Ludwig                                                     Graf von Pfullendorf
---------                                                  Abt der Reichenau (1131-1135)
    -28.1.1135 ermordet
     Tübingen

Nach Gallus Öhem Sohn des Grafen Ludwig von Stoffeln-Pfullendorf
 

Karl Schmid: Seite 41-42
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"Graf Rudolf von Pfullendorf"

In der Regierungszeit des im Jahre 1133 zum Kaiser gekrönten LOTHARS von Supplinburg erlangte ein Graf von Pfullendorf die Abtswürde des Klosters Reichenau. Der Catalogus Abbatum Augiensium berichtet über ihn: "Ludowicus de Pfuldorf annis 4. Iste in ecclesia de Tutelingen a maioribus monasterii hominibus interfectus, sepultus est in porticu sancti Laurentii". Nach Gallus Öhem, einem Reichenauer Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts, war Ludwig von Pfullendorf der 36. Abt der Reichenau, der 4 Jahre lang die Geschicke des Klosters geleitet hat.
Als LOTHAR von der Krönungsfahrt im Herbst 1133 aus Italien zurückkehrte, hielt er nach Würzburg und Mainz auch in Basel einen Hoftag. Dort waren viele Große des Reiches anwesend, unter ihnen Abt Ludwig von Reichenau aus dem Hause der Pfullendorfer Grafen.
Die kurze Regierungszeit des Abtes (1131-1135) war durch seinen gewaltsamen Tod bedingt. Abt Ludwig von Pfullendorf wurde von den mächtigen Gotteshausleuten des Klosters in der Reichenauer Kirche zu Tuttingen ermordet. Seine Beisetzung erfolgte in der Vorhalle der St. Laurentiuskapelle. Gallus Öheim berichtet, die Mannen des Gotteshauses hätten den Abt Ludwig in vollem Ornat, also beim Gottesdienst übermannt und niedergeschlagen. Kolb und Walchner wollten wissen, die ruchlose Tat sei auf Anstiften des Grafen Ulrich von Zollern, eines Bruders des Zollerngrafen Friedrich, begangen worden.