Ludwig I.                                                  Titulargraf von Flandern
------------                                                  Graf von Nevers (1280-1322)
um 1274-6.(22.)7.1322                              Graf von Rethel (1290-1322)
 

Ältester Sohn des Grafen Robert III. von Bethune-Flandern aus seiner 2. Ehe mit der Jolanthe von Burgund, Tochter von Herzog Eudo
 

Ludwig I. war Mitregent seines Vaters.

Leo Heinrich Dr.: Seite 218-225
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"Zwölf Bücher niederländischer Geschichten"

Philipp lud den Grafen vor, aber Robert kam keiner Vorladung nach, und alle seine Besitzungen wurden für konfisziert erklärt. Auch die Grafschaften Nevers und Rethel, welche Roberts ältestem Sohne Louis gehörten, ließ der König besetzen.
Während der Vorbereitungen zu dem beabsichtigten Kriege suchte Louis von Nevers, der Sohn des Grafen Robert, und des letzteren Bruder, Jean von Namur, mit dem König Ludwig X. zu vermitteln, und dieser darauf einging, lud er Robert zu sich; aber Robert blieb dabei, er wolle Flandern ganz wieder haben oder ganz verlieren und kam nicht.
Graf Robert schickte sich an, auch die noch von den Feinden vorenthaltenen Teile seiner Grafschaft wieder zu erobern; und man sah schon wieder entscheidenderen Begebenheiten entgegen, als Louis von Nevers den Herzog Karl von Valois für eine Heirat von dessen Tochter mit seinem Sohne Louis gewann, und zu diesem Ende einen Waffenstillstand herbeiführte.
Aber eine Heirat, die in Vorschlag kam zwischen Louis dem Jüngeren von Nevers und der Tochter König Philipps V., veranlaßte die Verlängerung des Waffenstillstandes auf ein Jahr.
In Paris fügte sich dann Robert in folgenden am 5. Mai 1320 geschlossenen Frieden: Sein Enkel, der Sohn Louis' von Nevers, welcher auch Louis hieß, solle des Königs Tochter Margaretha heiraten, und es solle demselben die Nachfolge in Flandern zugesichert sein, selbst wenn dessen Vater, Louis von Nevers, vor dem Großvater, dem Grafen Robert, stürbe.
Bald nach diesen Anordnungen verbreitete sich das Gerücht, Louis von Nevers habe seinem Vater Robert Gift geben wollen, und der alte Graf ließ ihn, als er eben aus Brabant heimkehrte, verhaften und nach Vianen, hernach nach Rupelmonde bringen. Hier wollte ihn sein Bruder Robert, der ihn seit dem Frieden mit Frankreich haßte, und sich des Vaters Siegelring zur Anfertigung falscher Befehle bedient hatte, hinrichten lassen; aber der Burgvogt glaubte nicht, und gab aufs schleunigste dem Grafen Robert Nachricht, der nun die ganze Intrige übersah, und erfreut war, seinen Sohn erhalten zu sehen, aber ihn doch (so mißtrauisch war er geworden) nicht in Flandern leben, sondern schwören ließ, das Land zu meiden und sich nie an seinen Anklägern zu rächen. Louis starb später zu Paris am 22. Juli 1322, und sein Vater überlebte ihn nicht lange.

Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Seite 239
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"Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498."

Allerdings verharrten der burgundische Herzog, Teile des Adels von Burgund und der Champagne, der Graf Ludwig von Nevers, ein Sohn des Grafen von Flandern, sowie Adlige des Artois im Widerstand.

Favier, Jean: Seite 280
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"Frankreich im Zeitalter der Landesherrschaft 1000-1515"

Als sich die Sache jedoch in die Länge zog, schob sich Ludwig von Nevers, der älteste Sohn des Grafen von Flandern, Robert von bethune, in den Vordergrund und ließ seine Diplomatie spielen. Doch gelang es Marigny, seine Pläne um teures Geld zu vereiteln: Schließlich hätte die Kaiserkrone für Ludwig von Nevers für Frankreich den Verlust Flanderns bedeutet.
 
 

 1290
  oo Johanna von Rethel, Tochter des Grafen Hugo IV.
             - um 1325

     Erbin von Rethel
 
 
 
 

Kinder:

  Ludwig II.
  um 1304-26.8.1346

  Johanna 1341-1343 Regentin der Bretagne
         - nach 1362

 1329
  oo Johann IV. Herzog der Bretagne
      1293-20.9.1345
 
 
 
 

Literatur:
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Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 231 - Favier, Jean: Frankreich im Zeitalter der Landesherrschaft 1000-1515. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1989 Seite 280 -  Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer Geschichten, Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite 220-225 -
 
 
 
 
 
 
 


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