Das erste Luxemburger Grafenhaus"

Graf Konrad von Luxemburg hat seinen Angriff auf das Erzstift Trier mit einer Pilgerreise ins hl. Land büßen müssen, auf der ihn 1086 der Tod ereilte. Trier ist also der Stärkere gewesen. Heinrich III., der jetzt die Grafschaft übernimmt, schließt mit Erzbischof Egilbert (1079-1101) einen Vergleich. Der LUXEMBURGER erhält von ihm 600 Mansen Land, dafür verspricht er Egilbert Treueid, Gehorsam und Waffenhilfe gegen jedermann, ausgenommen den Kaiser. Die beiden treuen Anhänger HEINRICHS IV. werden sich aus politischen Gründen zu dieser gemeinsamen Frontrichtung bekannt haben. Außerdem muß Egilbert alles daran liegen, sich nicht auch noch mit seinem mächtigen Nachbarn im Westen zu überwerfen. Der frühere Dompropst von Passau genießt nämlich als Landfremder nur wenig Sympathie; dauert es doch fast sechs Jahre, bis der Bischof von Verdun sich bereitfindet, seinen Metropoliten zu weihen. Später kündigt ihm auch dieser, wie zuvor die Suffragane Metz und Tull, den Gehorsam.
Den LUXEMBURGER treffen wir nur noch am 12.4.1095 auf einer Tagung an, die unter dem Vorsitz es Pfalzgrafen Heinrich von Laach zusammentritt. Hier wird er als Vogt des Klosters Echternach veranlaßt, verletzte Rechte der Abtei wieder gutzumachen. Dieses ist die letzte Nachricht und der einzige urkundliche Beleg, der uns von Heinrich III. während seiner Regierunsgzeit überkommen ist. Wegen des Fehlens an Unterlagen ist es zu erklären, daß die meisten Genealogen aus früherer Zeit Heinrich nicht als regierenden Grafen anerkannt haben. Wie haltlos diese Einwände sind, hat Schötter dargelegt. Die Abmachungen mit Erzbischof Egilbert und die Behauptung der Vogtei Echternach lassen keinen Zweifel darüber zu. Bald nach der Restituierung Echternachs muß Heinrich vielleicht im Alter von 30 Jahren aus dem Leben geschieden sein; denn bereits im folgenden Jahre übt seine Bruder Wilhelm Vogteirechte in der Abtei St. Willibrords aus.
Heinrich III. trifft das Geschick seiner beiden Vorgänger gleichen Namens, auch er stirbt kinderlos. Wir wissen noch nicht einmal, ob er überhaupt eine Gattin heimgeführt hat.

Hoensch, Jörg K.: Seite 15
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"Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437."

Dem etwa zehn Jahre lang regierenden Sohn Graf Heinrich III. war es ein Anliegen, einen Vergleich mit dem Trierer Erzbischof Egilbert zu schließen, der ihm für das Versprechen der Truppenhilfe 600 Mansen zu Lehen gab.
 
 
 
 

Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 12 Seite 24,137 - Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer 2000 Seite 15 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 - Renn, Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus, Bonn 1941 Seite 165-166 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 66 - Twellenkamp, Markus: Das Haus der Luxemburger, in Die Salier und das Reich, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Band 1 Seite 488,496 -