Begraben: Kloster Selz
Einzige Tochter des Königs Rudolf II. von Hoch-Burgund und der Bertha von Schwaben, Tochter von Herzog Burchard I.
Ausführlicher im Ordner LIUDOLFINGER
Lexikon des Mittelalters: Band I Seite 145
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Adelheid
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um 931-16./17.12.999
Hochburgund Kloster Selz
Tochter König Rudolfs II. von Burgund, Schwester König Konrads von Burgund.
Sie war in 1. Ehe seit 947 mit König Lothar von Italien verheiratet, Tochter: Emma, die 966 König Lothar von W-Franken heiratete. Seit Oktober/November 951 in 2. Ehe mit OTTO DEM GROSSEN verheiratet. Kinder (unter anderem): OTTO II. und Mathilde, die spätere Äbtissin von Quedlinburg. Februar 962 Kaiserkrönung in Rom zusammen mit OTTO DEM GROSSEN. Am Beginn ihres ereignisvollen und politisch einflußreichen Lebens, durch das Adelheid zu den bedeutendsten Frauen des 10. Jahrhunderts zählt, standen die Ambitionen Hugos von Italien auf das Königreich Burgund; Hugo verlobte die erst etwa 6-jährige Adelheid mit seinem Sohn Lothar. 951 heiratete OTTO DER GROSSE bei der Verfolgung seiner italienischen Pläne die seit 950 verwitwete Adelheid, die zeitweilig in die Gefangenschaft Berengars II. geraten war. Als Gemahlin OTTOS DES GROSSEN wurde Adelheid zur bedeutenden consors regni, die in zahlreichen Urkunden als Intervenientin begegnet und ihren Gemahl auf den Italienzügen 961-965 und 966-972 begleitete. Maßgeblich an der Erziehung OTTOS II. beteiligt, war sie bis 978 dessen einflußreichste Beraterin, ehe sie sich mit ihrem Sohn entzweite und den Hof verließ. 983 gelang es ihr zusammen mit der Kaiserin Theophanu, ihren unmündigen Enkel OTTO III. die Krone zu erhalten, ehe sie nach einem Zerwürfnis mit ihrer Schwiegertochter den Hof erneut verließ. Beim Tod der Theophanu 991 übernahm sie noch einmal die Regentschaft, doch zog sie sich nach der Mündigkeit OTTOS III. 994 bald endgültig zurück. In ihren letzten Lebensjahren hielt sie sich zumeist in ihrer Lieblingsgründung Selz auf. - Schon den Zeitgenossen, die ihre Schönheit, Klugheit und Sittenstrenge rühmten, war das Außergewöhnliche dieser Frau aufgefallen, die Gerbert von Aurillac mater regnorum nannte. Überaus aufgeschlossen zeigte sie sich gegenüber der cluniazensischen Bewegung; sie stand in Kontakt mit den Äbten Maiolus und Odilo.
Literatur:
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Bibl. SS I, 233-235 - DBI I, 246-249 - DHGE I, 515-517
- NDB I, 57f. - LThK I, 141f. - Paulhart, a.a.O., 22-26 [ält. Lit.]
K 49
Me: 17.12. Aethelheith imp. + 999 Gemahlin OTTOS I.
(Es.)
Me: 20.4.
Eodem die capta est Aedelheid imp.
a Berengario rege
(Es.)
Me: 20.8.
Eodem die liberavit dominus Athelheidam reginam
de vinculis
(Es)
Zum Einfluß Adelheids auf das
Gedenken der ottonischen Familie und
zur Interpretation der nichtnecrologischen Einträge ihrer Gefangennahme
und Befreiung in Italien vgl. ausführlicher S. 163f.
Allg. s. NDB 1. S. 57f.: Biogr. Wörterbuch 1, Sp.
16f; FW K 28. Zum Todesdatum: BU Nr. 1337a.
Die "Mutter der Königreiche" - wie Gertrud Bäumer
die Kaiserin Adelheid, eine der herrlichsten
Frauengestalten der deutschen Geschichte, genannt hat - erblickt als Tochter
des burgundischen Königs Rudolf II.
und seiner Gemahlin Berta das Licht
der Welt. Kaum 16-jährig reichte sie dem italienischen
König Lothar die Hand zu einem glücklichen, jedoch
nur drei Jahre währenden Ehebund.
Lothars Nachfolger
nahm sie gefangen, aber es gelang ihr, zu entfliehen und den deutschen
König OTTO zu Hilfe zu rufen - für diesen ein hochwillkommener
Anlaß, in Italien einzufallen. Adelheid
besaß eine bedeutende und einflußreiche Anhängerschaft,
die ihre Vermählung mit dem jungverwitweten OTTO
befürwortete, und am Weihnachtstag des Jahres 951 fand unter großem
Gepränge die Hochzeit in Pavia statt. Erst nach 10 ereignisvollen
Jahren betrat
Adelheid
an der Seite
ihres königlichen Gemahls, des Siegers vom Lechfeld, wieder italienischen
Boden. Am 2. Februar 962 empfingen OTTO I.
und Adelheid
aus der Hand des Papstes
die Kaiserkrone. Der gelehrte Gerbert, der spätere Papst Silvester,
mit dem sie in Briefwechsel stand, preist ihre Klugheit, Gerechtigkeit
und hohe Tugend; sie beherrschte vier Sprachen, und ihr Harfenspiel war
berühmt. "Allzeit", so schreibt ihr Zeitgenosse und Biograph Odilo
von Cluny, "war sie beherrscht von der Mutter aller Tugenden - von der
Mäßigung", und in diesem Sinne versuchte sie auch ihren Gatten,
ihren und ihren Enkel zu beeinflussen. Gemeinsam mit ihrer Schwiegertochter
Theophano
rettete sie den beiden OTTONEN
noch
für eine kurze Zeitspanne Krone und Reich. Als sie in ihrem Kloster
Selz im Elsaß starb, zerbröckelte unter den unsicheren Händen
ihres Enkels das ottonische Kaisertum.
Uhlirz Mathilde: Seite 315
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"Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto III."
Schönheit und geistige Gaben waren Adelheid zuteil geworden, klug und entschlossen hatte sie es in ihrer Jugend verstanden, auch die schwierigsten Lagen zu meistern. Dann hatte sie ein gütiges Schicksal an die Seite des bedeutendsten Herrschers ihrer Zeit geführt, und diese Jahre, die sie als eine gleichgestimmte, wahrhaft ebenbürtige Gefährtin mit OTTO DEM GROSSEN verbracht hatte, bedeuteten den Höhepunkt ihres Lebens. Mit seinem Tode begann der schmerzliche Abstieg und man hat das Empfinden, dass die stolze, das Herrschen und Befehlen gewohnte Fürstin nur schwer den nachfolgenden Generationen Platz gemacht hat. Der Zwiespalt mit ihrem Sohn, der Gegensatz zu ihrer Schwiegertochter Theophanu haben sie verbittert und vergrämt, und sie scheint mehr unter dem Gefühl des Zurückgesetztwerdens gelitten zu haben, als es berechtigt war. Die Gnade des fröhlichen Alterns war ihr offenbar nicht beschieden, und so hatte sie im letzten Jahrzehnt ihres Lebens, als auch ihr Enkelsohn ihrer Führung entwachsen war, ihren Trost allein in kirchlichen Werken und in der frommen Hingabe an die Lehre Christi gefunden.
Black-Veldtrup Mechthild: Seite 160
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"Kaiserin Agnes"
Die in Italien gelegenen Besitzungen Marengo und Gamondo, die der späteren Kaiserin Adelheid und ihrer Mutter Bertha von ihren Männern, König Hugo und seinem Sohn Lothar von Italien als Dotalgüter zugewiesen worden waren, brachte Kaiserin Adelheid später als Heiratsgut, also als Frauengabe, in die Ehe mit OTTO I. ein. Diese beiden Güter finden sich Mitte des 11. Jahrhunderts ebenso im Besitz der Kaiserin Agnes wieder, wie die villa Hochfelden im Elsaß, die zur Ausstattung der Kaiserin Adelheid gehört hatte. Nach dem Tode der Königin Mathilde (+ 14.3.968) erhielt Adelheid im November des Jahres mehrere Höfe im Elsaß verbrieft, die zu den Gütern der verstorbenen Königin gehört haben könnten.
Glocker Winfrid: Seite 80-101
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik"
VI. Kaiserin Adelheid
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Die Kaiserin Adelheid
war eine Tochter König Rudolfs II. von Hoch-Burgund
und der schwäbischen Herzogs-Tochter Bertha.
In 1. Ehe heiratete sie auf Veranlassung ihres Stiefvaters, König
Hugos von Italien, dessen Sohn und Mitkönig Lothar.
Nach dem überraschenden Tod ihres Gatten wurde sie gefangengesetzt,
was König OTTO I. die Gelegenheit
gab, in Italien einzugreifen: OTTO
heiratete
Adelheid,
die inzwischen aus der Gefangenschaft hatte entkommen können. Zusammen
mit ihrem zweiten Gemahl wurde Adelheid
im
Jahr 962 zur Kaiserin gekrönt und nahm in ihren späteren Lebensjahren
als "Mutter der Königreiche" eine Mittlerstellung zwischen dem ost-
und westfränkischen Reich ein: ihr Sohn OTTO
II. war Kaiser und König des ostfränkischen Reiches,
ihre Tochter Emma aus Adelheids
1. Ehe mit
Lothar von Italien war mit
dem französischen König Lothar
vermählt.
Nach dem Tod der Kaiserin Theophanu mußte
sie noch für einige Jahre die Regentschaft für ihren unmündigen
Enkel OTTO III. übernehmen.
1. Die Vorgeschichte zu Adelheids erster Vermählung
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Mit der Betrachtung der Kaiserin
Adelheid kommen wir mitten hinein in die inneren Verhältnisse
des "regnum Italiae" um 950. Um die Vorgänge um die 2. Gemahlin OTTOS
DES GROSSEN besser verstehen zu können, lassen wir die
geschichtlichen Ereignisse in Italien seit der Jahrhundertwende Revue passieren.
Der letzte karolingische
König Italiens, KARL III. DER DICKE,
war 887 abgesetzt worden. Italien wurde nun zum Spielball einheimischer
und fremder Mächte. Viele der oberitalienischen Markgrafen und Dynasten
glaubten, selbst nach der Herrschaft über Italien greifen zu können.
So ließ sich MARKGRAF BERENGAR VON FRIAUL,
der in weiblicher Linie mit den KAROLINGERN
verwandt war, zum König krönen. Sein Gegenspieler wurde WIDO
VON SPOELTO, der sich und seinen Sohn vom Papst zum Kaiser krönen
ließ. Die beiden Regenten suchten die Entscheidung auf dem Schlachtfeld.
Den inneren Hader der italienischen Großen nutzten die Ungarn zu
einem Einfall in Oberitalien, auf dem sie weite Landstriche verwüsteten.
Nach diesem Schock suchten die italienischen Großen ihr Heil wieder
bei einem karolingischen Herrscher:
ARNULF
VON KÄRNTEN wurde zum König gewählt und zum Kaiser
gekrönt (896). Doch der neue Kaiser erkrankte am italienischen Klima
und starb wenig später (899).
Die Ungarn fielen nun erneut in Oberitalien ein.
BERENGAR, der sich ihnen entgegenstellte, war gegen die Reiterhorden
machtlos. Nach dieser neuerlichen Niederlage wandten sich die italienischen
Großen an König LUDWIG VON NIEDER-BURGUND.
LUDWIG
konnte Oberitalien großenteils zur Anerkennung seiner Herrschaft
bringen und sowohl die Langobarden- wie auch die Kaiserkrone erringen (901).
Dieser Erfolg LUDWIGS ließ BERENGAR
nicht ruhen. Er überfiel LUDWIG,
ließ ihn blenden und nach Nieder-Burgund zurückbringen (905).
Für den nunmehrigen LUDWIG DEN BLINDEN übernahm
der Graf Hugo von Vienne die Regierung
in der Provence.
BERENGAR hatte sich
mit der Ausschaltung
LUDWIGS DES BLINDEN den
Weg zur Kaiserkrönung geebnet (915), im Kampf gegen die Ungarn versagte
er aber. Seine oberitalienischen Gegner riefen daraufhin Rudolf
II. von Hoch-Burgund
in das Land. Rudolf
konnte
mit Hilfe seines Schwiegervaters, Herzog Burchard von Schwaben, BERENGAR
besiegen (922). Doch mit dem Tod des Schwabenherzogs brach auch Rudolfs
Herrschaft in sich zusammen. Nun ließ sichHugo
von Vienne, durch den Mißerfolg seines Rivalen in seinen
Hoffnungen auf Italien bestärkt, in Pavia zum König krönen
(926). Seine Autorität in Italien war zwar nur gering; dennoch konnte
er seine Königsherrschaft fast 20 Jahre behaupten.
König Hugo beabsichtigte,
seinen Rivalen, König Rudolf von Hoch-Burgund,
der nominell auch König von Italien war, auf diplomatischem Weg ausschalten,
und schloß daher mit ihm den sogenannten italisch-hochburgundischen
Vertrag (wahrscheinlich 933), in dem er sich von Rudolf
den
Verzicht auf Italien gegen seinen, Hugos,
Besitz in Nieder-Burgund zusichern ließ: aparterweise versprach Hugo
König Rudolf etwas, über das er nicht verfügen
konnte: er war nicht König von Nieder-Burgund, sondern hatte nur für
den regierungsunfähigen LUDWIG DEN BLINDEN
die Regentschaft geführt; auch seine Grafschaftsrechte waren zur Entschädigung
an LUDWIGS Sohn übergegangen.
Hugo
handelte also mit Ansprüchen, die er vor seinem Weggang nach Italien
besessen hatte; wir sehen, was für ein geschickter Taktiker Hugo
gewesen sein muß.
2. Adelheid als Gemahlin König Lothars
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Am 11. Juli 937 starb König
Rudolf II. von Hoch-Burgund. Er hinterließ zwei minderjährige
Kinder,
Konrad und Adelheid.
Um seinen Anspruch auf Burgund zu untermauern, heiratete König
Hugo von Italien die Witwe Rudolfs,
die schwäbische Herzogs-Tochter Bertha,
und verlobte seinen Sohn Lothar mit
der kleinen Adelheid. Hugo
beabsichtigte mit diesem Vorgehen, Konrad,
den Sohn
Rudolfs
und rechtmäßigen
Erben, von der Herrschaft über Hoch-Burgund auszuschließen.
Durch diese Vereinigung von Hoch- und Nieder-Burgund mit Italien wäre
ein neues Großreich im Süden entstanden.
König
OTTO griff ein, holte den jungen Konrad
an den deutschen Hof und nahm Burgund unter sein Seniorat. OTTO
hatte mit diesem Eingreifen zudem die Aufmerksamkeit der italienischen
Großen auf sich gelenkt, die seine Person nun in ihre Überlegungen
mit einbezogen.
Im Jahr 941 erschienen italienische Emigranten am Hofe
König
OTTOS. Unter ihnen befand sich auch Markgraf
Berengar von Ivrea, den
wir in den kommenden Ereignissen noch in einer wichtigen Rolle kennenlernen
werden. Die Großen Italiens baten OTTO I.
um
seine Hilfe, Berengar leistete dem
ostfränkischen König den Lehenseid. Die Adligen bekamen die Erlaubnis,
in Schwaben ein Heer anzuwerben, und kehrten mit diesem nach Italien zurück.
In Italien gelang es Berengar, mit
Hilfe einiger Großer König Hugo
in die Provence abzudrängen und ihn zur Niederlegung der Königskrone
zu zwingen. Berengar wagte es jedoch
nicht, sich selbst zum König krönen zu lassen, sondern begnügte
sich mit der Rolle der grauen Eminenz hinter dem Schattenkönig Lothar,
dem Sohn Hugos von der Provence und
Verlobten der Adelheid: "Berengarium...nomine
solum marchionem, postestate vero regem, illos vocabulo reges, actu
autem neque pro comitibus habebant".
Ende 947 vermählten sich Lothar
und Adelheid; aus dieser Ehe ging eine
Tochter hervor, die den Namen Emma
erhielt. Doch am 22. November 950 starb der junge König
Lothar völlig überraschend. Adelheid
scheint versucht zu haben, als Witwe allein die Regierungsgeschäfte
zu führen. Berengar allerdings
glaubte nun seine Stunde für gekommen, der Herrschaft über Italien,
die er faktisch seit der Vertreibung Hugos
aus Italien innehatte, den realen Ausdruck verleihen zu können. Am
15. Dezember 950 ließ sich Berengar
zusammen mit seinem Sohn zum König der Langobarden krönen. Man
darf Berengar auf keinen Fall als Usurpator
einstufen, der nicht den geringsten Anspruch auf die Langobardenkrone besessen
hätte: Berengar war nicht nur
mit den KAROLINGERN, sondern auch mit
seinem Gegner, Hugo von der Provence,
verwandt. Doch König OTTO I. sah
die Gefahr, jeglichen Einfluß auf die Entwicklung in Italien zu verlieren,
als
Berengar
Anstalten machte, nun
dort die Alleinherrschaft anzutreten. Doch bald bot sich für den ostfränkischen
König die Chance, in Italien einzugreifen.
Wie wir aus Liutprands Antapodosis wissen, war Berengars
Herrschaft in Italien ein Schreckensregiment. Die Gegner Berengars
sahen
in Adelheid die Legitimitätsträgerin
und forderten sie auf, das Erbe ihres verstorbenen Gemahls anzutreten und
in einer Wiedervermählung dem Land einen neuen König zu geben.
Adelheid
konnte nämlich nicht nur als Witwe König
Lothars Anspruch auf die Herrschaft in Italien erheben, sondern
auch als Tochter König Rudolfs II. von Hoch-Burgund,
der ebenfalls König von Italien gewesen war. So betrachten denn auch
die zeitgenössischen Geschichtsquellen - wenn auch aus dem Blickwinkel
des ostfränkisch-deutschen Reiches verfaßt - Italien als rechtmäßigen
Besitz Adelheids. Und für die
Herrschaft Berengars von Ivrea wurde
Adelheid
mehr und mehr zu einer Gefahr.
Berengar
mußte handeln, wollte er die eben errungene Königskrone nicht
wieder verspielen. Er hatte
Adelheid
bereits unter Hausarrest stellen lassen und kerkerte sie im April 951 in
der Burg Como ein. Dies war aber der Vorwand für König
OTTO, sein Eingreifen in Italien zu rechtfertigen.
Die sächsische Geschichtsschreibung hat der Nachwelt
in bunt leuchtenden Farben geschildert, wie angetan doch König
OTTO I. von dem Hilfegesuch der armen Adelheid
gewesen sei, die in Italien in einem finsteren Verließ, umgeben von
Ratten und Mäusen, schmachten müsse. Er,
König OTTO, habe ja schon längst hin und her überlegt,
wie es denn nur möglich gemacht werden könne, die Gunst der Dame
zu erringen, von der er in seinen einsamen, schlaflosen Nächten träume.
Dies ist natürlich reine Schönfärberei. In den bisher angeknüpften
Kontakten zwischen Italien und dem Sachsenkönig war OTTO
I. die stärkere Partei gewesen, und der ostfränkische
König dachte nicht einmal im Traum daran, die einmal gesponnenen Fäden
wieder zerreißen zu lassen. Dies zeigt die folgende Entwicklung ganz
deutlich.
Adelheid Kaiserin und Heilige 931 bis 999
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Verhältnis zu König Hugo von Italien Seite 100,103
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Da er von Marozia
nichts wußte und sich als Witwer betrachtete, heiratete er Bertha,
und am 12. Dezember schloß er einen Heiratsvertrag zwischen seinem
kaum zehnjährigen Sohn Lothar
und der sechsjährigen Adelheid.
Die künftige Ehefrau erhielt als Mitgift die Königshöfe
von Corana, Marengo und Olona, drei Abteien und zwei kleinere Höfe
in der Toscana, im Ganzen 4.580 Hufen Land.
Adelheid beobachtete,
dachte, lernte. Der altgewordene Herrscher, der die Intelligenz, die Energie,
die Anmut und die natürliche Würde seiner künftigen Schwiegertochter
schätzte, behandelte sie freundlich und versuchte, sie auf das Regieren
vorzubereiten, so wie er es mit Lothar hielt. Der Ruf als unverschämter
Schürzenjäger, der Hugo nicht
zu Unrecht anhing, brachte es mit sich, daß die Sympathie und Zuneigung,
die er Adelheid entgegenbrachte, von
manchen falsch gedeutet wurde, wie eine spätere Information im
Chronicon
Novaliciense (V, c.3) zeigt, wonach er seine sehr junge Schwiegertochter
verführt haben sollte.
Verhältnis zu König Lothar von Italien Seite
21,100,106,107
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Adelheid und ihr erster
Ehemann waren etwa gleich alt, sie wuchsen miteinander auf und lernten
wohl auch gemeinsam. Sie hatte keinen Grund, sich vor Lothar
zu fürchten, und wahrscheinlich war ihr Verhältnis zueinander
gut und eng.Denn in einem päpstlichen Privileg, das Adelheid
972 für das von ihr gegründete Kloster San Salvatore bei Pavia
erwirkte, wurde ausdrücklich auch auf das Andenken Lothars
Bezug genommen. Anläßlich der Hochzeit und auch noch später
wurde Adelheid von Lotharstandesgemäß
mit Besitzungen ausgestattet. Eine Urkunde
Lothars
von 950 bezeichnet sie sogar als 'consors regni', als Teilhaberin
an der Regierung, eine Formel, die zwar nicht viel über ihren tatsächlichen
Einfluß sagt, wohl aber über ihren Rang. In der schwierigen
Lage am königlichen Hof spricht viel dafür, daß Adelheid
auch tatsächlich die Vertraute und Beraterin Lothars
war, denn es gab nicht mehr viele, auf die sich das junge Paar verlassen
konnte.
Die noch sehr junge Adelehid
war
in Italien zurückgeblieben und gezwungen, in einer schwierigen Umgebung
zu leben, die weit davon entfernt war, anständig zu sein, im Kontakt
mit Personen, die ihre Mutter, deren Abwesenheit sie schmerzlich empfand,
abgelehnt und gedemütigt hatten. Doch stellte sich die burgundische
Prinzessin, schon und mit feinem Gefühl, dieser schwierigen Situation,
in der sie sich gegen ihren Willen befand, mit Entschlossenheit, Intelligenz
und Würde, wobei sich in den Glauben flüchtete und in der religiösen
Bindung Trost fand.
Erzogen um zu herrschen, war sie an das starke und skrupellose
Regieren
Hugos gewöhnt, und plötzlich
sah sie ihn entthront, während Lothar,
ihr zukünftiger Ehemann, von zarter und beeindruckbarer Natur, von
dem Mann abhing, dem er einige Jahre früher das Leben gerettet hatte.
Ende Frühjahr 947 war Adelheid
endlich Königin im Palast von Pavia, der die hatte heranwachsen sehen,
und trotz der drückenden Schirmherrschaft Berengars über ihren
Ehemann und der besitzergreifenden Präsenz der ehrgeizigen Markgräfin
Willa hatte die Rolle der jungen Burgunderin sich radikal geändert,
und die Untertanen, vor allem die Ärmsten, hatten Gelegenheit, ihre
Feinfühligkeit, ihre Freundlichkeit und ihre große Freigebigkeit
zu entdecken und zu schätzen.
Das junge Herrscherpaar war glücklich, ihre Ehe
wurde 949 durch die Geburt einer auf den Namen Emma
getauften Tochter gesegnet (die 966 den König
Lothar von Frankreich heiraten sollte). Adelheid
war als consors regni, als Teilhaberin an der Herrschaft, anerkannt,
und sie hatte ihren Einfluß spüren lassen, indem sie ihrem Gemahl
riet, zu versuchen, sich die Gunst der Großen zu sichern und vor
allem den Grafen Arduin il Glabro von Turin an seine Person zu binden.
Verhältnis zu Heinrich von Bayern Seite 31-32
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Im Alter stand Heinrich Adelheid
um 10 Jahre näher als OTTO, er
führte sie 951 seinem Bruder als Braut zu, und zwischen Adelheid
und Heinrich scheint es viel politische
und persönliche Sympathie gegeben zu haben. Deswegen vertrug sich
Adelheid
auch gut mit ihrer Schwiegermutter
Heinrich hatte gute
Gründe, wenn er sich auf die Seite der neuen Königin stellte
und so das Zerwürfnis zwischen OTTO
und seinen Kindern förderte. Auch Adelheid
hatte eigentlich keine andere Wahl, denn sie mußte sich für
das Recht ihrer zukünftigen Kinder einsetzen, und das ging nur gegen
die Kinder Edgithas.
Liudolf und Konrad
der Rote hatten ihre Qualität bewiesen und standen ihm persönlich
sehr nahe. Dagegen drängten ihn sein Bruder und seine Frau zu einer
Änderung zu Lasten Liudolfs und
Konrads.
Als zum Jahresende Adelheid
einen Sohn Heinrich bekam, ließ
Heinrich
von Bayern Liudolf und seine Anhänger deutlich spüren,
daß die Nachfolge nunmehr anders geregelt würde. Adelheid,
die die langen Jahre der Demütigung an Berengar
zu rächen hatte und für ihren Sohn einen angemessenen Platz schaffen
mußte, hatte sich im Bund mit Heinrich von
Bayern bei OTTO durchgesetzt.
Neuer Herzog von Schwaben wurde Burkhard III., ein spätgeborener
Sohn des 926 gefallenen Herzogs Burkhards II. und damit ein Bruder von
Adelheids
Mutter Bertha. Er wurde mit Hadwig,
der Tochter Heinrichs von Bayern, verheiratet.
Damit war die Partei von Adelheid und
Heinrich
mit einem neuen Machtzuwachs aus dem Aufstand hervorgegangen.
Verhältnis zu Kaiser OTTO I. Seite 25,28,37,39
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In Wirklichkeit war die Ehe aber schon verabredet, bevor
OTTO
und Adelheid sich zum ersten Mal trafen.
Erst nach der Klärung aller anstehenden Fragen brachte eine deutsche
Eskorte unter Herzog Heinrich von Bayern Adelheid
von Reggio zur Eheschließung nach Pavia. Erst die Ehe mit Adelheid,
der Witwe des letzten anerkannten Königs von Italien gab OTTO
auch
eine formale Legitimität. So war das Ehebündnis mit OTTO
für Adelheid die einzige Mögtlichkeit,
sich dem Zugriff Berengars zu entziehen,
für OTTO war es eine Gelegenheit
zur Ausweitung seines politischen Machtbereichs.
Daß der Eheschließung von Adelheid
und OTTO auf beiden Seiten nüchterne
Berechnung zugrundelag, war an sich keine schlechte Voraussetzung für
eine gute Ehe. Zum ersten Mal konnte Adelheid
die Stellung einer Königin von Italien wirklich ausfüllen. Wie
es sich gehörte, übertrug OTTO
ihr als "Wittum", als Vorsorge für die Zeit, in der sie vielleicht
als Witwe auf eigene Einkünfte angewiesen wäre, Besitzungen in
Deutschland. Vor allem bestätigte er ihr aber ihre Güter in Italien,
die sie von Hugo und Lotharzugewiesen
bekommen hatte, und hier überließ er ihr die ganze Verfügungsgewalt,
obwohl er als ihr Ehemann durchaus das Recht gehabt hätte, an ihrer
Stelle zu handeln. Schon dieses Vorgehen zeigt, daß OTTO
die Eigenständigkeit
Adelheids
achtete und anerkannte..
Seit dem Sieg auf dem Lechfeld herrschte OTTO
unangefochten. Äußerlich war es auch ein Sieg der Linie Adelheids
und Heinrichs von Bayern, aber bei
genauerer Betrachtung zeigen sich hier doch deutliche Unterschiede Wenn
OTTO
Konrad und Liudolf solche Funktionen
übertrug, dann war er sicher, daß er sich auf sie voll und ganz
verlassen konnte. Das heißt aber, daß der Ausgleich von 954
eine gegenseitige Annäherung und damit auch ein Eingeständnis
OTTOS
war. Wahrscheinlich hat OTTO unter
der schiefen Situation und der Entfremdung von seinen Kindern mehr gelitten,
als die neuen Ratgeber Adelheid und
Heinrich
ahnten. Eine innere Rückwendung des Königs mußte aber zu
einer Verschlechterung des Verhältnisses mit Adelheid
führen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Anzeichen.
1. In Magdeburg begann der Bau des Doms an der
Stelle der Klosterkirche, in der Edgitha begraben
war. Der neue Dom sollte auch OTTOS
Grabstätte werden, an der Seite Edgithas,
aber ohne einen Platz für Adelheid.
2. OTTO
sorgte auch für das Andenken seiner Kinder. Liutgard
wurde in der Kirche des St. Albansklosters in Mainz gebraben, und als Liudolf
in Italien starb, wurde sein Leichnam ebenfalls dorthin überführt.
Im April 958 besuchte OTTO zum ersten
Mal die Grabkirche seiner Kinder. Bei dieser Gelegenheit machte er größere
Schenkungen zu ihrem Gedenken. Dabei wird als Intervenientin, also als
Mitveranlasserin für die Schenkung, "die verehrungswürdige Herrin
Ita, die Witwe unseres Sohnes Liudolf"
genannt. OTTO hat diese Gräber
immer wieder besucht, das letzte Mal 972 bei seiner Rückkehr aus Italien.
3. Die Gleichbehandlung der Enkel aus erster
Ehe mit den Kindern aus zweiter Ehe ist auch für die drei Ottos
zu vermuten, die im Alter so eng beieinanderliegenden Söhne Liutgards,
Idas und Adelheids. Ihr enges Freundschafts- und Vertrauensverhältnis
ist später für OTTO II. einer
der Tragpfeiler seiner Regierung.
4. Auf der anderen Seite verschwindet Adelheid
nach
der Schlacht auf dem Lechfeld und der Geburt OTTOS
Ende955 bis 960 fast völlig aus den Quellen. Es ist völlig unsicher,
wie weit sie überhaupt bei Hof anwesend war, oder wo sie sich aufgehalten
haben könnte. Beyreuther erklärt diese Ausfallzeit als eine Art
Mutterschutz und Kindererziehungsjahre. Aber darauf wurde in jener Zeit
in königlichen Haushalten keine Rücksicht genommen, und in den
Jahren vorher hatte Adelheid trotz
Schwangerschaften durchaus an der Politik Anteil genommen. Viel auffälliger
ist, daß nach der Geburt OTTOS
Ende 955 von keiner Schwangerschaft Adelheids
mehr
die Rede ist, obwohl sie erst 25 Jahre alt war. Adelheid
und OTTO waren sich fremd geworden,
und Adelheid war an den wichtigen politischen
Entscheidungen nicht beteiligt, vielleicht überhaupt nicht im königlichen
Gefolge, sondern in einer Art Verbannung oder freiwilligem Rückzug.
Erst 960 scheint es wieder zu einer Annäherung gekommen
zu sein, denn seit der Mitte dieses Jahres nehmen die Interventionen Adelheids
nach Zahl und Bedeutung zu und lassen es als sicher erscheinen, daß
Adelheid
von da an den Hof auf allen Unternhemungen begleitete.
Verhältnis zu Herzog Liudolf Seite 31
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Schon von der Sache her und auch persönlich auf Konflikt angelegt war das Verhältnis der neuen Stuiefmutter zu den Kindern Edgithas, Liutgard und Liudolf. Beide waren etwa gleichaltrig mit Adelheid. Liudolf war Herzog von Schwaben und verheiratet mit Ida, einer spätgeborenen Halbschwester von Adelheids Mutter Bertha. Die Frau ihres Stiefsohnes war also ihr Tante. Das Verhältnis OTTOS zu seinem Sohn und dieser Schwiegertochter war offenbar sehr eng. Hrotsvit von Gandersheim berichtet, daß OTTO das junge Paar immer in seiner Nähe haben und Ida wie eine Königin geehrt sehen wollte. Sie war also nach dem Tod Edgithas eine Art "First Lady". Aus eigener Erfahrung wußte OTTO auch, wie wichtig eine klare und rechtzeitige Nachfolgeregelung und eine entsprechende Ausbildung und Erziehung des Nachfolgers war. Nun aber, nach der Heirat OTTOS mit Adelheid war diese Regelung plötzlich gefährdet, denn zu erwartende Kinder der beiden waren nicht nur "purpurgeboren", sondern hatten auch von ihrer Mutterseite her einen Erbanspruch auf Italien, der Liudolf fehlte.
Verhältnis zu Kaiser OTTO II. Seite 55-56,63
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Wie groß die Trauer Adelheids
war, ist nicht zusagen. Sie war seit 960 und vor allem in Italien zur Beraterin
und Mitherrscherin aufgestiegen, aber ihr tatsächlicher Einfluß
war nicht so groß, wie sie es gern gewollt hätte, und eine enge
emotianale Bindung war die Ehe schon lange nicht mehr. Der Tod des Gatten
traf sie sicher nicht unvorbereitet. Jetzt sah sie ihre Aufgabe und auch
ihre Verpflichtung ihm gegenüber darin, den jungen OTTO
an die Hand zu nehmen und für ihn die entscheidenden Weichen zu stellen.
Die ersten Urkunden OTTOS II., die
dem Andenken seines Vaters gewidmet sind beziehen sich ausschließlich
auf eine admonitio, eine Mahnung seiner Mutter. Auch tritt sie in
der ersten Zeit sehr stark als Intervenientin in Erscheinung.
Dabei kehrte Adelheid
aber in die alten Bahnen ihrer Deutschlandpolitik zurück, die einst
zum liudolfingischen Aufstand geführt hatten. Sie verband sich wieder
mit dem bayerischen Zweig der Königsfamilie, mit Judith, der Witwe
Heinrichs
von Bayern, ihrem 22-jährigen Sohn Heinrich
mit dem vielsagenden Beinamen "der Zänker",
für den die Mutter lange Jahre als Vormund das Herzogtum verwaltet
hatte, und mit Judiths Tochter Hadwig,
der Gattin des altgewordenen Herzogs Burchard. Nicht ohne Vermittlung Adelheids
war Herzog Heinrich der Schwiegersohn
ihres Bruders Konrad von Burgund geworden.
Als im Juli der ehrwürdige Bischof Ulrich von Augsburg starb, setzte
Adelheid
bei
OTTO
II. entgegen den Wünschen des Verstorbenen und der Augsburger
Geistlichkeit die Ernennung eines Neffen Judiths durch. Dabei nutzte sie
wohl ihre Vertrauensstellung aus, um in Augsburg den Eindruck zu erwecken,
daß OTTO die Wahl Heinrichs auf
jeden Fall wolle, so daß dort schließlich unter Protest dieser
Heinrich gewählt wurde.
Damit hatte die bayerische Partei eine wesentliche Machtposition
hinzugewonnen. Eine neue Möglichkeit ergab sich, als im November Herzog
Burkhard von Schwaben starb. Seine junge und ehrgeizige Witwe Hadwig
sah sich mit der Unterstütrzung Adelheids
schon
in der Rolle der Herzogsmacherin, und damit hätte die bayerische Herzogsfamilie
mit Bayern, Schwaben, dem Bistum Augsburg und der burgundischen Verschwägerung
den Zugang nach Italien kontrolliert und die zukünftige Italienpolitik
bestimmen können. Über diese Frage scheint es zum ersten Bruch
zwischen Adelheid und OTTO
gekommen zu sein. Denn OTTO
vergab
das Herzogtum Schwaben an seinen Neffen Otto,
den Sohn Liudolfs, dem er vertraute,
und der auf jeden Fall kein Freund der bayerischen Linie war.
Ihren Interventionen nach war Adelheid
noch bis Mitte 974 am Hof, aber ihren Einfluß auf den jungen Kaiser
hatte sie verloren.
Die schwächste Stelle in dieser neuen Führung
war der Kaiser selbst. OTTO II. hatte
viele gute Eigenschaften. Aber er neigte zur Ungeduld und Selbstüberschätzung.
In seiner engsten Umgebung war er harmoniebedürftig und scheute Konflikte.
Deshalb ließ er sich leicht beeinflussen. Hatte er aber das Gefühl,
von jemand ausgenutzt oder falsch geführt worden zu sein, dann konnte
er in heftigsten Zorn ausbrechen und war zu ungerechten und unberechenbaren
Reaktionen fähig.
Die Versöhnung mit seiner Mutter in Pavia war zunächst
ein notwendiger politischer Akt, aber diese Schilderung zeigt nicht nur,
wie
Adelheid den Vorgang auffaßte
- ihr Sohn hatte zu bereuen, sie war bereit zu verzeihen -, sondern
deutet auch auf klare Konsequenzen hin. Wenn zwischen den beiden von da
an dauernder Friede herrschte, dann hatte OTTO
sich in wesentlichen Fragen die Standpunkte seiner Mutter zu eigen gemacht
und ihr neuen Einfluß auf seine Entscheidungen eingeräumt. Das
bedeutete aber, daß OTTO sich
von seinen bisherigen Beratern entfernte, das heißt von Otto
von Schwaben und Theophanu,
denn Willigis von Mainz war als sein Vertreter in Deutschland geblieben.
Die große politische und persönliche Veränderung, die 981
bei OTTO festzustellen ist, geht also
auf eine neue Abhängigkeit von seiner Mutter Adelheid
zurück. Wir haben über das innere Verhältnis zwischen Adelheid,
OTTO
und Theophanu
naturgemäß
keine genauen Quellen, nur Andeutungen in Adelheids
Lebensbeschreibung wie bei anderen Autoren. Aber für den Wechsel des
Einflusses auf OTTO II. und die wachsende
Entfremdung zwischen ihm und Theophanu
spricht auch, daß ihnen nach 980 keine Kinder mehr geboren wurden.
947
1. oo Lothar König von Italien
929-22.11.950
951
2. oo 2. OTTO I. DER GROSSE König des Deutschen
Reiches
23.10.912-7.5.973
Kinder:
1. Ehe
Emma
948/50-2.11. nach 988
966
oo Lothar König von Frankreich
Ende 941-2.3.986
2. Ehe
Heinrich
Ende 952/Anfang 953-7.4. ca 954
Brun
Ende 953/Anfang 954-8.9.957
OTTO II.
Ende 955-7.12.983+
Mathilde Äbtissin von Quedlinburg
Anfang 955-7.2.999
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