Sohn des N.N. aus dem Geschlecht der BALDEN
(BALTHEN)
Lexikon des Mittelalters:
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Alarich
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Westgotischer Heerführer (als König erst später
erwähnt, daher Erhebung fraglich) aus dem Geschlecht der BALTHEN.
Vielleicht schon 382 Führer einer Stammesgruppe, begann
Alarich 395 nach Rückkehr der westgotischen Bundestruppen
aus Italien mit Invasionen gegen Konstantinopel und Griechenland (396),
die der oströmische Kaiser Arcadius
durch Ernennung Alarichs zum Magister
militum per Illyricum beendete. Eine im November 401 einsetzende Invasionswelle
nach Italien mit dem Ziel neuer Wohnsitze im Westen führte zu Germanen-Verträgen
und Gegenmaßnahmen Stilichos,
römischer Sieg bei Polentia (Ostern 402); in den folgenden Jahren
konnte aber Alarich für Westrom
unter Beibehaltung seines Ranges (Aetius
als Geisel) gewonnen werden. Der Tod Stilichos (22. August 408)
verhinderte dessen Versuch, Alarich
gegen Usurpatoren in Gallien zu verwenden. Da Alarichs
Forderung nach Wohnsitzen in Noricum 408 und 409 dilatorisch
behandelt wurde, kam es zu mehrfacher Belagerung Roms und zeitweiliger
Erhebung des Praefectus urbi Priscus Attalus
zum Kaiser. Die Einnahme und Plünderung der Stadt (14. August
410) nach Verrat bedeuten für spätantikes Romdenken eine tiefe
Erschütterung. Ein Versuch Alarichs,
nach Afrika überzusetzen, scheiterte infolge Vernichtung der verfügbaren
Schiffe durch einen Sturm; kurz danach starb Alarich
in Kalabrien. Sein Begräbnis im Flußbett des Busento dürfte
Sage sein.
oo N.N., Schwester König Athaulfs
†-
Kinder:
Tochter
†-
oo Theoderich I.
† 451
Literatur:
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