Nach Lex. MA und H. Ludat Sohn des Grafen
Rikdag I. und der Imhild;
Bruder Graf
Adelgars vom Liesgau
Schölkopf, Ruth:
**************
"Die sächsischen Grafen 919-1024"
Die Sippe der Harzgrafen läßt sich auf Grund unmittelbarer Zeugnisse durchgängig vom 9. Jahrhundert bis in das 10. Jahrhundert hinein verfolgen. Nach dem Bericht der Vita Liutbirgae besaßen die beiden Grafen Friedrich und Adalgar in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts ein Haus in Thale. Sie sind die ersten bekannten Mitglieder einer Familie, die allmählich ihre Stellung ausbaute und zu hohem Ansehen gelangte. Auch im Derlingau bei Lauingen (Kreis Helmstedt) ließ sich an Hand der Corveyer Traditionen Besitz des Grafen Friedrich nachweisen. Sein Bruder - Graf Adalgar - vergrößerte den Familienbesitz um Calefeld und Wulften, die in seinem Komitat lagen. Die Vita Liutbirgae berichtete, dass Friedrich mit einer Biavermählt war.
Wenskus Reinhard: Seite 206-207
****************
"Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel"
Wie früh schon Besitz und Rechte selbst am gleichen
Ort verzahnt waren, zeigen die Verhältnisse in Wendhausen. In der
Vita Liutbirgae (c. 35) wird erwähnt, daß hier zwei Brüder,
Frideric
und Adalgar, beide Grafen, gemeinsam ein Haus besaßen. Der
Name des ersten weist in den immedingischen Umkreis, der des zweiten stammt
aus einer Sippe, in der -dag- und -ger-Namen urpsrünglich bestimmend
waren (sogenannte Ricdag-Sippe). Da wir uns nun schon im Zeitalter
der allgemeinen Nachbenennung befinden, ist eine sichere Entscheidung,
welchem Geschlecht sie im Mannesstamm angehören, vorerst unmöglich.
Dennoch ist die Vermutung, daß sie zum IMMEDINGER-Geschlecht zu rechnen
seien, noch am besten zu begründen. Die IMMEDINGER hatten bis ins
11. Jahrhundert in dieser Gegend beträchtlichen Besitz. Noch Meinwerk
von Paderborn konnte hier zwei Haupthöfe (Hötensleben und Wackersleben,
Kr. Neuhaldensleben) an sein Bistum verschenken. Und die sogenannten Haldenslebener
Grafen sind schon von R. Schölkopf mit Recht in Beziehung
zu den IMMERDINGERN gebracht worden. Auch die sonstige Namenstradition
der Familie Friedrichs und Adalgers, der sogenannten Harzgrafen,
weist einen immedingischen Einschlag auf. Adalger selbst war Graf
im stark immedingisch bestimmten Liesgau [1831 MGH D
Arn 55 (889). Vgl. zu den Harzgrafen
weiteres unten bei Anm. 2916],
wo ihn König
ARNULF 889 die Königshöfe Wulften und Kalefeld
schenkt. Dagegen wird der Komitat Friedrichs im Harzgau selbst gesucht
[1832 Als Tradenten kennen wir ihn nur aus dem nördlich angrenzenden
pagus Derlingen (Trad. Corb. A § 188/B § 413 in Lauingen). Am
gleichen Ort tradiert etwa 1003 ein Thiadricus comes (Trad. Corb.
A § 425 c), der wohl mit dem WETTINER Dedi
(+ 1009), dem Schwiegersohn des IMMERDINGERS Markgraf
Dietrich ("von Haldensleben"), zu identifizieren ist. - Daß
seine Frau Bia eine Tochter des Grafen Ricdag und der Emhilde
gewesen
ist, wie K. A. Eckhardt, Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte
(10963) Seite 84 meint, um das Vorkommen des Namens Ricdag in dieser
Familie zu erklären, ist möglich, erklärt aber wieder nicht
den Namen seines Bruders Adalger, der ebenfalls aus der Ricdag-Sippe
stammt. Da eine Schwester der Königin
Mathilde ebenfalls
Biahieß,
ist auch eine Verschwägerung mit dem westlichen IMMEDINGER-Zweig möglich.],
weil man in der Folge weitere Grafen dieses Namens dort zu finden glaubte.
Daß freilich bereits jener Friedrich, der mit seinen Söhnen
Folcmar
und Richbert 945 vier Orte im ostsaalischen Serimunt, im Komitat
Christians,
von OTTO I. geschenkt erhielt, Graf
gewesen sei, wird weder aus dieser Urkunde noch aus einer älteren
von 937 [1834 MGH DO I 17. Dieser Friedrich könnte mit
dem der Urkunde OTTOS I. für Hersfeld
(MGH DO I 96, 948) identisch sein, dessen ehemaligen Besitz in Franken
nördlich des Mains, darunter gerade auch aus Karsbach, er an Hersfeld
vertauscht.] zu erschließen sein, in der
OTTO I. Friedrichs Mutter, der Matrone Bia Besitz in
Giersleben im Schwabengau, ebenfalls im Komitat Christians, übereignete.
Der Name des anderen Sohnes Richbert zeigt - wenn er nicht auch
bei den IMMEDINGERN gebräuchlich war, was nicht ganz sicher ist -
unter Umständen die Versippung mit der Familie Unwans und Gislas an,
die mit dem Sohn Richarts, Ricbert,
um 824 den ersten bekannten Grafen in dieser Gegend neben den IMMEDINGERN
Immad und Thuring stellte. Daher könnten an sich die 955 in einer
Urkunde genannten Harzgaugrafen Unego und Friedrich zu einer
Familie gehören, unter Umständen Brüder sein.
oo Bia
-
Kinder:
Friedrich II.
-
Literatur:
-----------
Albert Herzog
zu Sachsen: Die Wettiner in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien
Köln 1995 Seite 12 - Eckhardt
Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher
Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Ludat, Herbert:
An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches
und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar
1995 Stammtafel - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen
919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen
Atlas Niedersachsens - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel
und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen
1976 Seite 206 -