Ältester Sohn des Pfalzgrafen
Hartwig II. von Bayern und der Friderun,
Tochter vom IMMEDINGER Reting
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 25
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Aribo V., Pfalzgraf
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+ 1102
Vater:
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Hartwich III.
Verfiel 1055 zusammen mit seinem
Bruder Boto wegen Hochverrates der Acht, starb ein halbes Jahrhundert
später als Privatmann und Graf von Haigermoos.
Mitstifter des Klosters Millstatt in Kärnten.
Literatur:
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NDB 1; Riezler
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GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 59
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25. Aribo VI.
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F. Frutolf-Ekkehard: duo fratres
Aerbo et
Boto...Hartwici
palatini comitis filii SS 6, 226; eV.
1041 14/5 Ostermiething im (unteren) Salz(burg)gau in
comitatu Aribonis palatini comitis
D H III n 79; über seine Beteiligung am Aufstand gegen
HEINRICH III. 1053 liegt keine Nachricht vor, doch steht sie
außer Zweifel, da 1059 der PILGRIMIDE Kuno als Pfalzgraf erscheint
(v. Guttenberg, Bamb. Reg. n 312)
(1066/77) der nobilis
vir Aribo, Gattin Liutkarde, tauscht von dem Erzbistum
Salzburg ein 1/3 Zehnt für seine 4 Kirchen (Kl.) St. Paul, St. Wallburgen
(im Götschitztal, Herrschaft Eberstein) und 0 und U Millstatt (alles
in Kärnten) Salzb. UB 2, 166 n 99
(1074 Ranshofen) Aribo comes
de Hegirmos et frater eius
Poto comes de Botensteine (die zwei Grafentitel beinhalten keine
wirkliche Grafschaft) als Zeugen einer Schenkung HEINRICHS
IV. an Ranshofen MB 3, 246
+ 1102 18/3 Frutolf-Ekkehard: Aerbo
iam grandaevus migravit in domino SS 6, 224
Annalista Saxo ebenso palatinus, hic iace
Millstatt: Aerbo comes palatinus
et fundator huius ecclesie Necr. 2, 222, 457
Rosazz: Aerbo comes
Wiesflecker n 163.
Gemahlinnen:
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1. Liutgard (1066/77) s. o., vermutlich Witwe
des SIEGHARDINGERS Engelbert V. (+ c 1040), deren Erbtochter aus 1. Ehe
Richardis der SPANHEIMER Siegfried I. (+ 1065) heiratete; diese Annahme
erklärt die Angabe der Papsturkunde vom 27/3 1122 (Kehr-Brackmann
GP I, 107 n 1), dass die Verwandten (parentes) die Pfalzgrafen Engelbert,
der das Kloster dem Heiligen Stuhl übergab, das Kloster erbaut (siehe
obigen Nekrolog von Millstatt). Pfalzgraf Engelbert aus dem Hause GÖRZ
war ein Enkel Engelberts I., des Sohnes Siegfrieds von Spanheim.
2. Willa (Guilla) genannt in der Papsturkunde
von 1109 14/4 über die Gründung des Klosters Weißenohe
(G Gräfenberg, Oberfranken) durch den illustris
vir Aribo, seine Gemahlin Guilla und seine Nichte Hadamoth
(Kehr-Brackmann GP 3, 3. Teil 294). Willa (Willebirg) gehörte
vermutlich dem Hause EPPENSTEIN an und war eine Schwester Herzogs Heinrich
III. von Kärnten (+ 1122).
1. oo 2. Liutgard, Witwe des SIEGHARDINGERS Engelbert
V.
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2. oo Willa (Willibirg) von Eppenstein, Tochter
des Herzogs Markward
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HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 60
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VI. 23. Aribo
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Graf, 1041-1102 (+).
1041. "comes Palatinus" in pago Salzgowe: Wiesflecker,
Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Pfalzgrafen in Kärnten
I. Innsbruck 1949. Seite 19 nr. 40.
1053. Bei der Gründung des Klosters Weissenohe im
Bambergischen ist Willa, "Guilla" als verheiratet mit Aribo
bezeichnet:
Trotter in: Zeitschrift des historischen Vereins für Steiermark 25,
1929, Seite 16.
1055. Aribo und
Poto verfielen wegen Teilnahme an der Verschwörung Herzog
Welfs von Kärnten der Acht Kaiser HEINRICHS
III.: Wiesflecker S. 22f, nr. 57ff.
C. 1070. Aribo "comes de Hegirmos"
Zeuge: Wiesflecker a.a.O. S. 26. nr. 96.
1060/70. Erwähnt in Rechtsgeschäften mit Brixen:
Wiesflecker a.a.O. S. 24, nr. 66, 70.
1060/88. Der Edle Aribo
übergibt dem Erzbischof von Salzburg den richtigen Zehnt
von seinem und von seiner Frau Liutkard Gütern, sowie einen
Hof zu Kerschdorf (welches?), wofür er den 3. Teil der Zehnte seiner
Kirchen, nämlich zu St. Paul, St. Walburg und zwei zu Millstatt und
das Pfarrecht für diese erhält: S. U. II. 99.
Note:
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Aribo soll bereits
im Jahre 1041 das Pfalzgrafenamt innegehabt haben. Er muss dann aber wohl
sehr jung dieses Amt erworben haben, da er doch angeblich erst 1102
starb!
Da er mit seinem Bruder Potho
an
der Verschwörung Herzog Welfs teilgenommen hat, wurde er c. 1055 aus
dem Pfalzgrafenamt entsetzt.
Bei dem Salzburger Geschlecht D. legen wir unsere Ansicht
über
Aribos Ehen mit zwei Töchtern
des Ehepaars Engelbert D. 30.: Williburg D. 35. und Liutgard
D. 37.
dar. Im Jahre 1053 erscheint Willa (= Williburg) urkundlich
als seine Gattin
1060/68 urkundete Aribo
zusammen mit seiner 2. Gattin Liutkard, so dass die 2. Ehe im zwischenliegenden
Zeitraum geschlossen sein muss.
Aribo und sein Bruder
Potho gründeten das Kloster Millstatt (bei Spital, Kärnten).
Im "Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie" Band
33, Klagenfurt 1951 hat Erika Weinzierl-Fischer die Geschichte des Benediktinerklosters
Millstatt dargelegt. Die Verfasserin kommt Seite 26, Anmerkung 20 zum Ergebnis,
dass das Kloster wahrscheinlich schon 1060/77 gegründet worden ist.
Aribos 1. Gemahlin,
die um 1025 geboren sein wird, war damals wohl schon gestorben. Es liegt
nun der Gedanke nahe, dass Aribo das
Kloster nicht nur mit eigenen Gütern, sondern auch mit denen seiner
1. Gemahlin ausgestattet hat. Aribos
Geschlecht war von alters her in der Grafschaft Leoben begütert.
In Göß in der Grafschaft Leoben hatte Aribos
Großmutter
Adala D. 22., Witwe des Pfalzgrafen
Aribo I. C. 7., das Kloster Göß gestiftet, das dem Kaiser
HEINRICH II. tradiert wurde. Es wäre meines Erachtens möglich,
dass der Besitz des Klosters in Friaul von den beiden Frauen
Aribos herrührt (siehe unter
D. 30).
Aus der 2. Ehe wird dann Aribos
Sohn
Hartwig geboren sein, der angeblich jung gestorben sein soll. Dagegen würde
aber eine Freisinger Tradition sprechen, laut welcher Gräfin Liutkart
noch
1098/1104 ein Gut in Asenham (B. A. Mühldorf) durch die Hand ihres
Sohnes Hartwig an Freising übergab (F. nr. 1671).
Aribo
hat offenbar um 1070 eine Grafschaft im Tal der unteren Salzach
verwaltet, wo er mit dem Namen "comes de Hegirmoos" (nordwestlich Laufen)
erscheint. Etwa 10 km südlich Haigermoos liegt Lebenau an der Salzach,
wo im Anfang des 12. Jh. Graf Siegfried C. 48. eine Grafschaft innehatte.
Sollte dieser Enkel des Grafen Siegfried von Spanheim, eines Geschlechts-Vetters
des
Pfalzgrafen Aribo II., diesem in
Aribos
Grafschaft
nachgefolgt haben?
1. oo Williburg
um 1025- c. 1060
2. oo Liutgard
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Faußner H. C.: Seite 42
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"Zur Frühzeit der Babenberger"
Aribo II. jedoch,
der zusammen mit seinem Bruder Botho
in
die Fürstenverschwörung um Herzog Konrad von Bayern verwickelt
war, verlor die Pfalzgrafschaft. 1055 auf dem Reichstag zu Regensburg wurde
er geächtet und seine Reichslehen eingezogen, neben der Pfalzgrafschaft
auch die Tegernseer Güter. Diese gingen wie die Pfalzgrafschaft auf
Kuno von Rott über. Dies möge aber nicht den Gedanken aufkommen
lassen, dass diese Güter, die Reichslehen waren, zur "Ausstattung
der Pfalzgrafschaft" gehörten. Sowenig es eine Pfalzgrafschaft im
territorialen Sinne in Bayern gab, sowenig hatte der Pfalzgraf ein Amtsgut,
also Besitz, der mit der Pfalzgrafschaft verbunden und dem jeweiligen Pfalzgrafen
auf Grund und Dauer seiner Funktion zur Verfügung stand.
vor 1070
oo 2. Liutgart, Witwe des Grafen Engelbert im
Pustertal
x
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Kinder:
Hartwig
- vor
dem Vater
? Hadwig [Faußner]
-17.7.
oo Engelbert Graf von Görz
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Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter,
Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 537,541 -