Odo                                                          Graf von Orleans (828-834)
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    -   834 gefallen
 

Wahrscheinlich Sohn des Grafen Erbio und einer namentlich unbekannten Tochter von Graf Wilhelm von Toulouse; Enkel des Präfekten Gerold und Vetter des Grafen Bernhard von Barcelona
 

Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1356
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Odo, Graf von Orleans
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     + 834 gefallen

  oo Ingeltrud, Schwester des Seneschalls Adalhard I.

Als Enkel Gerolds verfügte Odo über weitgespannte verwandtschaftliche Beziehungen im fränkischen Adel. Gefördert von Kaiserin Judith, gehörte er zur Partei seines Vetters, Graf Bernhard von Barcelona, die sich am Hof LUDWIGS DES FROMMEN durchsetzte und vom Sturz der Grafen Hugo von Tours und Matfrid von Orleans profitierte. Odo, mit Matfrids Grafschaft ausgestattet, blieb seinem Kaiser im Kampf mit dessen Söhnen treu und wurde darum 830 von Pippin I. und LOTHAR I. in Compiegne angeklagt, der Waffen beraubt und ins italienische Exil geschickt. Mit LUDWIGS Restitution kehrte auch Odo in die alte Stellung zurück. Ein von ihm geführter Heereszug 834 gegen die Grafen Lambert und Matfrid nach Neustrien endete unglücklich, mit seinem Bruder Wilhelm von Blois und anderen Anhängern des Kaisers fand Odo den Schlachtentod. Sein Verwandtenkreis prägte entscheidend die Politik des westfränkischen Reiches; KARL DER KAHLE heiratete 842 Odos Tochter Irmintrud.


Seine Nachkommen waren die KONRADINER?

Mitterauer Michael: Seite 14
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"Karolingische Markgrafen im Südosten"

Präfekt Gerolds Enkel Uado dürfte mit dem Grafen dieses Namens identisch sein, der 821 seinen Konsens zur Schenkung von HadriansWitwe Waltrat gab. Die von ihr tradierten Güter stammten daher wohl aus der Hinterlassenschaft ihres Gatten. Als direkte Besitznachfolger Waltrats und Graf Utos erscheinen im Nahetal und in der Gegend von Bopard die KONRADINER. Da bei ihnen auch der Name Uto wiederholt vorkommt, sieht I. Dietrich in ihnen Nachkommen des 821 bis 824 nachweisbaren Grafen, den sie jedoch für einen Sohn der Waltrat hält. Die KONRADINER waren mit dem mächtigen Seneschall Adalhard verwandt, der durch seine Schwester Engeltrut ein Schwager des Grafen Uto von Orleans und ein Onkel der Kaiserin Ermentrut war. Alle Anzeichen scheinen dafür zu sprechen, dass dieser Graf Uto von Orleans mit dem Enkel Präfekt Gerolds identisch ist. Dieser tritt nach seinen Nennungen in den Fuldaer Urkunden noch einmal im Jahre 826 als Oberschenk des kaiserlichen Hofes in der Pfalz zu Ingelheim auf. Dann verschwindet er aus dem Rheinland.
828 erscheint ein Graf Uto an der Loire. Er erhält nach dem Sturz Matfrids von Orleans dessen Grafschaft. Aber schon 830 wird er von König Pippin von Aquitanien vertrieben. Bei einem Versuch, sich neuerlich gegen Matfrid durchzusetzen, fällt er 834 zusammen mit seinem Bruder, dem Grafen Wilhelm von Blois.
Daß Graf Uto von Orleans ein Enkel Präfekt Gerolds war, wurde aus anderen Gründen schon früher, vor allem von L. Levillain und M. Chaume, angenommen. Die These hat wirklich große Wahrscheinlichkeit.

Dümmler Ernst: Band I Seite 53,58,60,63,96
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"Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

Judith erkor für diese Aufgabe den Markgrafen Bernhard von Barcelona, Herzog von Septimanien, Sohn des für heilig gehaltenen, vielgefeierten Wilhelm von Toulouse und Vetter des kürzlich ernannten Grafen Odo von Orleans.
Noch ehe die zum Gründonnerstage (14. April 830) nach Rennes entbotene Heeresversammlung stattgefunden hatte, erhob sich Pippin plötzlich in offenem Aufstande: von Aquitanien aus zog er nach Orleans, wo Graf Odo wiederum seinem Vorgänger Matfrid Platz machen mußte.
Judith war unschädlich gemacht, Bernhard entwichen, sein Bruder Heribert mußte statt seiner büßen, indem er auf LOTHARS Befehl geblendet und nach Italien verbannt wurde; die letztere Strafe traf auch seinen Vetter Odo von Orleans.
Die Kaiserin Judith befreite sich nach fränkischem Recht durch einen Reinigungseid von allen gegen sie erhobenen Beschuldigungen und wurde darauf, nachdem der Papst Gregor ihre Verschleierung für ungültig erklärt, in ihre früheren Recht wieder eingesetzt. Desgleichen ihre Brüder und Graf Odo von Orleans.
Um die Grafen Matfrid und Lambert zu vertreiben oder zu vernichten, wurde der Heerbann des Landes zwischen Seine und Loire bis nach dem oberen Burgund hin aufgeboten, unter der Führung des Grafen Odo, der  nun, da er sich mit seinem Vetter Bernhard für den Kaiser erhoben, zum zweiten Male Matfrids Nachfolger in Orleans geworden war, durch seine Eingriffe in das Kirchengut aber heftigen Haß auf sich gezogen hatte. Neben ihm fochten auch Bischof Jonas von Orleans und Abt Boso von Fleury nebst vielen andern Grafen und Prälaten aus jenen Gegenden. Unter schweren Verwüstungen des flachen Landes, übermütig und siegesgewiß auf seine Übermacht, näherte sich Odo den Feinden, sorglose Unachtsamkeit aber stürzte ihn ins Verderben. Die Lotharier errangen durch plötzlichen Überfall nach kurzem Kampfe einen vollständigen Sieg und brachten, da ihre Gegner sich alsbald in wilde Flucht auflösten, denselben sehr große Verluste bei. Odo von Orleans selbst blieb auf der Wahlstatt, desgleichen sein Bruder Wilhelm von Blois, ferner Graf Wido von Maine, Graf Fulbert, der kaiserliche Kanzler Abt Theudo von Tours und andere.

Boshof Egon: Seite 173,184,189,207
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"Ludwig der Fromme"

Im Februar des Jahres 828 wurden die Grafen Matfrid von Orleans und Hugo von Tours auf einer Reichsversammlung in Aachen für ihr Versagen beim Aufstand in der spanischen Mark mit dem Verlust ihrer Ämter und Lehen bestraft; Nachfolger Matfids in Orleans wurde Odo, ein Neffe Wilhelms von Toulouse.
Auf der Reichsversammlung von Compiegne Ende April oder Anfang Mai 830 "begnadigte" LUDWIG seine Gemahlin zu Klosterhaft und Kirchenbuße. Bernhards Bruder Heribert wurde gegen LUDWIGS Willen geblendet, der Graf Odo abgesetzt und verbannt, andere Anhänger des alten Kaisers wurden inhaftiert.
Um diese Zeit tritt außerdem zum ersten Mal ein Mann am Hof in Erscheinung, dem noch eine glänzende Karriere beschieden war: der Seneschall Adalhard, der mit dem Grafen Odo von Orleans verschwägert war.
Aber LUDWIG täuschte sich; die Krise war noch nicht beigelegt. Im Juni wurde ein von dem Grafen Odo schlecht geführtes Heer an der bretonischen Grenze von den Grafen Matfrid und Lambert vernichtend geschlagen. Zu den Gefallenen zählte neben Odo selbst und weiteren Grafen auch der Kanzler Theoto.

Schieffer Rudolf: Seite 127,134
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Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 -

LOTHAR zum Beispiel konnte es nicht gleichgültig sein, daß sein Schwiegervater Hugo um allen Einfluß gebracht und Matfrid in der Grafschaft Orleans ausgerechnet durch Odo, einen Vetter des vor Barcelona siegreichen Grafen Bernhard, ersetzt wurde, der als Judiths Schützling galt.
Unweit der bretonischen Grenze siegten in blutigem Gefecht LOTHARS Parteigänger, die Grafen Lambert (von Nantes) und Matfrid, wobei neben dem kaiserlichen Kanzler Theoto und etlichen Grafen auch Odo, Matfrids Rivale in Orleans, den Tod fand.

Riche Pierre: Seite 200
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"Die Karolinger"

Zur gleichen Zeit befestigte KARL DER KAHLE seine Stellung im W-Frankenreich durch die Eheschließung mit Ermentrud, der Tochter des Grafen Odo von Orleans (13. Dezember 842). Odo entstammte einem mittelrheinischen Geschlecht, das zweifellos mit der Familie von KARLS DES GROSSEN Schwager Gerold verwandt war (vgl. Stammtafel IV). Er war verheiratet mit der Schwester des Grafen Gerhard und des Seneschalls Adalhard, eines der mächtigsten Großen im W-Frankenreich.

Wenskus Reinhard
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"Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel"

Udo machte 831 mit Ruthildis in Wieblingen im Lobdengau eine Schenkung. Hruothilt, die Tochter Giselas, die erste Äbtissin in Karbach wurde, war nach der Vita Liutbergae vorher vermählt gewesen, ohne dass der Name des Gatten genannt wird. Es ist zwar nicht anzunehmen, dass der 830 von Pippin vertriebene Graf Udo von Orleans, der als Stammvater der KONRADINER gilt, der Gemahl der Hruothilt war. Denn dessen Frau hieß Ingeltrud und war die Mutter Ermentruds, der Gattin KARLS DES KAHLEN. Doch die Vater-Schwester Ingeltruds, eine Tochter des Grafen Gerhard von Paris (753-779), hieß ebenfalls Rothild und gehörte einer Familie an, die von der Forschung mit dem für uns bezeichnenden Namen "ADALHARDE" etikettiert worden ist. Wir werden uns noch mit ihr zu beschäftigen haben. Diese Rothild ist aber wohl 831 schon tot gewesen. Wir werden an eine Verwandte, vielleicht sogar an die Tochter Giselas, denken müssen.
 
 
 
 

  oo Ingeltrud von Fezensac, Tochter des Grafen Leuthard
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Kinder:

  Irmintrud (Ermentrud)
  27.10.830-6.10.869

13.12.842
    oo KARL II. DER KAHLE König von Frankreich
        13.6.823-6.10.877
 
 
 
 

Literatur:
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Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 173,184,189,207 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 53,58, 60,63,96,181 Anm.89 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes  Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 164,167,171 - Mitterauer Michael: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123. Hermann Böhlaus Nachf./Graz Wien Köln 1963 Seite 14 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 200 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 127,134,145 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 428 -
 
 
 
 
 
 
 


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