NAJERA, SCHLACHTEN VON
Lexikon des Mittelalters:
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Nájera, Schlachten
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1. Najera, Schlacht von (April 1360)
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Im Krieg zwischen Peter I. von
Kastilien und Peter IV.
von
Aragón war
letzterer 1359 in Kastilien eingefallen (Einnahme von Haro, Sieg bei
Araviana). Gleichzeitig drangen zwei mit dem Aragonesen verbündete
Stief-Brüder des Königs,
Bastard-Söhne Alfons' XI., Heinrich
(II.), Graf von
Trastámara, und Tello, in
Kastilien ein und
bemächtigten sich des Ortes Nájera,
dessen blühendes Judenviertel
sie plünderten. Peter I.,
der
seinerseits Truppen in Burgos
gesammelt hatte, stieß über Miranda de Ebro nach Nájera
vor, das
er in siegreicher Schlacht einnahm. Die Bastarde konnten jedoch nach
Aragón entkommen.
2. Najera, Schlacht von (3. April 1367)
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im Bürgerkrieg zwischen Peter
I., König von Kastilien,
und seinem
Stief-Bruder Heinrich von
Trastámara, stand indirekt in Verbindung
mit dem Hundertjährigen
Krieg, dessen wichtigste Protagonisten
nach dem Frieden von
Brétigny den Kampf auf
Nebenschauplätzen weiterführten. Auf der Seite Heinrichs
kämpften die Weißen Kompagnien des französischen Heerführers
Bertrand Du Guesclin (seit 1365), während Peter seit
1366 mit der
Unterstützung der englischen Kompagnien unter Führung Eduards, des
»Schwarzen
Prinzen«, rechnen konnte. Allerdings eroberte
der TRASTAMARA
während der Verhandlungen, die
König Peter
mit
den Engländern in Bordeaux führte, in einem siegreichen
Feldzug die wichtigsten Städte des Reiches (Burgos, Toledo,
Sevilla), so daß nur noch Galicien dem rechtmäßigen
Herrscher treu blieb. Deshalb fiel Peter
von
Logroño aus mit dem
englischen Heer in Kastilien ein und stieß nach Nájera
vor, wo Heinrich
mit den Weißen Kompagnien stand. Die Schlacht, an der noch
weitere berühmte Herren teilnahmen (John of Gaunt, Jean Chandos,
der Graf von Armagnac und
andere), wurde für den
rechtmäßigen
Herrscher zu einem vollen Erfolg, der allerdings durch das Entkommen
Heinrichs
geschmälert wurde. Da sich Peter
jedoch
nicht in der
Lage sah, dem Schwarzen
Prinzen die versprochene Geldsumme zu zahlen,
kam es trotz des glänzenden Sieges zur sofortigen Einstellung der
Feindseligkeiten. Die Schlacht von Nájera
brachte nicht die entscheidende
Wende im Bruderkrieg, da Heinrich
nach
der Niederlage neue Kräfte
sammeln konnte und König
Peter I. die feindlichen
Adligen gegen
Lösegeld bald frei wieder ließ.
M. Rábade Obradó