QUADEN
 

Lexikon des Mittelalters:
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Quaden
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Stamm der Sueben elbgermanischer Herkunft, im 1. Jh. v. Chr. wohl nördlichdes Mains siedelnd, unter Augustus von den Römern bedrängt, wanderte zusammen mit den Markomannen nach Mähren ab (Siedlungsgebiet zwischen Eipel, March und Karpaten). Erste namentliche Erwähnung bei Tacitus, ann. 2, 63, 6. Der monarchisch regierte Stamm scheint in Dynastien untergliedert; das kriegerische Auftreten läßt Angleichung an benachbarte Sarmaten erkennen. In Kriegen mit Rom unter Domitian und Mark Aurel bedrohten die Quaden, obwohl Foederaten, besonders Pannonien, was zu Grenzbefestigung und römischen Anlagen auch im quadischen Gebiet führte (Stillfried, Stampfen, Oberleiserberg). Nach einer Beruhigung im 3. und 4. Jh. kam es unter Valentinian I. erneut zu Auseinandersetzungen; Teile der Quaden wanderten im 5. Jh. nach Gallien ab (Hieron. ep. 123), der Rest ging in neuen Stämmen auf.

G. Wirth