Eudokia Ingeria                               Kaiserin von Byzanz
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um 840 882
 

Tochter des N.N.
 

Thiele, Andreas: Tafel 196
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

BASILEIOS I. "DER MAKEDONE"
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* 813, 866

  oo EUDOXIA INGERIA, Ex-Mätresse von Kaiser Michael III.
            



Norwich John Julius: Band II Seite 80,107,114
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"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches."

Im Jahre 855 verliebte sich Kaiser Michael III. mit 15 Jahren in eine gewisse Eudokia Ingerina und hätte sie vielleicht auch geheiratet, hätte ihn seine Mutter nicht gezwungen, sie zugunsten einer anderen Eudokia mit dem Zunamen Dekapolita aufzugeben. Angesichts der herrschenden Umstände blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als bedingungslos zu gehorchen. Vielleicht entschloß er sich bereits damals, die Verbindung zu seiner ersten Liebe aufrechtzuerhalten; es besteht Grund zur Annahme, dass diese Beziehung bis zu seinem Tod dauerte.
Basileios mußte sich nämlich von seiner Frau Maria scheiden lassen, um Michaels erste Liebe und langjährige Geliebte Eudokia Ingerina zu heiraten. Das war, gelinde gesprochen, ziemlich ungewöhnlich, und es kann dafür nur eine plausible Erklärung geben: die Maßnahme gestattete Michael, die Dame ohne den sonst unvermeidlichen Skandal in den Palast zu holen. Und dies legt einen anderen, weiterreichenden Schluß nahe: Dass er sie sich, dem Kaiser, weiterhin zu erhalten gedachte. In diesem Fall wäre es durchaus möglich, dass Eudokia Ingerina den Knaben Leon, den sie am 19. September 866 zur Welt brachte, nicht Basileios, sondern mit Michael zeugte. Damit wäre die heute sogenannte makedonische Dynastie also einfach die Fortführung der amorischen.
All dies ist, wie bei historisch zweifelhafter Vaterschaft oft, natürlich rein hypothetisch. In der Geschichtsforschung wollen manche darum auch nichts davon wissen. Andererseits finden sich eine ganze Reihe von Anzeichen, welche die Hypothese stützen und die man zur Kenntnis nehmen kann, um das Bild abzurunden.
1. behauptet mindestens eine Quelle, nämlich Simeon, kategorisch, Leon sei Michaels Sohn, und scheint davon auszugehen, dass dies in Konstantinopel allgemein angenommen wurde.
2. hat Basileios Leon nie gemocht.
3. und dies ist in mancher Hinsicht besonders merkwürdig: Hätte Eudokia mit Basileios als dessen Frau zusammengelebt, hätte der Kaiser sich doch kaum die Mühe gemacht, seinem Favoriten eine Bettgenossin zuzuführen, und wohl schon gar nicht seine Schwester Thekla, die kurz zuvor aus ihrer klösterlichen Abgeschiedenheit befreit worden war, weil sie sich offensichtlich dafür nicht geeignet hatte, und die nun diese unwahrscheinliche Menage a quatre komplettieren sollte. Ob Eudokia noch zu Lebzeiten Michaels mit Basileios das Bett teilte, sei dahingestellt; es ist aber anzunehmen, dass es nach seinem Tod geschah. Sie brachte jedenfalls noch zwei Söhne, Alexander (870) und Stephanos (871), zur Welt .
Am Morgen nach der Ermordung des Kaisers Michael III. brachte Basileios als erstes Eudokia Ingerina offiziell in den kaiserlichen Gemächern unter. Ihre Verwandte Theophano wurde 882 mit ihrem Sohn Leon vermählt.
 
 
 
 

  oo 2. Basileios I. der Makedone Kaiser von Byzanz
           um 812 29.8.886
 
 
 
 

Kinder:

  Leon VI. der Weise
  1.9.866 11.5.912

  Stephanos I. Patriarch (886-893)
  871 893
 

  Alexandros
  870 6.6.913
 
 
 
 

Liteatur:
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Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993 Band II Seite 80,107,114 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 196 -