Konstantin Dukas                           Byzantinischer Heerführer
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    913 gefallen
     Konstantinopel
 

Sohn des Andronikos Dukas
 

Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1443
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Dukas (pl. Dukai)
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Noch bekannter als Andronikos wurde sein Sohn Konstantin, ein vielbewunderter Heerführer. Nach seiner Rückkehr aus der arabischen Verbannung (Ende 908) wurde er Strateg des Themas Charsianon und dann auch Domestikos der Scholen. 913 entfachte er, gestützt auf seine Popularität in Kleinasien, eine Verschwörung, jedoch ohne Erfolg.



Norwich John Julius: Band II Seite 143,162,172
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"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches."

Im März 906 setzte er sich, als sich ein kaiserliches Heer näherte, mit seinem Sohn Konstantin auf sarazenisches Gebiet ab, hielt sich kurze Zeit im zerstörten Tarsos auf und suchte dann Zuflucht in Bagdad.
Der Patriarch Nikolaos hatte nach dem Tod des Kaisers Alexander († 6.6.913) sogar bereits einen anderen Kandidaten im Auge, nämlich Konstantin Dukas, Domestikos der Scholen [5 Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte im Reich] und Sohn des Andronikos, zu dem Nikolaos sechs Jahre zuvor verräterische Kontakte unterhalten haben soll, und damit einen Mann, der sich der makedonischen Dynastie nicht mehr verpflichtet fühlte als sein Vater vor ihm. Vermutlich konnte er auf die Unterstützung der Armee zählen und unterhielt mehr oder weniger ausgeprägte Kontakte zu den meisten Aristokraten-Familien des Reiches. Seine Erfolgschancen bei einem Coup standen deshalb gut, und saß er erst einmal auf dem Thron, würde seine Dankbarkeit gegenüber Nikolaos den letztlichen Sieg des Patriarchen über seine Feinde sicherstellen. Der Patriarch stand bereits seit längerem  in einem heimlichen Briefwechsel mit ihm, so dass die Pläne bereit lagen, wenn die Zeit dafür reif war.
Zum erstenmal geriet Konstantins VII. Stellung und vermutlich auch sein Leben wenige Tage nach seiner Thronbesteigung in Gefahr, als Konstantin Dukas den Versuch zu einem Staatsstreich unternahm. Er marschierte von seinem thrakischen Lager aus Richtung Osten und betrat die Stadt in der Nacht mit nur einer Handvoll Männer, so wenigen, dass man annehmen muß, er habe erwartet, dass man ihm die Palasttore von innen öffnete. Falls dies zutrifft, war er von seinem Empfang gewiß sehr unangenehm überrascht. Magistratos Johannes Eladas, ein Mitglied des Regentschaftsrates, war gewarnt worden und empfing ihn mit einer hastig zusammengetrommelten Milizkompanie. Mehrere von Dukas' Männern, unter ihnen auch sein Sohn Gregor, wurden im Kampf getötet. Beim Versuch zu fliehen glitt sein Pferd auf dem nassen Pflaster aus. Dukas stürzte zu Boden, und einer der Verteidiger schlug ihm mit einem einzigen Hieb den Kopf ab.
Es bedarf kaum der Erwähnung, dass Nikolaos jegliche Verbindung zu den Verschwörern bestritt. Als Beweis seiner Unschuld leitete er einen schrecklichen Vergeltungsschlag gegen alle ein, deren Komplizenschaft bekannt war oder auch nur vermutet wurde. Ganze Kompanien wurden niedergemetzelt und die Getöteten entlang der asiatischen Küste des Bosporus aufgespießt. Andere ließ er auspeitschen oder blenden. Wer in der Hagia Sophia Zuflucht gesucht hatte, wurde herausgeschleift, tonsuriert und in ein Kloster getrieben, Dukas' Witwe auf die fernen Familiengüter in Paphlagonien verbannt und sein jüngerer Sohn, der nichts mit der Sache zu tun hatte, entmannt.
 
 
 

  oo N.N.
          
 
 
 
 

Kinder:

  Gregor
       913 gefallen

  Sohn
       
 
 
 
 

Literatur:
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Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993 Band II Seite 143,162,172 -