Älteste Tochter des Grafen Gottfried von Namur
aus seiner 2. Ehe mit der Gräfin Ermesinde I. von Luxemburg,
Tochter von Graf Konrad
Schmid Karl: Seite 42 Anm. 40,215
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"Die Zähringer"
Mit Differenz von ebenfalls einem Tag erscheint etwa auch
der Todestag von Clementia, der Gattin
Herzog Konrads,
im Nekrolog von St. Peter (28. Dezember) und in der Urkunde ihres Sohnes
Rudolf
von Lüttich (27. Dezember) wegen der größeren zeitlichen
Nähe der Lütticher Quelle ist ihrer Angabe wohl der Vorzug zu
geben.
Auf Grund seiner Ehe mit Clementia
von Namur gelang es Herzog Konrad im niederdeutschen
Raum Fuß zu fassen, wo später sogar sein Sohn Rudolf
auf dem
Lütticher Bischofsstuhl eine weithin beachtete Wirksamkeit entfaltete.
Heyck Dr. Eduard: Seite 326-328
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"Geschichte der Herzöge von Zähringen"
Zu ihres Gatten Gedenken schenkte die verwitwete Herzogin
Clementia an der offenen Gruft dem Kloster ein Gut zu Röthenbach
(BA. Neustadt) und eine purpurne Casula und bestätigte auf des Bischofs
Hermann von Konstanz Mahnung dem Kloster sofort auch seine bisherigen Freiheiten.
Der Herzog kann höchstens in den 60-er Jahren seines
Lebens gestanden haben, als er starb, da sein Vater, Bertold
II., 1079 geheiratet hatte und Konrad erst der dritte der
Söhne, zu denen noch die vier Töchter in Betracht zu ziehen sind,
war. Legt man sein mutmaßliches Alter und dazu das erste datierte
Auftreten seiner Kinder einer ungefähren Berechnung zu Grunde, so
ist anzunehmen, dass er seine Gemahlin Clementia
ungefähr zu der Zeit heimgeführt hat, da er durch seines Bruders
jähen Tod selber zur Leitung des zähringischen
Hauses berufen wurde. Sie war die älteste Tochter des Grafen Gottfried
von Namur von dessen zweiter Gemahlin Hermensende Gräfin von
Lützelburg, und also eine Schwester jenes unruhigen Heinrich von
Namur und Lützelburg, dessen Fehde der Regierung
König KONRADS so viel zu schaffen machte. Wie der Herzog
diese seine Gemahlin kennen gelernt hat, läßt sich nicht bestimmen;
möglicherweise ist Bertold
III., den ja seine Verbindung mit HEINRICH
V. in die niederrheinischen Gegenden führte, der Vermittler
gewesen. Clementia war von den Ihrigen für den Verzicht auf spätere
Erbfolge in Namur und Lützelburg aus dem Erbgut mit zwei Burgen nebst
dem dazu gehörigen Gebiet ausgestattet worden, die für ihre neue
Heimat so günstig als möglich gelegen ausgewählt waren und
sie verwaltete diesen Besitz, ohne ihn aus den Händen zu geben, wie
es ihre 2 Stiefschwestern taten, die ihrem Schwager, dem Grafen Balduin
von Hennegau, dem Erben von Namur und Lützelburg, auch ihr persönliches
Erbe abtraten. - Dem Kloster St. Peter blieb sie auch als Witwe eine Gönnerin;
schon oben wurde erwähnt, wie vor ihr eine noch zu Konrads Zeiten
eingeleitete Schenkung zur Ausführung kam und nach den Zeugen zu schließen
war es an dem gleichen Tag, als vor der von zähringischen
Ministerialen
umgebenen Herzogswitwe ebenfalls ein zähringischer
Dienstmann, Kuno von Opfingen, für den Fall, dass er keinen rechtmäßigen
Sohn mehr erhalte, dem Kloster ein Gut zu Bikkensohl (BA. Altbreisach)
vermachte. Auch zwei Dorsalien hat sie St. Peter geschenkt. - Am 28.
Dezember 1158 ist sie, also fast sieben Jahre nach ihrem Gemahl, gestorben
und neben ihm in der Familiengruft zur Ruhe bestattet worden.
Der erste Sohn unseres Wissens, den sie dem Herzog geboren
hatte, führte dessen Namen; dieser junge Konrad wird mit (und zwar
vor) seinem Bruder
Bertold in einem Vertrag mit St. Peter erwähnt,
den noch der 1132 gestorbene Abt Eppo abschloß. Zur Nachfolge im
Herzogtum aber sollte er nicht gelangen. Als sein Vater Herzog Konrad
1146 zu Worb im Gericht saß, waren, wie wir gesehen haben, nur
seine Söhne Bertold
und Adalbert
bei ihm und diese beiden erscheinen
dort als die zunächst berufenen und handelnden jüngeren Vertreter
des zähringischen Hauses. Aber
auch schon vorher, 1140 zu Schwemmingen war Bertold mit dem Vater und im
April 1141 war wiederum derjenige Sohn, den Herzog Konrad mit sich
auf dem Hoftag des Königs nach Straßburg nahm, Konrad war also
wohl schon 1140 nicht mehr unter den Lebenden. Der Tag, an welchem er starb,
ist überliefert: Ein 4. Januar, und man begrub ihn in St. Peter.
um 1130
oo Konrad Herzog von Zähringen
um 1090-8.1.1152
Kinder:
Konrad
-4.1.
vor 1140
Berthold IV.
-8.9.1186
Rudolf Bischof von Lüttich (1167-1191)
-8.8.1191
Dorf Herdern
Clementia
um 1135- um 1173
1147/48
1. oo Heinrich der Löwe
1129-6.8.1195
1163
2. oo 3. Humbert Graf von Savoyen
1.8.1136-4.3.1189
Adalbert Herzog von Treck
- nach
1195
Hugo Herzog von Ulmburg
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Literatur:
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Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue
Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990,
Seite 173, 219,331,333,375,378 -