Nach Gallus Öhem Sohn des Grafen
Ludwig von Stoffeln-Pfullendorf
Karl Schmid: Seite 41-42
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"Graf Rudolf von Pfullendorf"
In der Regierungszeit des im Jahre 1133 zum Kaiser gekrönten LOTHARS
von Supplinburg erlangte ein Graf von Pfullendorf die Abtswürde
des Klosters Reichenau. Der Catalogus Abbatum Augiensium berichtet über
ihn: "Ludowicus de Pfuldorf annis 4.
Iste in ecclesia de Tutelingen a maioribus monasterii hominibus interfectus,
sepultus est in porticu sancti Laurentii". Nach Gallus Öhem, einem
Reichenauer Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts, war Ludwig
von Pfullendorf der 36. Abt der Reichenau, der 4 Jahre lang
die Geschicke des Klosters geleitet hat.
Als LOTHAR von der Krönungsfahrt
im Herbst 1133 aus Italien zurückkehrte, hielt er nach Würzburg
und Mainz auch in Basel einen Hoftag. Dort waren viele Große des
Reiches anwesend, unter ihnen Abt Ludwig von Reichenau
aus dem Hause der Pfullendorfer
Grafen.
Die kurze Regierungszeit des Abtes (1131-1135) war durch seinen gewaltsamen
Tod bedingt. Abt Ludwig von Pfullendorf wurde
von den mächtigen Gotteshausleuten des Klosters in der Reichenauer
Kirche zu Tuttingen ermordet. Seine Beisetzung erfolgte in der Vorhalle
der St. Laurentiuskapelle. Gallus Öheim berichtet, die Mannen des
Gotteshauses hätten den Abt Ludwig in
vollem Ornat, also beim Gottesdienst übermannt und niedergeschlagen.
Kolb und Walchner wollten wissen, die ruchlose Tat sei auf Anstiften des
Grafen Ulrich von Zollern, eines Bruders des Zollerngrafen Friedrich, begangen
worden.