Tochter des Odo
und der Adela
von Pfalzel
Hlawitschka Eduard: Seite 80
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"Die Vorfahren Karls des Großen."
35 Gerelindis - Haderich
Vgl. bei Nr. 24.
Werner, Matthias: Seite 227,251-253,295-297
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"Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger.
Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche
Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"
Die hoch- und spätmittelalterlichen Nachrichten über
die regina Regentrud beziehen sich, wie zuletzt Klein hervorhob,
zweifellos auf jene Regindrud abbatissa, die in dem unter Bischof
Virgil im Jahre 784 angelegten Verbrüderungsbuch von St. Peter in
Salzburg unter dem Ordo sanctimonialium defunctarum an vierter Stelle
nach den Äbtissinnen Erentrud, Gerlind und Waltrat aufgeführt
wird.
Ausgangspunkt sind die beiden folgenden, den Ort Klotten
an der Mosel betreffenden Nachrichten: 697/98 schenkte hier eine
Gerelind
eine vineam cum vinitore et omni peculio in monte Clotariense
an
Willibrord.
Hlawitschka, der sich dieser verwandtschaftlichen Zuweisung
anschließt, hebt hervor, daß "gleicher Besitzanteil im selben
Ort in den Händen eines Plektrud-Enkels
und einer Adela-Tochter ... wieder auf eine zwischen den Irmina-Töchtern
Plektrud und Adela vorgenommene Erbteilung" verweisen. Die
Erbgüter
Adelas in Klostten seien an ihre Tochter Gerelind,
diejenigen
Plektruds an ihren Enkel Arnulf
gefallen [338 Hlawitschka, Studien Seite 45f.].
Die zitierten Nachrichten besagen zunächst nicht
mehr, als daß eine Gerelind an einem Orte begütert war,
an dem gut 20 Jahre später mit Arnulf auch ein Angehöriger
des karolingischen Hauses über
Besitz verfügte. Beide schenkten Weinbergsbesitz von vergleichsweise
geringem Umfang, wobei die Schenkung Gerelinds an Willibrord
persönlich gerichtet war.
Will man bei der Besitzbeziehungen zu dem Ort Klotten
mit einer Erbteilung zwischen der als Mutter Gerelinds angesehenen
Adela
von Pfalzel und der Großmutter Arnulfs, Pippins
II. Gemahlin Plektrud, erklären, so bedarf es hierfür
sicherer zusätzlicher Argumente.
Auch unabhängig von der Frage, inwieweit Gerelind
als
Tochter
Adelas erwiesen werden kann - die Verwandtschaft wird über mehrere,
im wesentlichen aufgrund von Gleichnamigkeit vorgenommener Personengleichsetzungen
erschlossen -, wird man die Besitzverhältnisse in Klotten kaum als
Argument dafür werten können, daß Pippins II. Gemahlin
mit der in der Adela-Urkunde genannten Plektrud
identisch
war und Adela von Pfalzel zur Schwester hatte.
Noch problematischer erscheint die Annahme, der toxandrische
Schenker Haderich
sei der Bruder jener Gerelind gewesen, die im Jahr 697/98 einen
Weinberg in dem Moselort Klotten an Willibrord schenkte. Diese genealogische
Zuweisung wird im wesentlichen damit begründet, daß Gerelind
als filia Odonis wie Haderich einen Vater namens Odo
hatte und daß beide zu den Förderern Willibrords zählten
[527 Wie Anm. 502. Fraglich ist der Schluß von Hlawitschka,
Studien Seite 45 Anm. 186: "Jene beiden (sc. Haderich und Gerelind)
beschenkten Irminas
Stiftung Echternach noch im Gründungsjahr 698, was schon auf enge
Beziehungen zu Irmina hinweist." Die Schenkung Haderichs in
Toxandrien war, wie die übrigen Schenkungen, die Willibrord in diesem
Gebiet erhielt, mit Sicherheit an Willibrord und nicht an Echternach zum
Emppfännger gehabt haben, vgl. oben Seite 81 mit Anm. 222.].
Selbst unter der Voraussetzung, daß die beiden
Grundbesitzer in Susteren, Alberich und Haderich, Söhne
Adelas
von Pfalzel gewesen seien, kommt somit der Zuweisung des in Toxandrien
genannten Haderich und der in Klotten schenkenden
Gerelind
zur Familie der Adela nur eine geringe Wahrscheinlichkeit zu [530
Damit ist zugleich auch der noch weitergehenden Hypothese von Eckhardt,
Merowingerblut 2 Seite 158ff., der sich unter anderem bereits Schnyder
Seite 306 Anm. 14, Friese Seite 27 mit Anm. 81 und Seitze 44 sowie mit
Vorbehalten auch Hlawitschka, Merowingerblut Seite 81, 85 Anm. 70 angeschlossen
haben, daß nämlich Adelas Tochter Gerelind die Gemahlin
des elsässischen Herzogs Adalbert (gest. 722)
gewesen sei und daß die Verwendung der Leitnamen Adela und
Hugo bei den ETICHONEN mit dem Namengut der aus der Familie Adelas
von Pfalzel
stammenden Gemahlin Adalberts zu erklären sei,
bereits von ihrem wesentlichen Ausgangspunkt her die Grundlage entzogen.].
Literatur:
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Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen.
In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben.
Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Werner, Matthias:
Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft
Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen
zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 47,81,132,227,231,251-253,
295-297,325 -