Sohn eines Grafen Amadeus in Burgund
Thiele, Andreas: Tafel 392
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
ANSKARIUS
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+ um 901
Sohn eines Grafen Amadeus in Burgund
Aus fränkischem Reichsadel stammend. Erschien seit
888 als treue Stütze der kaiserlichen WIDONEN
und galt als deren Verwandter. Er verlegte 894 dem
Kaiser
ARNULF den Rückweg über Ivrea-Piemont; er war
seit etwa 891 Markgraf. Er beherrschte die NW-Lombardei und ging
898 zu
BERENGAR
über. Er war ein großer Gönner des Klosters Bobbio.
Buch I
35. Seitdem gaben die Italiener wenig auf Arnulf
und achteten ihn für nichts. Darum entstand auch, als er
nach Pavia kam, ein ziemlicher Aufruhr in der Stadt, und in seinem Heer
wurde ein solches Blutbad angerichtet, daß die unterirdischen Gewölbe
der Stadt, die man mit anderem Namen Kloaken nennt, von den Leichen der
Erschlagenen angefüllt wurden. Da Arnulf
dieses sah, beschloß er, weil es über Verona unmöglich
war, auf der Straße Hannibals, die man Bardus nennt, und über
den Großen St. Bernhard heimzukehren. Und da er vor Ivrea anlangte,
befand sich daselbst der Markgraf Anskar [61
Zuvor Graf von Ouche bei Dijon, Vater des Markgrafen
Adalbert von Ivrea.], auf dessen Anstiften die Stadt sich empörte.
Arnulf aber gelobte unter Eid, von
dem Ort nicht eher zu weichen, als bis man ihm den Anskar ausgeliefert
hätte. Dieser jedoch, ein sehr furchtsamer Mann, ganz mit dem zu vergleichen,
von welchem Maro sagt: "Reich an Hab' und der Zunge Gewalt; doch weniger
feurig kämpfte der Arm", verließ die Burg und verbarg sich in
Felsenhöhlen unweit der Stadtmauer. Dies tat er aber deshalb, damit
die Einwohner mit gutem Gewissen dem König die Versicherung abgeben
könnten, Anskar sei nicht in der Stadt. Diese eidliche Zusicherung
also nahm der König an und setzte dann seinen Zug fort.
Pauler Roland: Seite 19
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"Das Regnum Italiae in ottonischer Zeit"
Die Markgrafschaft Ivrea, eine der jüngeren
Markgrafschaften, bildete sich spätestens unter Anscar
I. heraus, der mit König
WIDO im Jahre 888 nach Italien gezogen war.
oo N.N.
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Kinder:
Adalbert Markgraf von Ivrea
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923
Literatur:
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Brunhofer, Ursula: Arduin von Ivrea. Untersuchungen
zum letzten italienischen Königtum des Mittelalters. Arethousa Verlag
Augsburg 1999 Seite 152 - Hlawitschka,
Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962),
in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard
Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 76,80,89,100, 104,116,128-130,286
- Liudprands von Cremona: Werke in: Quellen zur Geschichte der sächsischen
Kaiserzeit. Band VIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977
Seite 246,282 - Pauler Roland: Das Regnum Italiae in ottonischer
Zeit. Max Niemeyer Verlag Tübingen 1982 Seite 19 -
Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer
Verlag 1994 Tafel 392 -