Ewig Eugen:
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"Die Merowinger"

Theudebert und Theuderich, die beiden Söhne Childeberts II., standen beim Tod des Vaters im Alter von 10 und 9 Jahren. Theuderich war von Bischof Veranus von Chalon sur Saone aus der Taufe gehoben worden. So dürfte schon zu Lebzeiten König Gunthrams Theuderich zum Nachfolger im frankoburgundischen Teilreich bestimmt worden sein. Die Großmutter Brunichild scheint jedoch zunächst die Regentschaft für beide unmündige Enkel geführt zu haben. Vordringliche Aufgabe der Regierung war die Abwehr der Awaren, die nach dem Aufstand der Warnen in Thüringen eingefallen waren. Der Feldzug verlief nicht glücklich, und die Regentin mußte den Abzug der Eindringlinge erkaufen. Die Autorität Brunichilds war geschwächt, und so wurde wohl im Zusammenhang mit diesem Mißerfolg die vorprogrammierte Reichsteilung vollzogen. Der Hof Theuderichs II. wurde in der burgundischen Stadt Chalon sur Saone eingerichtet, die unter Gunthram Orleans als vornehmste Königsstadt des frankoburgundischen Reiches abgelöst hatte. Man beachtete im großen und ganzen die traditionellen Grenzen der beiden Teilreiche. Das moselländische Saintois, das  Elsaß und der Thurgau (Zürich) wurden indessen vom austrasischen Reich abgelöst und Theuderich II. zugeteilt. Die Großmutter Brunichild residierte zunächst in Metz, siedelte aber dann zu dem von ihr bevorzugten Enkel Theuderich über.
Die Feindschaft gegenüber der neustrischen Linie stärkte in dem ersten Jahren die Solidarität der Höfe von Metz und Chalon. Die neustrischen Franken hatten die mit dem Herrscherwechsel in Austroburgund verbundene erste Verwirrung genutzt, um die einst Chilperich unterstehenden civitates nördlich der Loire, darunter Paris, zu besetzen. Das Blatt wandte sich jedoch nach dem Tod der Königin-Mutter Fredegund im Jahr 597. Die Enkel Brunichilds errangen im Jahr 600 einen entscheidenden Sieg über den nur wenig älteren Chlothar II. bei Dormelles (südlich von Montereau). Das Reich Chlothars wurde nach dieser neustrischen Niederlage reduziert auf einige Gaue um Rouen, Beauvais und Amiens.
Die Könige von Metz und Chalon zogen anschließend zu Feld gegen die Basken, die in die Novempopulana (die künftige Gascogne) eingefallen waren. Sie richteten 602 ein Grenzherzogtum  zwischen Garonne und Pyrenäen ein. Dies war ihre letzte gemeinsame Aktion.
Die Zuteilung des Saintois, des Elsasses und des Thurgaus an Theuderich II. scheint die Hauptursache der nun immer deutlicher werdende Rivalität zwischen den Enkeln Brunichilds gewesen zu sein. In einem 604 neu ausbrechenden Konflikt zwischen Theuderich II. und Chlothar II. blieb Theudebert neutral. Ein Krieg zwischen den beiden Brüdern wurde 605 nur mit knapper Not verhindert. Theudebert sah sich nach Verbündeten um. Er nahm Verbindung zu Chlothar, zu den Langobarden und den Westgoten auf, die Theuderich 607 durch den Bruch seiner Verlobung mit einer gotischen Prinzessin brüskiert hatte. 610 trafen sich die Brüder zu einer Konferenz in der elsässischen Pfalz Selz. Theudebert war mit einem Heer erschienen und forderte von Theuderich ultimativ die Rückgabe der umstrittenen Gebiete. Der frankoburgundische König sah sich zur Herausgabe gezwungen, wartete aber nur auf eine Gelegenheit, die Sache wiederaufzunehmen. 611 wurde Theudebert in einen neuen Krieg mit den Awaren verwickelt, die angeblich von Brunichild und Theuderich gegen ihn aufgehetzt worden waren. Theuderich versicherte sich der Neutralität Chlothars und ging 612 zur Offensive über. Er schlug die Austrasier zuerst bei Toul, dann bei Zülpich. Die Frankoburgunder hielten nach diesen Siegen Einzug in Köln. Theudebert II. und seine Söhne gerieten in Gefangenschaft und wurden getötet. Chlothar verlangte nun den Preis für seine Neutralität, wurde aber abgewiesen. In diesem Augenblick nahm das Familiendrama eine unerwartete Wendung: auf der Höhe seines Triumphes starb der siegreiche Theuderich zu Metz im Alter von 25 Jahren.